Nun kommen auch

Nun kommen auch die letzten warmen Tage
mit ihrem Halt, der nicht zu halten ist,
dann stellt die Zeit vernehmbar ihre Frage
und jeder Blick erspürt die Daseinsfrist.

Die Wege decken längst schon welke Blätter
und Milch ergießt sich in den weiten Raum,
die Sonne gibt den tapfren Farbenretter,
sie hält die graue Flut im goldnen Zaum.

Kein Hauch lässt sich im Blätterdach vernehmen,
der Tag verharrt im lichten Aufgebot
und löst sich doch ein Blatt aus starren Schemen,
fällt es hinab – und fällt ganz ohne Not.

Hallo James,

als besonderes Highlight dieses schönen Gedichts erscheinen mir die beiden letzten Verse, denn sie vermitteln ein Gefühl der Befreiung und Selbstbestimmung - ganz offen zur Interpretation angelegt.

Der Indian Summer, eine tolle Zeit!

Gruß,
Artbeck

Lieber Artbeck,
schön, dass du es so verstanden hast. Der Moment des Innehaltens, dem die Zeit genügend Raum lässt, lässt uns die Freiheit spüren.
Danke für deinen Kommentar!

Liebe Grüße
JB

Lieber James,
ein wirklich schönes Herbstgedicht!
Ich würde ja Sterne vergeben, aber...
Liebe Grüße
Andreas

Lieber James,
ich komme grade vom Spaziergang und lese nun dein Gedicht. Genau was du beschrieben hast, habe ich unterwegs empfunden und gesehen. Die tiefe Sonne ließ alles glitzern. Ich könnte dir das perfekte Foto dazu schicken. Es ist wie ein Nachhall für mich. Danke!
Viele Grüße
Kaetzchen

Schön wie deine Verse ineinander greifen, James.
Die erste und die letzte Strophe gefallen mir besonders.
Vor allem das ruhige, das besinnliche Loslassen, welches aus deinem letzten Vers steigt, gefällt mir.
So ein friedliches Dahingleiten ...

Liebe Grüße
Trist

Habt vielen Dank, ihr drei, für die freundlichen Worte!

Obgleich bereits recht abgegrast, bleibt der Herbst die bevorzugte Jahreszeit für lyrische Betrachtungen.
Ich wünsche uns noch ein paar herrliche Tage!

Liebe Grüße
JB

James Blond schrieb:

bleibt der Herbst die bevorzugte Jahreszeit für lyrische Betrachtungen

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Eine schöne Betrachtung, James!