Ich saß mal wieder in der Bar in der ich jeden verdammten Freitagabend sitze. Mein Blick ist auf mein Bier gerichtet. Wie viel ich bisher getrunken habe, ist mir relativ gleichgültig. Ich weiß nicht wie lange ich in meiner eigenen Welt war, aber das Bier vor mir muss schon eine Weile dort stehen. Die Schaumkrone auf dem Bier ist schon verschwunden und wenn ich um das Glas greife merke ich, dass das alkoholische Getränk schon warm geworden ist. Früher wäre mir das nicht egal gewesen und ich hätte in mich herein geflucht. Heutzutage ist es mir aber gleichgültig.Ich möchte mir einfach nur die Gefühle betäuben, die mich tagtäglich verfolgen. Gerade als ich das Glas zum Mund führe überkommt mich dieser Druck aus dem Inneren und ich merke das ich wieder eine rauchen muss. Da das Verlangen nach dem eigentlich bitteren Geschmack der über die Jahre süß geworden ist, unendlich scheint, stelle ich das warme Bier, das nur noch wenige Zentimeter von meinem Mund entfernt war, wieder ab, um die Zigaretten aus meiner Tasche zu angeln. Während diesem Prozedere schaue ich das erste mal von dem Bier auf und mein Blick schwenkt durch die Bar.
Sie sieht genauso aus wie die letzten fünf verdammten Jahre. Die gräßliche Tapete, aus den 80er Jahren, auf der sich viele kleine fast nicht mehr sichtbare Quadrate, in den total unpassenden Farben Moosgrün und einem undefinierbaren Gelb, aneinanderreihen, wellt sich von der Wand ab und an manchen Stellen hängt diese Tapete schon von der Wand. Der Wandteppich ist auch schon von dem ganzen Rauch verfärbt worden und passt zu dem Etablissement.
Im Raum sitzen drei nieder gesunkene Männer, die antriebslos am Bier nippen und die Depression aus den toten Augen der Männer herausspringt. Sie sind genauso wie ich zum Inventar der Kneipe oder sollte ich eher Müllkippe sagen geworden. Normalerweise müsste ich über die Jahre die Namen der Anwesenden gehört haben, habe ich nicht und wenn ich ehrlich bin, interessiere ich mich auch nicht für die Namen der Mitleidenden. Die letzte Person in dem Raum ist die Wirtin hinter dem Tresen. Sie wäscht gerade die Gläser ab und ist ganz in diese traurige und monotone Arbeit vertieft. Sie unterscheidet sich nicht viel von uns, nur das ich mit ihr das ein oder andere Wort wechsel, dies besteht dann meistens nur aus einer kurzen Bestellung eines Bieres oder eines einfaches Grummeln, wenn ich zahlen will.
Nach dem Rundblick kann ich mich wieder meiner Zigarette widmen, die ich jetzt endlich aus der Jackentasche fische. Jetzt fehlt nur noch das Feuerzeug um meine wohlverdiente Zigarette des Abends anzuzünden, die nicht meine erste ist und auch nicht meine letzte bleiben wird. Nach kurzem Abtasten meiner Taschen lokalisiere ich das Feuerzeug in meiner linken Hosentasche, wo es eigentlich immer liegt, es ist aber für mich zum Ritual geworden erstmal alle anderen Taschen abzugehen, bevor ich zu dieser Hosentasche komme um das Feuerzeug mit fast schon einer eingespielten Bewegung aus der Tasche zu manövrieren.
