Oh, heiliger Abend (Ein gescheiterter Versuch ein rühriges Gedicht zu schreiben)

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Hera Klit

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Wie die Augen der Menschen so strahlend leuchten,
in dieser vorweihnachtlichen lieben, schönen Zeit.

Es ist fast, als ob sie keine Lampen mehr bräuchten,
so sind sie zum gemeinsamen, sittsamen Feiern bereit.

Lakritz und dampfende, schmackhafte Lebkuchenherzen,
hinuntergespült mit heißem Glühwein, der weitet die Sicht.

Muntere Lieder, sie singen, jubilieren und scherzen
und drängen sich dicht an dicht, ins heiligende Licht.

Nur ich suche den bergenden, finsteren Schatten,
weil ich ihre Hysterie letztlich nicht mehr ertrug,

schlug ich mit dem Lüster, den wir geerbet hatten,
denn ihr Klagen und Jammern, war mehr als genug.

Nun ist also dieser Tag, an dem der Christus helfend kam,
mein letzter, denn die Schuld werd‘ ich beileibe nicht tragen.

Ich will meiner Gattin, der ich brüsk das Leben nahm,
schleunigst folgen und der Welt lebe wohl weiter sagen.

Dort unten im städtischen Weiher, wo die frierenden Enten
nach mildtätigem Brot die gierig, geschraubten Hälse recken,

will ich still und mit großer innerer ehrlicher Reue enden
und wie ein toller Hund ersaufend, jämmerlich verrecken.
 
"rührig" hat - im Unterschied zu "rührend" - nach Duden diese Bedeutung:

von regem Unternehmungsgeist erfüllt; ganz und gar nicht untätig, sondern immer das Nötige, in einer Situation Gegebene unternehmend

Schon in der Überschrift ein gescheiterter Versuch, mit der deutschen Sprache zurechtzukommen. Der Rest des Werkleins ist auch dementsprechend: falsche Bezüge, willkürliche Kommasetzung und insgesamt wieder der nur zu bekannte ungeschickte hohe Ton, wie er für ambitionierte Talentlosigkeit bezeichnend ist.

Man kann fast darauf wetten, dass uns von der Verfasserin auch diesmal wieder die eklatanten Mängel als bewusste Schöpfungen eines autonomen Kunstwillens dargestellt werden.
 

Hera Klit

Mitglied
Hast du mal wieder den Duden bemüht, weil du in deinem Geist nichts vorgefunden hast?

Das kennt man.

"Von regem Unternehmungsgeist erfüllt; aktiv und eifrig"

So ist es und so ist es auch gemeint.

Natürlich ist der "hohe Ton" ein Mittel der Ironie.

Was mühe ich mich? Ein dürrer Acker trägt eh keine Frucht,
egal wie viel kostbare Saat man ihm hinwirft.

Es ist eben, wie Perlen vor die Säue zu schmeißen.
 
Hast du mal wieder den Duden bemüht, weil du in deinem Geist nichts vorgefunden hast?
Umgekehrt war es. Dein grober Schnitzer im Titel ist mir in der Übersicht aufgefallen und dann habe ich mich anhand des Dudens vergewissert, dass mein Sprachgefühl richtig angezeigt hat. Sonst mache ich ja einen großen Bogen um deine Sachen. Und mit "Geist" kann man sich nicht herausreden, wenn man solche Fehler macht. Du schluderst mit der Sprache und es fehlt dir jegliche Selbstkritik.

"Von regem Unternehmungsgeist erfüllt; aktiv und eifrig"

So ist es und so ist es auch gemeint.
Du hast noch immer nicht begriffen: Das Adjektiv "rührig" erfordert als Subjekt eine natürliche Person (oder mehrere). Wer es mit einer Sache verbindet, verrät, dass er das hat, was einer meiner Deutschlehrer gern "Sprachgefühl wie eine asiatische Sumpfschildkröte" nannte.

Natürlich ist der "hohe Ton" ein Mittel der Ironie.
Nur dass es immer misstönend herauskommt.
 

