novemberlicht

Perry

Mitglied
novemberlicht

die sonne kreist tiefer ich stütze dich wenn du müde wirst
auf der kaimauer saugen wir letzte sonnenwärme ein du
erzählst von schiffen die hinausfahren ins unendliche weit

wind bewegt das meer seine wellen schwellen zu wogen
deren weiße gischt an die pier brandet ihr sprühfeuchtes
netz auswirft und uns mit kühlem schlingenhauch umfängt

spuren im dünensand führen durch schwankende gräser
hin zur mulde in der wir einst träumend lagen ein samtfalter
flappt erschreckt hoch verfängt sich im hängenden geflecht
 
G

Gelöschtes Mitglied 24777

Gast
Hallo Perry,

dein Gedicht erzielt Wirkung bei mir: Ich fühle mich beim Lesen wie bei einem Ostseeurlaub und denke an vergangene Liebe.

Im Text selbst geht es aber wahrscheinlich um ein älteres Paar, welches zusammen alt geworden ist und dessen Lebenszeit sich nun im metaphorischen November befindet. Dabei wollte ich zuerst kritisch anmerken, dass mir der erste Vers in Strophe 2 nicht sonderlich zusagt im Vergleich zu den anderen:

wind bewegt das meer seine wellen schwellen zu wogen
Aber jetzt, da ich dies schreibe, habe ich doch ein Bild vor Augen und höre das Meer regelrecht rauschen.

Ein stimmungsvolles Gedicht!

Liebe Grüße
Frodomir
 

Perry

Mitglied
Hallo Frodomir,
danke fürs Hineinspüren in diese Erinnerungsbilder einer Liebe am Meer.
Stilistisch habe ich hier versucht durch Alliterationen wie " wellen schwellen zu wogen"
die Dynamik der anbrandenden See zu reflektieren.
LG
Manfred
 



 
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