Hallo Phillipe,
ich habe bewusst abgewartet, welche Reaktionen dein Text auslöst.
Und wir sehen, es ist manchmal schwierig.
Ich habe ihn mir auch extra ausgedruckt, um besser mit ihm umgehen zu können.
Beginnend möchte ich Dir sagen, dass ich sehr froh bin, wenn sich jemand mit einer klassischen Poesieform auseinandersetzt. Hier steckt schon sehr viel lyrisches „Know-how“ drin.
Der metrische Rahmen ist durchaus stimmig, wobei ich etwas gezirkelt habe mit den Jamben,
da Worte wie gewiesten… und geschäumten auch einen dreisilbigen Takt haben.
Ardennengrün gewiesten Weges
x X I x X I x X x I X x oder aber
x I X x I X x I X x I X x
Das funktioniert schon. Wo es holpert ist folgende Passage:
Daraufgelöst zwischen den Riffen
x I X x I X X I x x I X x
Die Spechmelodie von zwischen sieht nun mal anders aus.
Auch machen diese einführenden Wortkonstruktionen Ardennengrün und Meergrottenblau das Einsteigen schwierig.
In der ersten Strophe ist die Reimwahl Weges/pflegest nicht in Ordnung.
Der Strophe fehlen das für mein Empfinden wichtige Subjekt und das Prädikat.
Sie besteht nur aus Grammatikobjekten. Die zweite Strophe hat diese Elemente dann mit …malst du…. Das lässt mich nämlich zu der Frage kommen, was geschieht hier eigentlich, wovon erzählst Du mir?
… Ich bin totes Licht,
Das scheu in Deiner Iris lebt,
An Deinem Himmelbett aus Stein
Das deute ich nicht. Bei aller Mühe habe ich hier das Gefühl, dass mir hier noch etwas fehlt,
da hier ein krasser Kontrast der Bildhaftigkeit vorliegt.
Daher weiß ich nicht recht, wie ich Dir bei deiner Titelwahl helfen kann.
Beste Grüße
Holger