Oje, der jüngste Rittersohn, ab 4 Jahren

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molly

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Oje, der jüngste Rittersohn

1.Teil - 2.Teil - 3.Teil - 4.Teil - 5.Teil -6.TeilEnde

Vor langer Zeit lebte einmal der Ritter Edelbert auf der Burg Knirsch. Er hatte drei Söhne, Hug, Grant und Oje. Sorgen bereitete ihm nur der jüngste. Oje war ein kleiner Kerl, der weder gut kämpfen noch reiten konnte. Wieder einmal fiel Oje beim Reiten vom Pferd.

Der Vater zog ihn am Jackenkragen herauf und polterte los: „Du Tollpatsch, ein eigenes Pferd wirst du noch lange nicht bekommen. Den Esel im Stall schenke ich dir. Er heißt Baldwin. “ Die Brüder lachten laut, riefen „Oh Je“ und ritten mit dem Vater zur Burg zurück. Oje warf sich auf den Boden und legte den Kopf auf die Arme. Niemand sollte sehen, dass er weinte.

Bald jedoch setzte er sich auf, wischte die Tränen aus dem Gesicht, und putzte sich die Nase. Kein Mensch durfte ihn noch einmal auslachen und „Oh je“ nennen. Oje beschloss in die Welt zu reiten und erst zurück zu kommen, wenn er nicht mehr vom Pferd fiel und prima reiten konnte. Er stopfte sein bestes Hemd in die Lederhose, zog eine wollene Jacke darüber und hängte seinen Umhang über die Schultern. Dann verabschiedete er sich von Mutter und Vater.

Oje stieg auf seinen Esel und ritt bedachtsam los. Mitten im Wald überholten ihn die Brüder. Vor Schreck stürzte Oje von Baldwin und wieder lachten die beiden. Hug warf ihm einen Rucksack zu und sagte: „Oh je, das brauchst du, damit du nicht gleich verdursten und verhungern musst.“ Grant gab ihm eine Decke. „Die benötigst du für jede kalte Nacht. Mach‘s gut, Brüderlein und erzähle uns nach deiner Reise von deinen großen Abenteuern. Wir reiten in die Stadt, trinken Apfelsaft, essen Bratwurst und fahren Karussell. Bis du dorthin kommst, sind wir längst wieder zuhause.“

Die Brüder ritten weiter und Oje setzte seinen Weg fort. Wenn Baldwin Hunger hatte, stieg er ab und führte ihn auf eine Wiese. So reisten sie sehr lange, bis es dunkel wurde. Oje lenkte seinen Esel in den Wald und der strebte auf eine Mulde zu. Hier breitet Oje die Decke aus und legte sich darauf. Baldwin setzte sich daneben.

Oje seufzte, noch nie hatte er im Wald übernachtet. Sein weiches Bett fehlte ihm. Zunächst gelang es ihm nicht, einzuschlafen. Im Gebüsch neben an knisterte es, ein Käuzchen schrie und kurz darauf bellte ein Fuchs.

Wie gut, dass Baldwin bei ihm war. Er streichelte den Esel und schloss die Augen. Schon im nächsten Moment öffnete er sie wieder. Baldwin hatte ihn leicht angestoßen und spitzte die Ohren. Oje hörte tiefe Brummstimmen, und eine wehte bis zu ihm herüber:

„Noch bevor morgen die Sonne aufgeht, holen wir uns die Pferde des Ritters.“

Das verhieß nichts Gutes! Oje wollte sofort aufstehen und den Vater warnen, aber Baldwin schüttelte den Kopf. Oje überlegte. Die Räuber würden bald schlafen, dann konnte er losreiten.

Er lauschte eine Weile, bis die Brummstimmen endlich verstummten. Dann stand er leise auf und führte den Esel zurück zum Weg. Er stieg auf sein Tier, hielt sich an dessen Mähne fest und flüsterte ihm ins Ohr: „Lauf, so schnell du kannst.“ Baldwin jedoch ging erst langsam und leise an drei Bäumen vorbei, doch dann rannte er los.

