Nikolaus hat ein Problem

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anemone

Mitglied
An- und für sich kam er in jedem Jahr gutgelaunt bei den Kindern an. Nicht so in diesem Jahr. Diesmal war der Nikolaus schlecht gelaunt und das hatte seinen Grund.
Hätte Gott ihm nicht eine prächtige Stute vor den Schlitten spannen können? Grummelnd zog er an den Zügeln, doch der alte klapprige Gaul bewegte sich keinen Meter von der Stelle weg, wo die Grasbüschel durch den Schnee lugten.
„Komm, lauf schon!“ versuchte Nikolaus ihn anzuspornen, doch der Gaul fraß weiter an den Grasbüscheln herum. Er sah hinter sich auf seinen Schlitten, welcher vollbepackt mit Geschenken nur darauf wartete, entladen zu werden. Nikoläuse tragen keine Uhren, doch diesmal hätte er gerne auf eine Uhr geschaut, denn es begann schon dämmrig zu werden und die Kinder würden warten.
Gerade, als er entgegen seiner üblichen Ausdrucksweise, ein grobes Schimpfwort von sich geben wollte, sah er am Wegrand ein Mädchen stehen und dieses Wort, das ihm auf den Lippen lag, blieb ihm im Halse stecken, als er sah dass dieses Mädchen weinte.

Das war ein Grund, von seinem Schlitten herabzusteigen, dachte sich der heilige Mann und er ging so leise ihn seine Stiefel führten, auf das Kind zu.

„Warum weinst du, Kleine?“ Er versuchte seine Stimme so freundlich wie möglich sprechen zu lassen, schließlich war er den Umgang mit Kindern gewohnt und hierbei handelte es sich um ein Kind, das stand nun mal fest.
„Ich bbbbbin so ttttrau-rig!“ stammelte die Kleine. „Nanana!“ antwortete der Nikolaus, „das kenne ich aber nicht, bisher waren alle Kinder hocherfreut, wenn sie mich sahen!“

„Das kann ja sein!“ rief die Kleine aus. „Sie warten auch alle auf deine Geschenke und sie wissen, sie bekommen etwas von dir, da wird jeder fröhlich sein!“

„Und wo liegt nun bei dir das Problem?“ der Nikolaus trat ungeduldig von einem Bein auf das andere, zumal er gerade sah, dass sein klappriger Gaul den Kopf hob. „Möchtest du auch ein Geschenk?“ fragte der Mann in dem roten Anzug und ließ seinen Blick über den vollbepackten Schlitten schweifen, während er überlegte, welches von den Päckchen er am ehesten missen konnte. Da begann das Mädchen wieder zu weinen und stammelte: „Ich möchte auch mal gerne ein Nikolaus sein!“
Da kratzte sich der heilige Mann an seinem Kopf. Wie konnte er dieses Problem lösen?

Der Nikolaus, dem das alles jetzt ein wenig unangenehm war, nahm das Mädchen bei der Hand. „Wie heißt du denn?“ fragte er das Kind, während er das Mädchen dabei auf seinen Schlitten zog und was er nicht für möglich hielt geschah plötzlich ohne viel Klimbim: Der Gaul lief bereitwillig dorthin, wohin die Zügel des Nikolaus ihn wiesen.
„Ich heiße Annalena!“ sagte das Mädchen und während der Fahrt trockneten die Tränen und das Kind vertraute dem heiligen Mann.
„Jetzt fahren wir zuerst zu dir nach Hause und bitten deine Mutter darum, dich mitgehen zu lassen!“
Das Kind schluckte und hielt dieses für eine gute Idee.
Annalenas Mutter sah den Schlitten vor der Türe und war damit einverstanden. Sie band dem Mädchen noch einen Schal um und so zogen sie also los.

Annalena sah, wie die Kinder in den Häusern über die Geschenke herfielen, sie gleich auspackten und sich freuten und noch lange dem Nikolaus hinterher winkten und sich bei ihm bedankten. Sie riefen ihm zu: „Bringst du mir nächstes Jahr eine Puppe?“, oder sie wollten eine Eisenbahn.
Schon nach kurzer Zeit wurden die Füße des Mädchens schwer und schwerer. Irgendwann sagte sie dem heiligen Mann: „Geh du nur alleine, meine Füße sind so müde, bitte lass mich in deinem Schlitten warten und ihre Stimme klang etwas traurig. Der Nikolaus bemerkte es sofort. Er wusste, was dem Kind fehlte. Da nahm er die Kleine in den Arm, drückte sie ganz fest an sich, gab ihr einen dicken Kuss und sagte: „Du bist mir die Allerliebste, es ist so schön, dass du bei mir bist und jetzt sollst du dir etwas wünschen, was auch immer du willst. „Oh,“ sagte da Annalena „Das geht nicht so schnell, dafür muss ich lange überlegen!“
„Lass dir Zeit,“ riet der Nikolaus, „Du bekommst es, wann immer du willst! Du brauchst mich nur zu rufen.“ Was mag sie sich nur gewünscht haben?“
 
I

ilse

Gast
hallo anemone,

du solltest das nochmal durchlesen und überarbeiten.
sind noch ne menge fehler drin.

lieben gruss
ilse
 

anemone

Mitglied
Ja, Ilse

Ich denke, das Nikolaus sein wird dem Mädchen nicht gefallen haben; es hat später geweint, weil es auch ein Geschenk haben wollte. Ob der Nikolaus auch für sie noch eins übrig hatte?
 



 
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