Die Symbiose zwischen Feuerzeug und Zigarette war fast vollendet, aber als ich das Zahnrädchen des Feuerzeug drehte, hoffte ich, dass aus dem Feuerzeug noch ein letztes Flämmchen entspringt, in der letzten Zeit war das Gas immer weniger geworden, ich habe aber immer gehofft das es noch ein bisschen hält. Heute ist aber der Tag wo das Feuerzeug wirklich zugrunde geht. Voller Wut haue ich das Feuerzeug auf die Theke. Erschrocken schauen die vier Mitgefangenen zu mir rüber als sie begreifen woher das Geräusch kommt blicken sie wieder Desinteressiert auf ihr Bier. Ich schnappe mir die Kippe aus dem Mund und drücke sie mit Gewalt in die Packung aber nur so stark, dass ich sichergehen kann das die Zigaretten nicht kaputt gehen. Ich greife das Glas mit dem Inhalt einer für mich zugeschnittenen Betäubungsspritze und führe es zu meinem Mund. Ich muss es schnell austrinken, damit ich mir ein Feuerzeug besorgen kann um meine Zigarette anzünden und mein Verlangen zu stillen . Das goldgelbe Nass läuft meine Kehle runter. Ich muss bei der Geschwindigkeit in der ich das Bier austrinke aufpassen, damit es nicht an den Seiten meines Mundes vorbeiläuft und mein unrasiertes Gesicht verklebt. Erstens da das Gefühl ekelhaft ist, ein von Bier ertränktes Gesicht zu haben, andererseits, da ich keinen einzigen Tropfen missen möchte, auch wenn das Bier wegen der suboptimalen Temperatur eigentlich beschissen schmeckt. Als ich das Glas wieder absetze, da ich das Bier jetzt wirklich geleert habe, leutete mein Grummeln den Zahlungsablauf ein.
So habe ich es wenigstens Gedacht. Die Wirtin blieb aber in ihrer von langeweile geprägten Pose. Nochmals musste ich mich zu räuspern. Es machte mich wütend. Ich wollte möglichst wenig Kontakt. Deswegen fiel der nächste Räusperer deutlich lauter und extremer aus. Wieder schreckt der ganze Raum zusammen. Jetzt bemerkt mich die Wirtin und kommt auf mich zu getrottet. Jeder Schritt bringt den Boden zum Beben. Denn es ist weniger ein Laufen, als viel mehr ein schlappes Trampeln, wo das Absetzen des Fußes mehr einem erschlaffen gleicht, um den Fuß schnellstmöglich auf den Boden zu hämmern um das Gleichgewicht zu wahren. Der Erschlaffungsprozess wird durch die Schwerkraft aber zu einem trampeln. Es nervt mich. Die Situation nervt mich. Um den Prozess zu beschleunigen versuche ich mich daran zu erinnern wie viel Bier ich getrunken habe, um schon mal das Geld bereitzuhalten. Aber ich konnte mich nicht entsinnen und musste ich in voller Genervtheit warten bis die Wirtin bei mir angekommen war um mir eine Strichliste mit den von mir versoffenen Bieren vor die Fresse zu halten. Nach einer gefühlten Ewigkeit war es dann soweit und ich konnte die Zahl 6 aus den Strichen entziffern. So zog ich nun mein Portemonnaie aus der rechten Tasche meiner Jeans. Als meine Hand in die Tasche glitt ertastete ich gleich die Geldbörse, die nicht mehr prall gefüllt sein dürfte. Neben dem lebenserhaltenen Beutel spürte ich noch mehrere Papierschnipsel, die ich mir anscheinend in den letzten Tagen aus reinem Reflex in die Hosentasche gesteckt habe. Erstmal kein Problem. Aber beim Herausziehen der von Münzen gefüllten Büxe der Pandora vielen mehrere der Papierschnipsel zu Boden. Viele hatten auch mit dieser Büxe zu tun. Denn es waren meistens Kassenbons, an denen man nur aufgrund der Verfärbung erahnen konnte wie alt diese waren. Jetzt wusste ich wenigstens, dass sich die Schnipsel nicht in den letzten Tagen angesammelt haben, sondern schon deutlch älter sein dürften. Neben den Kassenbons fand man noch die ein odere andere Notiz zum Einkaufen, wobei oftmals nur die Hälfte durchgestrichen war. Deutlich wurde aber immer der Alkohol durchgestrichen. Bevor ich mich aber weiter den Papierchen widmen konnte, musste der Zahlungsablauf abgeschlossen werden. Somit wurde das Portemonnaie aufgerissen und ich schaute in eine fast klaffende Leere. Nur ein paar Münzen