Oje klammerte sich an Baldwins Kopf. Er durfte nicht vom Esel herabstürzten. Endlich gelangten sie zum Burgtor, das noch fest verschlossen war. Oje rief:

„Macht auf, ich muss dringend zu meinem Vater!“

„Der schläft, komm später wieder,“ sagte der Torwächter.

„Dann ist es zu spät, Räuber sind im Wald“, rief Oje zurück.

Der Vater war inzwischen aufgewacht und schaute aus dem Fenster. Er schüttelte den Kopf.

„Oje, was willst du so früh? Es ist noch nicht einmal Taghell“, rief der Vater

„Die Räuber im Wald werden deine Pferde stehlen, du musst sie von der Pferdekoppel in den Stall treiben lassen.“

„Oh, je, ich muss gar nichts, ich glaube, du hast geträumt. Wache, lass ihn herein, er soll sich ausruhen und seine Reise bei Sonnenschein fortsetzen.“ Danach schmetterte der Ritter das Fenster zu. Am liebsten wäre Oje gleich wieder umgekehrt, jetzt hatte auch der Vater dieses blöde Wort gesagt. Aber Oje biss sich auf die Zähne, lief in den Stall und öffnete das Tor zu Weide. Die Pferde standen ruhig zusammen. Oje schritt langsam auf sie zu. Sein Herz klopft laut, er fürchtete sich vor den großen Tieren. Plötzlich ging Baldwin neben ihm her. Der Esel schrie kurz auf und mit seiner Hilfe gelang es Oje, die Pferde in den Stall zu treiben. Nur zwei, die in der hintersten Ecke der Weide schliefen, konnte er nicht vor den Räubern retten. Bald würde die Sonne aufgehen. Oje verriegelte den Pferdestall und ging mit Baldwin zur vorderen Türe hinaus. Er holte sich in der Burgküche ein Brot, füllte seine Wasserflasche auf und nahm noch ein paar Möhren für seinen Esel mit. Während Oje mit Baldwin davonritt, hörte er schon die wilden Rufe der Räuber, die auf die Pferdekoppel eindrangen. Er kümmerte sich nicht mehr um das, was auf der Burg passierte und ritt ruhig weiter, seinem nächsten Abenteuer entgegen.

2.Teil

Ritter Edelbert, Ojes Vater, hörte die Pferde wiehern. Was hatte Oje wieder angestellt? Aber dann vernahm er fremde Stimmen auf der Pferdkoppel. Sofort verließ er sein Zimmer, weckte Ojes Brüder.

„Hug, Grant! Sofort aufstehen und zu den Pferden.“ Der Ritter stürmte auf die Weide. Schon setzte sich ein Räuber auf das schwarze Pferd. Doch der Ritter packte ihn am Fuß und zog ihn vom Pferderücken. Unsanft landete der Räuber im Misthaufen und Dreck spritzte herauf. Auch dem zweiten Räuber gelang es nicht, das Pferd zu stehlen, es galoppierte laut wiehernd über die Weide. Die Räuber flohen. Der Ritter wollte ihnen nacheilen, da bemerkte er, dass er noch sein Nachthemd anhatte, und an seinen nackten Beinen klebte etwas von dem hoch geschleuderten Mist.

„Wie eklig“, rief der Ritter aus, und eilte flugs zur Burg zurück. Hug und Grant liefen ihm entgegen.

