Dichter Erdling
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Ode an die Trauer
trauer
bist du doch nur asche
bist kein funken nimmermehr
zerbrichst mein glück wie eine flasche
kamest rasch und weichst nicht mehr
deine mächte drücken nieder
was sich oft nicht mehr erhebt
herzen, seelen, körperglieder
alles deine kraft erlebt
trauer
machst die menschen einsam
lässt verstummen wort für wort
wo du bist wird alles langsam
bewegt sich zögernd, bist du fort
tränen heißen deine kinder
dein herr bruder nennt sich tod
scheinst ein tiefschwarzer zylinder
aus dem sich selten rettung bot
trauer
du verdeckst den himmel
begrenzt das blickfeld und den geist
bitter schmeckst du mir wie kümmel
verzweiflung deine schwester heißt
deine arme greifen schlingernd
fängst du mich, stöhnst du vor lust
ich schreie nicht mehr, nur noch wimmernd
drückst du mich an deine brust
trauer
du hast viele stimmen
schmerzhaft hoch bis dröhnend tief
kannst den schönsten ton erklimmen
der schon manchen lockend rief
alles sonst lässt du vergessen
dein geschmack liegt schal im mund
dein umfang ist nicht zu ermessen
was ich erkenne, ist dein schlund
trauer
was soll ich noch sagen
lockre endlich deinen griff
kannst nicht jemand anders plagen
trauer, langsam fürcht ich dich
7. Juni 1997, Alter 17
Geschrieben tieftraurig, weil ich dachte, ich würde die Liebe meines Lebens niemals wiedersehen.
trauer
bist du doch nur asche
bist kein funken nimmermehr
zerbrichst mein glück wie eine flasche
kamest rasch und weichst nicht mehr
deine mächte drücken nieder
was sich oft nicht mehr erhebt
herzen, seelen, körperglieder
alles deine kraft erlebt
trauer
machst die menschen einsam
lässt verstummen wort für wort
wo du bist wird alles langsam
bewegt sich zögernd, bist du fort
tränen heißen deine kinder
dein herr bruder nennt sich tod
scheinst ein tiefschwarzer zylinder
aus dem sich selten rettung bot
trauer
du verdeckst den himmel
begrenzt das blickfeld und den geist
bitter schmeckst du mir wie kümmel
verzweiflung deine schwester heißt
deine arme greifen schlingernd
fängst du mich, stöhnst du vor lust
ich schreie nicht mehr, nur noch wimmernd
drückst du mich an deine brust
trauer
du hast viele stimmen
schmerzhaft hoch bis dröhnend tief
kannst den schönsten ton erklimmen
der schon manchen lockend rief
alles sonst lässt du vergessen
dein geschmack liegt schal im mund
dein umfang ist nicht zu ermessen
was ich erkenne, ist dein schlund
trauer
was soll ich noch sagen
lockre endlich deinen griff
kannst nicht jemand anders plagen
trauer, langsam fürcht ich dich
7. Juni 1997, Alter 17
Geschrieben tieftraurig, weil ich dachte, ich würde die Liebe meines Lebens niemals wiedersehen.