Hallo Bernd,
bekanntlich besteht der Limerick metrisch betrachtet aus einer Folge von Anapästen nach diesem Schema da = Senkung (unbetonte Silbe); DUM = Hebung (betonte Silbe):
da da DUM da da DUM da da DUM
da da DUM da da DUM da da DUM
da da DUM da da DUM
da da DUM da da DUM
da da DUM da da DUM da da DUM
Am Zeilenende wird für weibliche Endungen noch eine Senkung angefügt.
Am Versanfang darf vom Anapäst-Metrum abgewichen werden. Man kann mit einem Jambus (da DUM), also mit einer Senkung plus Hebung beginnen:
da DUM da da DUM da da DUM
Die Senkung am Anfang wird auch wie in der Musik als Auftakt bezeichnet.
Die Figur
da DUM da da DUM da da DUM da
ist auch die metrische Struktur von gareths Limerick in Z1,2,4 und 5. Musikalisch betrachtet folgt nach dem Auftakt (Senkung = Achtelnote) sofort eine Hebung = Viertelnote. Zeile 3 beginnt aber mit zwei Senkungen = Achtelnoten. Da Achtelnoten bekanntlich gleich lang sind, fällt die erste Hebung in Z3 auf eine spätere Zählzeit als bei den anderen Zeilen. Durch den eingeschobenen Anapäst in Z3 entsteht ein Rhythmuswechsel, den ich vermeiden würde. Ich weiß, dass du das nicht so empfindest, aber inzwischen neige ich zu einem durchgängig gleichbleibenden Metrum. Dann lassen sich Limericks auch viel besser singen, was ich häufig mache. Allerdings nur noch a cappella, weil ich mich wegen meiner Behinderung nicht mehr selbst begleiten kann.
LG Friedhelm