„Ihre Schlafmützen“, schimpfte der Ritter. „Ohne euren Bruder Oje hätte ich jetzt keine Pferde mehr! Galoppiert ihm nach, ich möchte mich bei ihm bedanken.“

Hug bemerkte: „Wir haben noch nicht gefrühstückt.“

„Das ist mir gleich. Reitet sofort los, weit wird er nicht gekommen sein.“ Der Ritter hastete in sein Zimmer, um sich zu waschen und anzuziehen. Hug und Grant schlenderten gemütlich in die Burg zurück. Hug meinte, dass sie Oje auf ihren schnellen Pferden bald einholen würden und setzte sich zusammen mit Grant in die Küche, um zu frühstückten.

„Stimmt“, sagte Grant. Wenn mein Magen knurrt, reite ich schlecht." In aller Ruhe aßen sie Brot, Eier und Speck. Erst danach schwangen sie sich auf ihre Pferde.

Grant sagte: „Eigentlich wollte ich heute mit Pfeil und Bogen schießen. Immer dieser Oh je!“

„Das kannst du wirklich laut sagen. Ich hatte vor angeln zu gehen. Komm, lass uns reiten mit dem Wind, dann fangen wir unser Brüderlein bald ein“, antwortete Hug.

Gesagt getan. Die Brüder stoben los.

3.Teil

Oje ritt weiter und summte ein Lied. Ihm gefiel der Weg im Wald und Baldwin trotte geduldig weiter. Plötzlich spitzte der Esel die Ohren und Oje hörte Pferdegetrappel. Er sprang ab und führte den Esel in den Wald. Hinter einer hohen Hecke versteckten sich die beiden.

Oje dachte, die Räuber ritten vorüber, denn er wusste nicht, dass die Banditen kein Pferd von seinem Vater gestohlen hatten. Er wartete eine Weile, bevor er zusammen mit Baldwin das Versteck verließ. Gemütlich ritt Oje weiter.

Ojes Brüder jedoch schwitzten bald vom schnellen Ritt. Hug stoppte sein Pferd. Er sagte: „Wir haben lange genug gesucht. Ich habe Durst, komm, Bruder, reiten wir nach Hause und sagen dem Vater, dass wir Oje nicht gefunden haben.“

Grant rief. „Sieh nur, Hug, da vorne steht ein kleines Haus, vielleicht hält sich Oje dort auf, lass uns nachschauen. Bestimmt gibt es dort etwas zum Trinken.“ Damit war Hug einverstanden. Langsam ritten sie auf das Haus zu. Auf der Bank neben der Haustüre saß eine alte Frau. Sie hielt einen Stock in beiden Händen und hatte den Kopf daraufgelegt.

Grant rief. „Wir suchen unseren Bruder, er ist mit einem Esel unterwegs. Hast du ihn gesehen?“

Die Frau hob den Kopf und antwortete knapp: „Nein. Ich bin Ambrosia, die Waldfrau und wer seid ihr?“

Hug sagte: „He, Alte, das geht dich nichts an, wir haben Durst, hol uns was zum Trinken.“

„Nein“, sagte die Frau, „geht zum Brunnen, daraus dürft ihr trinken und bringt mir einen Krug voll Wasser mit.“

„Wir sind nicht deine Diener, hol dein Wasser selber“, antwortete Grant.

Die Brüder ritten zum Brunnen und erfrischten sich mit dem kühlen Wasser. Als sie zurück trabten, fragte Ambrosia: „Haben eure Pferde keinen Hunger?“

„Natürlich, aber du wirst ihnen nichts geben, so wie du uns kein Wasser gegeben hast“, maulte Hug.

Ambrosia schüttelte den Kopf. „Nun, die Pferde können nichts dafür, dass ihr so unfreundlich seid. In der Scheune habe ich einen Sack mit Hafer. Er steht weit hinten. Geht hinein und füttert eure Pferde.“ Das ließen sich die Brüder nicht zweimal sagen. Sie führten die Tiere, direkt auf den Futtersack zu. Die alte Frau sprang auf, lief zur Scheune und versperrte das Tor mit einem hölzernen Riegel Die Brüder merkten gleich, dass das Scheunentor geschlossen wurde und noch ehe die Pferde satt waren, pochten sie heftig gegen das Tor.