klimperten in den verschiedenen Abteilen herum. Es erschien mir sehr wenig, wobei ich wusste, das nicht viele Münzen vorhanden sein sollten. Scheine erst recht nicht. Entweder sind die goldenen Klimpersteine durch das große Loch in der kleinen Geldtrageapparatur in die untiefen meiner Hose verschwunden oder ich hatte meinen Reichtum zu hoch eingeschätzt. Ich hoffte auf Ersteres. Wobei hoffen bei meinem Zustand ein zu großes Wort ist. Mir war es eigentlich egal, bloß war mir klar das dieses Geld der einzige Weg zum Überleben war. War mir das Leben schon so egal? Aber der Alkohol ließ die Gedanken ganz schnell verblassen und ich klatschte die Münzen die sich noch in der Büxe der Pandora befanden auf die Theke. Wieder schreckten alle in dieser kleinen Kneipe auf. Diesmal aber nur kürzer, da sie den Krachmacher in den letzten Minuten schon häufiger identifizieren konnten. Ich hoffte das das Lebenselexiererlager reicht um die Rechnung zu begleichen. Solange die Wirtin mit den Münzen rechnete versuchte ich die Schnipsel vom Boden zu fischen. Vorher glitt mein Portemonnaie aber noch in die Hosentasche. Nun ging es ans aufstehen was schon ein Kraftakt gewesen ist. Alles machte Schmerzen. Jedes Körperteil rebellierte gegen diese sportliche Betätigung des Aufstehens. Das Anvisieren der Zettel war schwerer als Gedacht. Ich dachte an die letzen Biere. Jetzt kam der schwere Teil die Papierchen hochzuholen. Meine Hand bewegte sich Richtung Diehlen. Bevor ich mit der Hand nähe Boden kam, bemerkte ich schon die Blockade. Der Weg zum Boden war zu weit. Meine Griffel kamen nicht mal annährend dem Boden nahe. Ich schoss wieder hoch. Anscheinend zu schnell. Mein Körper wurde von einem Schwindel ergriffen. Dazu kamen noch Schmerzen die durch das ganze Turnen hervorgerufen wurden. Dafür war jetzt aber keine Zeit. Der Zahlungsprozess dauerte mir schon zu lange. Hervorgerufen durch meine Dummheit. Die Wirtin hat den Rechnungsprozess schon abgeschlossen. Denn vor mir sind nur noch ein paar Münzen zu erkennen. Ich war zufrieden. Das Geld hatte gereicht. Ich griff die vereinzelten metallenen Chips und ließ sie in meine Hosentasche gleiten. Ich war zu Faul diese sorgfältig in die Büxe der Pandora einzusortieren, um den Schrecken beim nächsten mal zu reduzieren. Zum Abschied klopfte ich nochmals auf dem Tresen um mein Abschied ganz offiziell zu verkünden, auch wenn dies keinerlei der Personen in dem Raum nur ansatzweise interessierte.
So verließ ich die Kneipe und registrierte die kalte Nachtluft die in mein Gesicht schlug. Mein Atem ließ fette Rauchwolken entstehen. Als ich hergekommen bin war es noch hell gewesen und ich wunderte mich wie schnell die Zeit vergangen war. Es war kalt geworden. Die Vorbereitung für eine solche Situation hatte ich nicht getroffen. Ich fröstelte. So verschob ich den Plan ein neues Feuerzeug zu kaufen nach hinten. Einerseits wegen der Temperatur andererseits wegen der Uhrzeit, wo nicht mehr viele Läden offen hatten. So entschied ich mich mein Nachtquartier als das nächste Ziel der Odysee auszurufen und machte micht durch die schwarze Nacht auf eine Wanderung. Der Weg zu der gesuchten Adresse war eigentlich auch nicht weit. So begann ich die Strecke zu meistern. Eher versuchte ich es. Denn nach kurzer Zeit merkte ich, dass der Weg länger geworden ist. Hatte ich mich verlaufen? Meine Beine konnten mich nicht mehr länger tragen. Ich sackte zusammen. Mein Kopf schlug auf den harten schwarzen Beton der Straße auf. Die rote Flüssigkeit entfloss meinen Kopf. So lag ich einige Minuten dort und machte keine Anstalten aufzustehen. Es war harmonisch. Den letzten Gedanken den ich noch mit voller Klarheit fassen konnte war: Ist es endlich das Ende. Danach verließen alle Gefühle urplötzlich meinen Körper. Einen Moment der Ruhe und Stille. Das erste mal in meinem Leben fühlte ich mich glücklich. Ich schwebte. In das Nichts. In die Non Existenz.
