noch ein unmoderner Haiku

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Tula

Mitglied
Hallo Cellist, wüstenrose und Ariel

Nochmals Dankeschön für die Beiträge und Wertung (Ariel). Ich werde diesen jetzt ruhen lassen, sicher sind weitere Varianten möglich. Ideen für weitere Haikus ebenso :)
In diesem Sinne

LG
Tula
 

KUKU

Mitglied
Hallo Tula,
eine Plastiktüte kann sich aufregen? So verstehe ich das, weil es so da steht. Der Rest bringt zwar des Rätsels Lösung,
für mich dennoch unsinnig wie:

Das Steinherz entmoost
weint es erweicht Freudentränen
Grabsenkung am Abend

MfG KUKU
 

Tula

Mitglied
Hallo KUKU

sicher, es ist sarkastisch gemeint (das Zittern der Tüte ist das Zittern des erstickenden Vogels) gewissermaßen ein Protest. Damit ist die Form des Haiku aus der Sicht der Tradition natürlich nicht gewährleistet. Daher auch der Titel, kein Protest, aber eben ein Wunsch, sich von den allzu üblichen Haiku-Themen auch mal zu trennen.

Ob's der Leser als "sinnlos" empfindet, bleibt ihm überlassen.

LG
Tula
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Ist schon Scheiße, wenn der Autor hier mal seinen wohlgepflegten Garten verlässt und sich der Zerstörung der Umwelt widmet. Dem Buddha ist's egal.
Glaube ich nicht, Tula.
Die Grundtugend im Buddhismus ist das Mitleid (karuna). Die von Buddha und den ihm folgenden Meistern vorgeschlagenen Erlösungswege entspringen dem Mitleid des Buddha für die im Leben gefangenen Selbstbetrugs-Verwirbelungen, das heißt für alle die lebenden Wesen.

Das ist ein guter Zen-Haiku.

grusz, hansz
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Nun ja, im Zen bekommt das Mitleid den schnoddrigen Wegwerfcharakter des Ringo-Spruchs "tomorrow never knows", völlig unsentimental, den John Lennon zu einem buddhistischen Mönchsgesang verarbeitet hat, - schließlich sang ers allein, mit Möwengeschreit und rückwärts schlierenden Tonbändern, mit dem kürzlich von mir hier zitierten "all play the game existence to the end of the beginning, of the beginning, of the beginning, of the ... ... (ad inf.)"

Der Zencharakter liegt gerade in der Antisentimentalität des genauen Hinschauens, sympathisch offen für das Leid und die Blödheit, die dem Wahrnehmer wehtut. Diese harten Zenmönche, die sich den Witz verkneifen.
 



 
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