Die Bücher brannten
und die Menschen
nichts weiter
war zu tun
als sich aufzumachen
mit leichtem Gepäck
Der Meister war schon weiter
geritten über die Hügel
da stieg ich ab
in die Asche
schrieb ich
deinen Namen
Hallo Manfred,
meine Lesart ist ein ganz andere: eine Hommage an den großen Celan (Todesfuge).
Der Tod (als Meister aus Deutschland) hat sein verwüstetes Feld bereits verlassen. In die Asche (dein aschenes Haar) schreibe ich deinen Namen
Sulamith. Sulamith als Symbol des Hohen Liedes, der Lieben aller Welt.
Das lyrische Ich versteht sich als Novize im Bereich des Ewigen, ist vielleicht selbst von der Intensität und Dauer seiner Zuneigung überrascht - einer Neigung, die durch Trennung nicht aufgehoben wird.
Selbst der Tod scheitert an ihr.
Sehr gut gefällt mir auch folgende "Gegenüberstellung": der Novize (die Menschen) / nichts weiter : der Meister war schon weiter, eigentlich eine zunächst leicht störende Wiederholung, dann aber in seiner Sinnhaftigkeit begeisternd.
Ich finde das Gedicht wunderbar.
Trainee