Sie sieht genauso aus wie die letzten fünf verdammten Jahre. Die gräßliche Tapete, aus den 80er Jahren, auf der sich viele kleine fast nicht mehr sichtbare Quadrate, in den total unpassenden Farben Moosgrün und einem undefinierbaren Gelb, aneinanderreihen, wellt sich von der Wand ab und an manchen Stellen hängt diese Tapete schon von der Wand. Der Wandteppich ist auch schon von dem ganzen Rauch verfärbt worden und passt zu dem Etablissement.
Im Raum sitzen drei nieder gesunkene Männer, die antriebslos am Bier nippen und die Depression aus den toten Augen der Männer herausspringt. Sie sind genauso wie ich zum Inventar der Kneipe oder sollte ich eher Müllkippe sagen geworden. Normalerweise müsste ich über die Jahre die Namen der Anwesenden gehört haben, habe ich nicht und wenn ich ehrlich bin, interessiere ich mich auch nicht für die Namen der Mitleidenden. Die letzte Person in dem Raum ist die Wirtin hinter dem Tresen. Sie wäscht gerade die Gläser ab und ist ganz in diese traurige und monotone Arbeit vertieft. Sie unterscheidet sich nicht viel von uns, nur das ich mit ihr das ein oder andere Wort wechsel, dies besteht dann meistens nur aus einer kurzen Bestellung eines Bieres oder eines einfaches Grummeln, wenn ich zahlen will.
Nach dem Rundblick kann ich mich wieder meiner Zigarette widmen, die ich jetzt endlich aus der Jackentasche fische. Jetzt fehlt nur noch das Feuerzeug um meine wohlverdiente Zigarette des Abends anzuzünden, die nicht meine erste ist und auch nicht meine letzte bleiben wird. Nach kurzem Abtasten meiner Taschen lokalisiere ich das Feuerzeug in meiner linken Hosentasche, wo es eigentlich immer liegt, es ist aber für mich zum Ritual geworden erstmal alle anderen Taschen abzugehen, bevor ich zu dieser Hosentasche komme um das Feuerzeug mit fast schon einer eingespielten Bewegung aus der Tasche zu manövrieren.
Die Symbiose zwischen Feuerzeug und Zigarette war fast vollendet, aber als ich das Zahnrädchen des Feuerzeug drehte, hoffte ich, dass aus dem Feuerzeug noch ein letztes Flämmchen entspringt, in der letzten Zeit war das Gas immer weniger geworden, ich habe aber immer gehofft das es noch ein bisschen hält. Heute ist aber der Tag wo das Feuerzeug wirklich zugrunde geht. Voller Wut haue ich das Feuerzeug auf die Theke. Erschrocken schauen die vier Mitgefangenen zu mir rüber als sie begreifen woher das Geräusch kommt blicken sie wieder Desinteressiert auf ihr Bier. Ich schnappe mir die Kippe aus dem Mund und drücke sie mit Gewalt in die Packung aber nur so stark, dass ich sichergehen kann das die Zigaretten nicht kaputt gehen. Ich greife das Glas mit dem Inhalt einer für mich zugeschnittenen Betäubungsspritze und führe es zu meinem Mund. Ich muss es schnell austrinken, damit ich mir ein Feuerzeug besorgen kann um meine Zigarette anzünden und mein Verlangen zu stillen . Das goldgelbe Nass läuft meine Kehle runter. Ich muss bei der Geschwindigkeit in der ich das Bier austrinke aufpassen, damit es nicht an den Seiten meines Mundes vorbeiläuft und mein unrasiertes Gesicht verklebt. Erstens da das Gefühl ekelhaft ist, ein von Bier ertränktes Gesicht zu haben, andererseits, da ich keinen einzigen Tropfen missen möchte, auch wenn das Bier wegen der suboptimalen Temperatur eigentlich beschissen schmeckt. Als ich das Glas wieder absetze, da ich das Bier jetzt wirklich geleert habe, leutete mein Grummeln den Zahlungsablauf ein.
