ohne Titel (gelöscht)

Duisburger

Mitglied
Hmm. wo ist hier das Gedicht, geschweige denn die lyrische Verdichtung?
Einen Fließtext in Strophen zu pressen macht noch kein Gedicht.

Inhaltlich:
Ein Nachruf, den nur der Autor versteht, weil dem geneigten Leser hier nichts, aber auch gar nichts gegeben wird.
Warum "Du" (Form)?
die vielen Bilder
aus der Tiefe

Welche Bilder?
Was hat es mit Borcherts "Laternentraum" auf sich? Warum hat er Bedeutung?
Du bist nun weiter gegangen
und ich
ich gehe hier weiter
und irgendwann
vielleicht
sehen wir uns wieder
Bis dann
Eine nichtssagende Hülse, war es das?

Ich denke, dass solltest du dir lieber in dein Tagebuch schreiben, nur für dich. Für den Leser taugt es nicht.

lg
Duisburger
 

sannasohn

Mitglied
jemandes texte auseinanderzufleddern macht auch keinen autor oder kritiker ;)

aba nunja, jedem seine sicht, und in mein tagebuch schreibe ich was anderes....

borchards laternentraum behandelt auch das thema tod, den wunsch was einem danach passieren soll....daher passt es wohl doch in einen nachruf....und ich las ihn wirklich am grabe der person...;)
 

nisavi

Mitglied
hallo sannasohn,

ich kann mich duisburger nur anschließen und empfehle dir einen gang durch die foren hier. plus: lektüre.

vielleicht gelingt es dir dann, dein schaffen reeller einzuordnen.

lg n.
 

sannasohn

Mitglied
macht mal locker

so der zwinkersmiley war gesetzt damit man das nicht ernst nimmt

und wie ich das sehe bin ich wohl länger hier als ihr...und statt nur zu sagen das es scheiße ist, kann man ja mal sagen was verbessert werden kann, denn dazu ist das forum hier auch da!
 

nisavi

Mitglied
hm. mir war nicht bekannt, dass die verweildauer in der leselupe die qualität von texten beeinflusst. das vorweg.

ansonsten möchte ich anmerken, dass der text vielleicht als songtext, also im zusammenhang mit musik, seine wirkung entfalten könnte.

als gedicht hat er für mich keinerlei reiz, weil er an der oberfläche bleibt. du hangelst dich von einem bedeutungsschwangeren wort zum anderen. LEERE-SCHMERZEN-WEINEN-TIEFE-LACHEN-RUHE SANFT...

show, don't tell.

ich glaube, ein mensch fühlt keine leere. leere ist ein sehr abstrakter (und viel strapazierter) begriff. wie kann man leere beschreiben?

und die bilder, die das LYRich weinen lassen - was sind das für bilder? wäre es für einen leser nicht viel einfacher nachzuspüren, wenn er um die bilder wüsste?

in der mittelstrophe wirkt der reim auf mich befremdlich.

außerdem würde ich den apostroph bei "les" anfügen.

die letzte strophe schubst den text nach meiner meinung endgültig ins ungefähre. einer geht weiter. ein anderer wird später folgen. und ja. vielleicht wird doch noch alles gut. irgendwo.irgendwann. bisschen unoriginell, oder?

n.
 

sannasohn

Mitglied
damit kann ich was anfangen, danke...

und das mit der verweildauer war nicht auf die qualität gemünzt sondern darauf das ich schon weiß wo ich bin..;)

auf jedenfall danke
lg
sannasohn
 

Duisburger

Mitglied
Du meine Güte.
Was hast du an meinem Kommetar nicht verstanden?

... für den Leser nicht verständlich wg. fehlendem Hintergrund
... warum "Du"?
... Welche Bilder?
... Die Hülse am Ende

Ich hoffe, das war jetzt nicht zu schnell für dich. Wenn du ein die Einlassungen erst einmal eingehst, kommen möglicherweise auch Vorschläge zur Verbesserung. Wer fordert, muss erst einmal geben. Hier Antworten.

Duisburger
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Dann mach ich mal meine Anmerkungen.

Ich stehe nun hier
schwacher Beginn. Wo ist hier? Warum nun?
Hier sollte der Ort mehr Form annehmen und wenn Du einen Nachruf mit Ich beginnst wirkt das etwas egozentrisch.
Kann natürlich auch so gewollt sein.

fühle eine Leere
Das ist nur eine halbe Konstruktion.
verlangt eine nähere Erläuterung, mal davon abgesehen, dass es ein recht inflationär verwendetes Bild ist.

weiß nicht wieso
da "Du"
in meinem Leben keine Rolle
mehr spieltest
Das ist Prosa. Klingt nicht und gibt dem Leser nicht genug Stoff.

und doch schmerzen sie
die vielen Bilder
aus der Tiefe
welche mich weinen lassen
und lachen
jo, das ist das Credo

Ich steh nun hier
unschöne Wiederholung eines schwachen Verses

les für dich
zum letzten mal
den "Laternentraum"
baut sehr gut eine stimmung auf.

und glaube es kaum
unnötiger Reim, wirkt albern

das du es bist
der da geht
Ruhe sanft
klingt platt und abgedroschen

mehr kann ich nicht sagen
machst Du aber. Da Du keine Szene beschreibst, wirkt diese Aussage unklar. Spricht das lyrische Ich denn gerade?

Du bist nun weiter gegangen
und ich
ich gehe hier weiter
die Wiederholung stört

und irgendwann
vielleicht
sehen wir uns wieder
Bis dann
auch Prosa. Da du kein wirkliches Bild verwendest, kommt der Leser nicht in den Text hinein.

Ich übertreibe mal ein wenig und ändere Deinen Text.

Mauern im Viereck
drücken die Schatten
an meine Seite -
das Publikum ist da.

Es fehlt etwas in mir
seit du fort bist,
an einer Stelle,
die ich gar nicht kannte.
Wer warst du schon
in meinem Leben,
kein Teil, nur Fragment
und doch schmerzen
die vielen Bilder
aus der Tiefe
lassen mich weinen
und lachen.

Hier,
ich les' für dich
zum letzten Mal
den "Laternentraum".

Mehr ist nicht zu sagen.

Geh weiter!
Irgendwann,
vielleicht,
sehen wir uns.


etwas mehr Inhalt.

cu
lap
 



 
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