„Mach sofort auf, alte Frau“, schrie Hug. „Wir erzählen das sonst unserem Vater, dem Ritter. Er wird dich in den Kerker einsperren!“

Sie schrien um Hilfe, flehten und baten die Frau, die Scheune zu öffnen. Doch niemand hörte sie. Erschöpft sanken sie auf einen Strohballen


4. Teil
Ambrosia wartete, bis das Geschrei der Brüder verstummte. Dann eilte sie in ihre Küche. Hinter dem Bild an der Wand verbarg sich eine Türe, die zur Scheune führte. Sie hängte das Bild ab und öffnete den geheimen Eingang. Die Frau schlich hinein, bis sie Grant und Hug sah. Dann klopfte sie laut mit ihrem Stock auf den Boden. Die beiden Jungen schrien vor Schreck auf und sprangen vom Stroh.

„Seid still“, befahl die Frau. Ihr seid unhöfliche und freche Lümmel. Doch wenn einer hier vorbei kommt, und etwas freundliches von euch berichten kann, lasse ich euch morgen früh nach Hause. Aber seid still, sonst hört ihr nicht, was die Menschen von euch sagen.“

Rasch verschwand sie wieder durch den heimlichen Eingang. Hug und Grant liefen zur der Stelle, wo eben noch die Frau stand. Aber sie sahen sie nicht mehr, fanden weder die Türe, noch einen anderen Ausgang.

Hug flüsterte: „Wir sind bei einer Hexe, ich schreie laut, wenn jemand draußen ist.“ Grant schüttelte den Kopf: „Nein, wir müssen doch wissen, ob jemand über uns etwas freundliches sagt.“

Kaum saßen die Brüder wieder auf dem Stroh, hörten sie einen Reiter.

„Das ist sicher Oje, er wird uns helfen.“, sagte Hug.

„Was kann er Gutes von uns berichten? Nichts!“ antwortete Grant. Die beiden senkten den Kopf. Sie wussten, wie oft sie Oje geärgert hatten. Dann hörten sie, wie der Reiter rief:

„Ich grüße dich, Waldfrau Ambrosia. Der Ritter Edelbert vermisst seine drei Söhne.“

Ambrosia fragte: „Wie heißen sie?“

„Hug, Grant, und Oje“, antwortete er.

„Die Namen habe ich noch nie gehört. Erzähle, wie sind die Burschen?“

Der Reiter berichtete Ambrosia, dass die Söhne des Ritters wilde Kerle, oft frech und unfolgsam seien. Ohne ein freundliches Wort über die Rittersöhne auszusprechen, verabschiedete sich der Reiter von Ambrosia und ritt davon.

Nun riefen die Brüder in der Scheune wieder um Hilfe, aber der Reiter war längst fortgeritten. „Ob wir jemals diesen Ort verlassen werden?“ jammerte Hug und Grant zuckte hilflos mit den Schultern.

5.Teil

Am späten Nachmittag entdeckte Oje im Wald das kleine Haus. Baldwin, strebte von alleine dorthin und Oje traf die alte Frau. Sie saß auf der Bank und sah ihrem Besucher entgegen.

„Ich bin Ambrosia, die Waldfrau, was führt dich zu mir?“

Oje stieg von seinem Tier, begrüßte die Frau und bat um Wasser und Futter für sich und seinen Esel. Oje nannte ihr seinem Namen und Ambrosia erlaubte ihm, Wasser aus ihrem Brunnen zu nehmen.

„Bitte bringe mir einen Krug voll Wasser mit“, bat sie. Oje schnappte sich den Krug, setzte sich auf Baldwin und ritt zum Brunnen. Die Beiden erfrischten sich dort und Oje füllte den Krug. Um kein Wasser zu verschütten, stieg er nicht auf den Esel, sondern ging neben ihm her. Ambrosia bedankte sich und bat Oje, Platz zu nehmen. Er staunte, als sie ihn nach seinen Brüdern fragte und wissen wollte, ob die beiden ihn ärgerten.

