Ohne Titel (Erwartung an den Winter)

4,60 Stern(e) 5 Bewertungen

Chandrian

Mitglied
Danke, @revilo

Dass Texte hier übersehen werden und verloren gehen, passiert ja schon ab und zu… umso schöner, dass dieser hier wiedergefunden wurde!
Vielen Dank für die Sterne:)
 

revilo

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Einer der stärksten Texte, die ich hier seit langem gelesen habe: Sprachlich nahe zu perfekt, unaufdringliche Bilder und keine aufdringliche Botschaft. Nicht verquast und verkopft. So geht (gute) Lyrik. Sollte in die Empfehlungen !
 

Chandrian

Mitglied
Einer der stärksten Texte, die ich hier seit langem gelesen habe: Sprachlich nahe zu perfekt, unaufdringliche Bilder und keine aufdringliche Botschaft. Nicht verquast und verkopft. So geht (gute) Lyrik. Sollte in die Empfehlungen !
Danke Oliver, das bedeutet mir sehr viel! You‘ve made my day :cool:
 

Chandrian

Mitglied
unaufdringliche Bilder und keine aufdringliche Botschaft. Nicht verquast und verkopft.
Ich denke, das kommt daher, dass dieses Gedicht Haiku-inspiriert ist… denn diese Ausdrucksstärke in der Momentaufnahme (welche typisch für Haikus ist) ist einfach bemerkenswert. trotzdem wage ich mich noch nicht richtig an die feste Form „Haiku“ heran…
 

revilo

Mitglied
Ich denke, das kommt daher, dass dieses Gedicht Haiku-inspiriert ist… denn diese Ausdrucksstärke in der Momentaufnahme (welche typisch für Haikus ist) ist einfach bemerkenswert. trotzdem wage ich mich noch nicht richtig an die feste Form „Haiku“ heran…
solltest du unbedingt machen.......ich bin mal bei einem "Profi" ins Trainingslager gegangen, musste aber feststellen, dass das nix für mich ist.......ich schreib lieber frei Schnauze........LG
 

Zensis

Mitglied
Mich haut der Text, ehrlich gesagt, nicht soo vom Hocker wie den Rest der Leserschaft scheinbar, aber er hat definitiv etwas und ist schön.
Gern gelesen :)

Liebe Grüße
Zensis
 

Zensis

Mitglied
@Zensis, das ist auch nicht ein Text, der vom Hocker hauen soll… er hat andere Ansprüche…
Danke trotzdem für die Bewertung
und danke @Deus ex Machina:
Das ist mir bewusst, dass er nicht auf plumpe Art und Weise beeindrucken soll. Ich hatte nur zum Ausdruck bringen wollen, dass mir das Gedicht zwar auch gefällt, jedoch nicht so überdurchschnittlich wie es andere Nutzer hier beschrieben haben.

Liebe Grüße
Zensis
 

sufnus

Mitglied
Hey Chandrian!

Das ist eine über weite Strecken (soweit man das bei einem kurzen Gedicht sagen kann ;) ) wirklich ausgesprochen feinfühlig in die Vorstellungswelt getupfte mediterrane Plein-Air-Malerei im allerbesten impressionistischen Sinn.

Und dann das: Dieses ICH der Erzählstimme bricht zweimalig, für mein Empfinden geradezu brutal, in die zarte Landschaft ein, beim ersten Mal spaltet es das Gedicht geradezu und in der Schlusszeile übertönt es jede leichte Schwingung (samt Nachtigallengesang), welche das geschilderte Landschaftsgemälde hätte transportieren können.

Da ist jetzt natürlich die große Preisfrage: Geschieht das (mehr oder minder) mit Duldung des Autors oder sollte hier gar böser Vorsatz am Werke sein? Das Ich als eine Art Störenfried im Gedicht? Ein V-Effekt der listig-hinterlistigen Art? Der Leser kommt ins Grübeln. Schade für das schöne Idyll, aber gut für die grauen Zellen, denen ein bisschen Gedankentraining nicht schaden dürfte.

Mit einem Wort (naja mit vieren): Mir gefällt es sehr! :)

LG!

S.
 

Chandrian

Mitglied
Hi @sufnus

Aha, dann wird das also doch noch angesprochen;)
Genau genommen wird man hier sogar doppelt vor den Kopf gestossen, denn erstens bricht das Lyri die Idylle und zweitens formuliert es eine Erwartung, bessergesagt entsteht eine Erwartungshaltung… jedoch ohne Auflösung. Wonach sich das Lyri sehnt, erfährt man nicht.

Also, was man nun mit dieser Ambivalenz macht, soll heissen, wie man den Text liest, bleibt zwangsläufig dem/der Leser*in überlassen. Die Anapher unterstreicht jedoch eine Sehnsucht bzw. sie ist der Versuch, die Unzufriedenheit oder das Unbehagen im scheinbaren locus amoenus ausformulieren zu können.

Ich hoffe, das hilft weiter…
Danke für den Kommentar und das Lob:)

LG
Chandrian
 

sufnus

Mitglied
Hey Chandrian! :)
Es hilft insofern weiter, dass nun der idyllbrechende Vorsatz des Autors ans verdiente Licht der Öffentlichkeit gezerrt wurde. :) Manchmal geschehen solche Effekte ja auch vorbewusst und mogeln sich so an der Zensurbehörde des kortikalen Schreibzentrums vorbei. Dass dem in diesem Falle keineswegs so war, hast Du nun sehr schön klargestellt. Ja... schicke Sache das... :)
LG!
S.
 

mondnein

Mitglied
Die offene (objektlose) "und ich erwarte"-Zeile ist genau das, was dem Haikucharakter der Strophen widerspricht. Es ist gewiß richtig, die Strophen nicht als "Haikus" in den Stromlinienstrom zu stellen.
Sehr gut und wach bemerkt von Sufnus!

grusz, hansz
 



 
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