rockphan
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Erwartungsvoll, neugierig starrt mich das weiße Blatt an. Es schaut auf den Stift.
„Wann senkt er sich endlich?“ „Keine Ahnung“, denke ich. „Wenn es fließt.“
Sehe ich da ein Lächeln, als die ersten Worte, in meiner unnachahmlichen Handschrift, auf dem weißen Blatt sich ausbreiten? Es muss Einbildung sein, eine literarische Fantasie. Aber nein, das zarte Lächeln wird fast zu einem Lachen, gleich den Blättern einer Blüte, die sich öffnet.
„Notizbuch“, sage ich. „Du lachst doch nicht etwa über mich?“ Keine Antwort. Mein Notizbuch spricht nicht. Es hat noch nicht mal eine Rechtschreibkorrektur. Aber es freut sich wie ein Kind über jedes Wort. Es mischt sich nie ein, wenn ich schreibe. Es kritisiert nicht. Das Thema ist ihm egal. Das Einzige, wodurch es sich gestört fühlt, ist, wenn ich ein Wort durchstreichen muss. Durchstreichen sieht in so einem freundlichen Notizbuch einfach unschön aus. Ein Durchstreichen zeigt, dass ich schneller schreibe als meine Gedanken.
So wie kleine Kinder, deren Worte zuweilen mit einer Geschwindigkeit aus Ihrem Mund purzeln, das schon mal zwei Worte um ihre Deutungshoheit kämpfen. Für den Zuhörer macht das deren Geschichte nicht immer deutlicher.
Mein Notizbuch weiß so viel von mir. Es kennt meine Gedanken. Es kennt meinen Stil. Ich sollte ihm viel mehr anvertrauen. Jeden Tag guckt es neugierig. Wenn ich es in die Hand nehme, kann ich es spüren.
„Ich bin da,“ will es mir sagen, „schreib einfach auf, was dich bewegt. Ich verrate nichts, behalte alles für mich. Nur wenn du schreibst, schaffst du Realität.“
Einen Moment halte ich inne. Ich lese diesen Satz noch einmal. Ich muss diesem nicht mehr ganz weißen Blatt Recht geben. Mein Notizbuch will verwendet werden. Die Ressourcen, die zu seiner Herstellung genutzt wurden, das Geld, das ich dafür bezahlt habe, ergeben nur einen Sinn, wenn ich es verwende.
Danke für deine Aufmerksamkeit.
„Wann senkt er sich endlich?“ „Keine Ahnung“, denke ich. „Wenn es fließt.“
Sehe ich da ein Lächeln, als die ersten Worte, in meiner unnachahmlichen Handschrift, auf dem weißen Blatt sich ausbreiten? Es muss Einbildung sein, eine literarische Fantasie. Aber nein, das zarte Lächeln wird fast zu einem Lachen, gleich den Blättern einer Blüte, die sich öffnet.
„Notizbuch“, sage ich. „Du lachst doch nicht etwa über mich?“ Keine Antwort. Mein Notizbuch spricht nicht. Es hat noch nicht mal eine Rechtschreibkorrektur. Aber es freut sich wie ein Kind über jedes Wort. Es mischt sich nie ein, wenn ich schreibe. Es kritisiert nicht. Das Thema ist ihm egal. Das Einzige, wodurch es sich gestört fühlt, ist, wenn ich ein Wort durchstreichen muss. Durchstreichen sieht in so einem freundlichen Notizbuch einfach unschön aus. Ein Durchstreichen zeigt, dass ich schneller schreibe als meine Gedanken.
So wie kleine Kinder, deren Worte zuweilen mit einer Geschwindigkeit aus Ihrem Mund purzeln, das schon mal zwei Worte um ihre Deutungshoheit kämpfen. Für den Zuhörer macht das deren Geschichte nicht immer deutlicher.
Mein Notizbuch weiß so viel von mir. Es kennt meine Gedanken. Es kennt meinen Stil. Ich sollte ihm viel mehr anvertrauen. Jeden Tag guckt es neugierig. Wenn ich es in die Hand nehme, kann ich es spüren.
„Ich bin da,“ will es mir sagen, „schreib einfach auf, was dich bewegt. Ich verrate nichts, behalte alles für mich. Nur wenn du schreibst, schaffst du Realität.“
Einen Moment halte ich inne. Ich lese diesen Satz noch einmal. Ich muss diesem nicht mehr ganz weißen Blatt Recht geben. Mein Notizbuch will verwendet werden. Die Ressourcen, die zu seiner Herstellung genutzt wurden, das Geld, das ich dafür bezahlt habe, ergeben nur einen Sinn, wenn ich es verwende.
Danke für deine Aufmerksamkeit.