So habe ich es wenigstens Gedacht. Die Wirtin blieb aber in ihrer von langeweile geprägten Pose. Nochmals musste ich mich zu räuspern. Es machte mich wütend. Ich wollte möglichst wenig Kontakt. Deswegen fiel der nächste Räusperer deutlich lauter und extremer aus. Wieder schreckt der ganze Raum zusammen. Jetzt bemerkt mich die Wirtin und kommt auf mich zu getrottet. Jeder Schritt bringt den Boden zum Beben. Denn es ist weniger ein Laufen, als viel mehr ein schlappes Trampeln, wo das Absetzen des Fußes mehr einem erschlaffen gleicht, um den Fuß schnellstmöglich auf den Boden zu hämmern um das Gleichgewicht zu wahren. Der Erschlaffungsprozess wird durch die Schwerkraft aber zu einem trampeln. Es nervt mich. Die Situation nervt mich. Um den Prozess zu beschleunigen versuche ich mich daran zu erinnern wie viel Bier ich getrunken habe, um schon mal das Geld bereitzuhalten. Aber ich konnte mich nicht entsinnen und musste ich in voller Genervtheit warten bis die Wirtin bei mir angekommen war um mir eine Strichliste mit den von mir versoffenen Bieren vor die Fresse zu halten. Nach einer gefühlten Ewigkeit war es dann soweit und ich konnte die Zahl 6 aus den Strichen entziffern. So zog ich nun mein Portemonnaie aus der rechten Tasche meiner Jeans. Als meine Hand in die Tasche glitt ertastete ich gleich die Geldbörse, die nicht mehr prall gefüllt sein dürfte. Neben dem lebenserhaltenen Beutel spürte ich noch mehrere Papierschnipsel, die ich mir anscheinend in den letzten Tagen aus reinem Reflex in die Hosentasche gesteckt habe. Erstmal kein Problem. Aber beim Herausziehen der von Münzen gefüllten Büxe der Pandora vielen mehrere der Papierschnipsel zu Boden. Viele hatten auch mit dieser Büxe zu tun. Denn es waren meistens Kassenbons, an denen man nur aufgrund der Verfärbung erahnen konnte wie alt diese waren. Jetzt wusste ich wenigstens, dass sich die Schnipsel nicht in den letzten Tagen angesammelt haben, sondern schon deutlch älter sein dürften. Neben den Kassenbons fand man noch die ein odere andere Notiz zum Einkaufen, wobei oftmals nur die Hälfte durchgestrichen war. Deutlich wurde aber immer der Alkohol durchgestrichen. Bevor ich mich aber weiter den Papierchen widmen konnte, musste der Zahlungsablauf abgeschlossen werden. Somit wurde das Portemonnaie aufgerissen und ich schaute in eine fast klaffende Leere. Nur ein paar Münzen klimperten in den verschiedenen Abteilen herum. Es erschien mir sehr wenig, wobei ich wusste, das nicht viele Münzen vorhanden sein sollten. Scheine erst recht nicht. Entweder sind die goldenen Klimpersteine durch das große Loch in der kleinen Geldtrageapparatur in die untiefen meiner Hose verschwunden oder ich hatte meinen Reichtum zu hoch eingeschätzt. Ich hoffte auf Ersteres. Wobei hoffen bei meinem Zustand ein zu großes Wort ist. Mir war es eigentlich egal, bloß war mir klar das dieses Geld der einzige Weg zum Überleben war. War mir das Leben schon so egal? Aber der Alkohol ließ die Gedanken ganz schnell verblassen und ich klatschte die Münzen die sich noch in der Büxe der Pandora befanden auf die Theke. Wieder schreckten alle in dieser kleinen Kneipe