Obsession über Lippen gepresst

hm, bei dem gedicht habe ich das gefühl, dass du zu viel willst.
ich kann es nicht genau fassen. ich spüre die idee und finde sie
dann nicht im text. kannst du etwas damit anfangen?
liebe grüße
charlotte
 

trivial

Mitglied
Liebe Charlotte,
Du hast ein feines Gespür. Ich denke ich wollte zu viel und fühlte zu wenig. Ich wollte einen älteren Text aus dem DSFo hier einstellen, der mir als recht "gelungen" in Erinnerung war, und beim schreiben dachte ich, dass passt nicht mehr. Also habe ich den Text mit Gewalt entstellt um ihn irgendwie passend zu machen, um wieder eine Verbindung zu den Worten zu finden. Es wäre wohl besser gewesen, den alten Text sein Wesen zu lassen oder meinem Wesen neue Worte zu geben... so ist es wohl zu einer Art Autoimmunreaktion gekommen.

Liebe Grüße
R
 
aber die erste strophe ist stark. und würde mit der letzten passen.
wobei der letzte wieder raus fällt. da solltest du unbedingt weiterarbeiten.
liebe grüße
charlotte
 

trivial

Mitglied
Liebe Charlotte, ich wüsste wirklich nicht wie.
Es ehrt mich sehr, dass meine Worte einen Platz in Deinen Gedanken gefunden haben und vielleicht gelingt es mir irgendwann wieder in sie reinzuschlüpfen aber ich glaube aktuell würde ich sie nur immer weiter zurstückeln, zerbrechen und gezwungen wieder zusammensetzen. Es wäre kein Leben in ihnen.

Vielleicht gefällt Dir ihr Ursprung, der ist mir zwar noch fremder geworden, aber das wäre momentan das authentischste.


Liebe Grüße
R


Empfindsamkeit sich in mir mehrt.
Bin ich nicht allein auf Erden.
Angst, die meine Seele verzehrt.
Könnt gehört, gesehen werden.

Fremd der Maßstab, die Konvention.
Welch Werken so sich messen lässt.
Kein Versmaß, nur Irritation.
Was ist Fäulnis, wer das Geäst?

Obsession über Lippen gepresst

Soll dies mein stumpfes Messer sein, welches faulig, eitrig Fleisch vom alten, weißen Knochen schabt und spaltet bis ins Mark. Ich schreibe nicht, wollt schreien der Seele Schmerz.

Bändig Zorn in mir,
gehüllt in geliebter Pein.
Keinem Regelwerk ergeben
Gefühlt, nicht verstanden will ich sein.

Wie einst ich las

"Ich bin bewohnt von einem Schrei."

Vor Ehrfurcht zerfressen, käm er endlich frei.
 



 
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