„Na ja, sie sprechen meinen Namen nie richtig aus. Sie rufen stets Oh JEEE!“

„Kannst du auch etwas freundliches über sie sagen?

Oje nickte. Ambrosia bat, er möge das leise in ihr Ohr sagen. Sie lächelte: „ Es wird bald dunkel, willst du draußen übernachten?

Oje dachte an die letzte Nacht, die er draußen verbracht hatte, an das Wispern und Knacken und an die Räuber mit den Brummstimmen.. „Nein, eigentlich nicht, darf ich in deiner Scheune schlafen?“

„Ja, das darfst du. Nimm deinen Esel mit, der findet dort genügend Futter.“ Sie schenkte Oje ein Stück Brot, das er sogleich aufaß. Danach führt Ambrosia ihn zur Scheune. Langsam öffnete sie das Scheunentor, schob die beiden hinein und verriegelte das Tor wieder.

Hug und Grant sprangen auf und bestürmten Oje mit Fragen. Grant fragte: Was hast du über uns gesagt?“

„Die Wahrheit“ erwiderte Oje. Grant seufzte laut und bat Oje, am nächsten Morgen der Waldfrau etwas nettes über seine Brüder zu erzählen. Oje gähnte laut. Er legte sich auf sein Lager aus Stroh und breitete seine Decke über sich aus. Dann sagte er:

„Ich mag nicht, wenn ihr meinen Namen nicht richtig aussprecht und ich will nicht, dass ihr mich auslacht, wenn ich ungeschickt bin und vom Pferd falle“

„Einverstanden“, sagte Grant sofort, aber Hug schaute finster zu seinem Bruder. Nie mehr den Kleinen Oh Je nennen?

„Hug“, flüstert Grant, „willst du vielleicht hier in der Scheune bleiben?“

Endlich versprach auch Hug, seinen Bruder beim richtigen Namen zu nennen.

„Ich kann dir nicht versprechen, dass ich dich nie mehr ärgere, aber ich will mir Mühe geben und an das Versprechen denken.“

Oje nickte und schloss die Augen. Grant beugte sich zu ihm: „Was hast du noch alles erzählt?“

„Ja, was“? erkundigte sich Hug.

Doch Oje antwortete nicht mehr, er schlief schon fest.


6.Teil, Ende

Durch das kleine Fenster über dem Scheunentor drang das Licht des Vollmonds in die Scheune. Hug ballte die Fäuste. „Morgen, bevor die Alte das Tor öffnet, schnappe ich mir das Pferd und reite sofort hinaus, ich hole Hilfe.“ Er legte sich aufs Stroh uns schlief bald ein. Grand dagegen wanderte unruhig durch die Scheune. Warum nur hatten sie ihren kleinen Bruder so oft geärgert? Nach einer Weile richtete er sich ein Lager in Ojes Nähe und seufzte. Er hoffte, dass dieses Abenteuer für alle gut ausgehen möge und schloss die Augen. Es gelang ihm nicht einzuschlafen, Grant fror und begann zu schlottern. Er wusste, dass Ojes Decke sehr groß war und rutschte näher an seinen Bruder. Vorsichtig zog er an einem Zipfel die Decke zu sich, bis Baldwin auf der anderen Seite einen kurzen Laut von sich gab und die Decke festhielt. Grant deckte sich mit seinem Teil zu und war im Nun eingeschlafen.

Mitten in der Nacht wachte Hug auf. Er rieb sich die Arme. Nie hätte er gedacht, dass er jemals in so einer kalten Scheune schlafen müsste und vermisste sein warmes Federbett. Er nahm sein Bündel Heu und legte sich neben Grant. Dort zog er eine Ecke von Ojes Decke zu sich und schlief wieder ein.