auf. Diesmal aber nur kürzer, da sie den Krachmacher in den letzten Minuten schon häufiger identifizieren konnten. Ich hoffte das das Lebenselexiererlager reicht um die Rechnung zu begleichen. Solange die Wirtin mit den Münzen rechnete versuchte ich die Schnipsel vom Boden zu fischen. Vorher glitt mein Portemonnaie aber noch in die Hosentasche. Nun ging es ans aufstehen was schon ein Kraftakt gewesen ist. Alles machte Schmerzen. Jedes Körperteil rebellierte gegen diese sportliche Betätigung des Aufstehens. Das Anvisieren der Zettel war schwerer als Gedacht. Ich dachte an die letzen Biere. Jetzt kam der schwere Teil die Papierchen hochzuholen. Meine Hand bewegte sich Richtung Diehlen. Bevor ich mit der Hand nähe Boden kam, bemerkte ich schon die Blockade. Der Weg zum Boden war zu weit. Meine Griffel kamen nicht mal annährend dem Boden nahe. Ich schoss wieder hoch. Anscheinend zu schnell. Mein Körper wurde von einem Schwindel ergriffen. Dazu kamen noch Schmerzen die durch das ganze Turnen hervorgerufen wurden. Dafür war jetzt aber keine Zeit. Der Zahlungsprozess dauerte mir schon zu lange. Hervorgerufen durch meine Dummheit. Die Wirtin hat den Rechnungsprozess schon abgeschlossen. Denn vor mir sind nur noch ein paar Münzen zu erkennen. Ich war zufrieden. Das Geld hatte gereicht. Ich griff die vereinzelten metallenen Chips und ließ sie in meine Hosentasche gleiten. Ich war zu Faul diese sorgfältig in die Büxe der Pandora einzusortieren, um den Schrecken beim nächsten mal zu reduzieren. Zum Abschied klopfte ich nochmals auf dem Tresen um mein Abschied ganz offiziell zu verkünden, auch wenn dies keinerlei der Personen in dem Raum nur ansatzweise interessierte.
So verließ ich die Kneipe und registrierte die kalte Nachtluft die in mein Gesicht schlug. Mein Atem ließ fette Rauchwolken entstehen. Als ich hergekommen bin war es noch hell gewesen und ich wunderte mich wie schnell die Zeit vergangen war. Es war kalt geworden. Die Vorbereitung für eine solche Situation hatte ich nicht getroffen. Ich fröstelte. So verschob ich den Plan ein neues Feuerzeug zu kaufen nach hinten. Einerseits wegen der Temperatur andererseits wegen der Uhrzeit, wo nicht mehr viele Läden offen hatten. So entschied ich mich mein Nachtquartier als das nächste Ziel der Odysee auszurufen und machte micht durch die schwarze Nacht auf eine Wanderung. Der Weg zu der gesuchten Adresse war eigentlich auch nicht weit. So begann ich die Strecke zu meistern. Eher versuchte ich es. Denn nach kurzer Zeit merkte ich, dass der Weg länger geworden ist. Hatte ich mich verlaufen? Meine Beine konnten mich nicht mehr länger tragen. Ich sackte zusammen. Mein Kopf schlug auf den harten schwarzen Beton der Straße auf. Die rote Flüssigkeit entfloss meinen Kopf. So lag ich einige Minuten dort und machte keine Anstalten aufzustehen. Es war harmonisch. Den letzten Gedanken den ich noch mit voller Klarheit fassen konnte war: Ist es endlich das Ende. Danach verließen alle Gefühle urplötzlich meinen Körper. Einen Moment der Ruhe und Stille. Das erste mal in meinem Leben fühlte ich mich glücklich. Ich schwebte. In das Nichts. In die Non Existenz.