Ubertas

Mitglied
Hallo @Hera Klit , @Arno Abendschön ,
ich höre gerade Peter Alexanders Weihnachtslieder in Dauerschleife. Da gibt es Texte, die ich eins zu eins unterschreibe. Bei anderen würgt es mich raus. Da heute heiliger Abend ist, teste ich meine Toleranz. Neben asiatischen Sumpfschildkröten und perlenresistenten Säuen sehe ich doch im Konsens eines. Nichts rühriges, rührendes oder gar rührseliges. Ich glaube, liebe Hera und gewiss weiß ich nichts - dein Gedicht hat für mich nichts mit heiligen Abenden gemein. Es hat mit dem Scheinheiligen abgerechnet und zeigt die Bereitschaft zu Abgründen im "menschlichen" Sein. Da schlägt ein geerbter Lüster ein. Der Mensch, der hier am Seeufer mit den brotgierigen, frierenden Enten enden will, ist vielleicht ein Armer nach außen, aber kein Armer im Geist und Herz. Daher von mir für die Entlarvung und den ganz sicher nicht gescheiterten Versuch, nicht nur ein Gedicht zu schreiben, sondern etwas auszusprechen: Fünf Sterne.
Lieben Gruß ubertas
 

Hera Klit

Mitglied
Hallo @Hera Klit , @Arno Abendschön ,
ich höre gerade Peter Alexanders Weihnachtslieder in Dauerschleife. Da gibt es Texte, die ich eins zu eins unterschreibe. Bei anderen würgt es mich raus. Da heute heiliger Abend ist, teste ich meine Toleranz. Neben asiatischen Sumpfschildkröten und perlenresistenten Säuen sehe ich doch im Konsens eines. Nichts rühriges, rührendes oder gar rührseliges. Ich glaube, liebe Hera und gewiss weiß ich nichts - dein Gedicht hat für mich nichts mit heiligen Abenden gemein. Es hat mit dem Scheinheiligen abgerechnet und zeigt die Bereitschaft zu Abgründen im "menschlichen" Sein. Da schlägt ein geerbter Lüster ein. Der Mensch, der hier am Seeufer mit den brotgierigen, frierenden Enten enden will, ist vielleicht ein Armer nach außen, aber kein Armer im Geist und Herz. Daher von mir für die Entlarvung und den ganz sicher nicht gescheiterten Versuch, nicht nur ein Gedicht zu schreiben, sondern etwas auszusprechen: Fünf Sterne.
Lieben Gruß ubertas
Hallo und vielen Dank, liebe Ubertas,


gerade in dieser dunklen Zeit, ist es schön Menschen zu begegnen, die ein Licht in sich tragen.


Liebe Grüße
Hera
 
Daher von mir für die Entlarvung und den ganz sicher nicht gescheiterten Versuch, nicht nur ein Gedicht zu schreiben, sondern etwas auszusprechen: Fünf Sterne.
So, Ubertas, und die offensichtlichen Textmängel stören dich gar nicht, der Klops im Titel, die falschen Bezüge, die fehlenden oder falsch gesetzten Kommas? Zählen hier nur Gefühl und Wellenschlag, nur die Absicht hinter dem Text, nicht seine Gestalt? Dann bitte nach Möglichkeit meine eigenen Texte in Zukunft ignorieren. Ich lege Wert auf tatsächliche Textarbeit.
 

Hera Klit

Mitglied
So, Ubertas, und die offensichtlichen Textmängel stören dich gar nicht, der Klops im Titel, die falschen Bezüge, die fehlenden oder falsch gesetzten Kommas? Zählen hier nur Gefühl und Wellenschlag, nur die Absicht hinter dem Text, nicht seine Gestalt? Dann bitte nach Möglichkeit meine eigenen Texte in Zukunft ignorieren. Ich lege Wert auf tatsächliche Textarbeit.
Formalisten haben oft wenig zu sagen. Deswegen wurden sie Formalisten.
 

Franke

Foren-Redakteur
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So Leute, jetzt ist es langsam aber genug!
Wenn nicht, werde ich den Thread schließen.

Liebe Grüße
Manfred
 
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