Hallo Ralf,
es ist ja auch wundervoll, dass du dich mit meinen Zeilen auseinander setzt. Ich weiß es wohl zu würdigen!!! Du hast nämlich dadurch interessante Gedanken bei mir ausgelöst. Spannend! Ich schreibe ja aus dem Bauch heraus, spüre es und bringe dieses Gefühle zu Papier. Bevor du nachfragtest, fühlte ich eigentlich nur etwas Trauer beim Schreiben und dieses Alleingelassensein. Jetzt, wo ich es dir erklären möchte, sieht es jedoch ganz anders aus. Ich versuche mal, meine Gedanken einfach nieder zu schreiben:
Der Titel und die extra drei eindringlichen Wiederholungen im Text:
NIEMAND sollen die für mich erschütternde Erkenntnis aufzeigen, dass nicht mal meine Mutter mich 100%-ig verstehen kann, nachempfinden kann was ich fühle, obwohl sie mich in ihrem Leib trug, weil sie eben SIE ist und ich ICH bin. Jeder Mensch (natürlich auch Tier, etc.) ist einmalig, das ist ganz wunderbar. Dafür ist aber auch jeder für sich allein, kann nur hoffen, dass er von anderen wenigstens halbwegs verstanden wird. Das geht natürlich nur mit sich Öffnen den anderen gegenüber. Es ist aber nicht allen gegeben, seine Gefühle raus zu lassen. Sie müssen dieses „sich nicht verstanden werden“ fühlen - ohnmächtig, ausgeliefert....“. Ich bin so dankbar, dass ich es aufschreiben kann in Gedichten (die ja nun meistens nicht der Norm entsprechen
) und damit rauslassen. Jetzt weiß ich, dass ich beim Schreiben wohl dachte, jeder wird meinen Text verstehen, weil er doch genau so betroffen ist wie ich, wie wir alle.
Ralf, interessant, was du da bei mir ans Tageslicht gebracht hast. Es ist diese Einsamkeit, die praktisch
jeden Menschen ins Alleinsein wirft. NIEMAND ist jeder Einzelne von uns. Weil jeder Einzelne das gleiche Schicksal hat (also jetzt nur auf das vorher Geschriebene bezogen).
Ich möchte diese Erkenntnisse auch nicht als Gedicht in irgend eine Form pressen. Wenn ich da jetzt auf Versmaß und alle vorgegebenen Dinge achten soll, sind meine Gefühle danach wahrscheinlich abgestorben. Sorry, dass es etwas länger geworden ist und eventuell auch nicht ganz verständlich. Jedenfalls weiß ich jetzt, was ich meine
, und das finde ich einfach toll! Ralf, ganz herzlichen Dank noch einmal an dich...
Lieber Gruß,
Estrella