Beim ersten Sonnenstrahl wachte Ambrosia auf. Wie mochten die Brüder geschlafen haben? Nachdem sie sich angezogen hatte, frühstückte sie in ihrer Küche Tee und Brot. Dann entfernte sie das Bild vor der geheimen Türe, nahm ihren Stock und betrat leise die Scheune. Die Brüder lagen nebeneinander und schliefen noch. Ambrosia klopfte mit ihrem Stock auf den Boden und sofort setzten sich die Drei auf.

„Seid ihr wach?“ Die Brüder nickten und gähnten laut.

„Ich stelle jetzt die Fragen. Oje, ärgern dich deine Brüder noch ?“

Oje antwortete: „Ambrosia, das habe ich schon geklärt, sie werden meinen Namen richtig aussprechen.“

„Gut“, sagte Ambrosia. „Kannst Du mir etwas freundliches über sie berichten?“

Grant und Hug richteten sich kerzengerade und schielten ängstlich zu Oje.

„Ja, rief Oje. „Sie reiten sehr gut, und am ersten Tag meiner Reise haben sie mir Wasser, Brot und eine Decke gebracht.“

Ambrosia nickte zufriedene. „Gut so, stellt euch jetzt mit euren Tieren an das Scheunentor, ich werde es gleich öffnen.“ Grand und Oje befolgten sofort ihre Anweisung, Hug aber trödelte. Er wollte wissen, wie Ambrosia die Scheune betreten konnte, ohne das große Tor zu öffnen. Das merkte Ambrosia und rief: „Hug, du auch, zack, zack an die Tür.“

Jetzt gesellte sich Hug zu den anderen und Ambrosia verschwand durch die geheime Türe. Es dauerte nicht lange, bis sie das Tor öffnete.

„Ihr habt schwarze Flecken im Gesicht, wascht euch am Brunnen, bevor ihr heimreitet.“

„Moment“, rief Oje dazwischen, „ich reite in die Welt.“

Grant beugte sich zu Oje und sagte:“ Der Vater hat uns den Auftrag gegeben, dich mit heimzubringen, bitte komm mit!“

Hug räusperte sich und bat „Ja, komm mit. Vielleicht schenkt dir unser Vater ein Pferd, dann brauchst du nicht mehr mit dem ollen Esel durch die Gegend zu wandern.“

„Ich brauche kein Pferd, Baldwin ist mein Freund und kein oller Esel:“

„Begleite uns nach Hause“, bat Grant noch einmal.

Oje überlegte einen Moment. Dann lächelte er, schwang sich auf seinen Esel und rief: „Wir reiten zum Vater. Ich lasse euch nicht im Stich. Wir sind doch Brüder.“

Mit wehenden Haaren ritten sie zur Burg zurück.

Ende
 
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G

Gelöschtes Mitglied 24694

Gast
Hallo @molly,

eine viel versprechende Kindergeschichte. Das Wortspiel zu dem Vornamen Oje ~ Oh je gefällt mir gut.

Ein lieber Gruß
AVALON
 

molly

Mitglied
Hallo AVALON, hallo Fee,

herzlichen Dank fürs Lesen und die Sterne.
Ich wünsche Euch einen friedvollen vierten Adventsonntag.

Liebe Grüße
molly
 

ahorn

Mitglied
Hallo molly,

endlich einmal wieder ein Mehrteilen. In guter Molly Sitte formuliert und für dein Publikum punktgenau und mit Spannung geschrieben.
Dennoch fand ich ein paar Kleinigkeiten, Logikbrüche, über die der eine oder andere deiner kurzen Leser stolpern könnte.


Vor langer Zeit lebte einmal (Wie oft lebte er dort?) der Ritter Edelbert auf der Burg Knirsch.

Sorgen hatte er um den jüngsten, denn PUNKT Denn Oje war ein kleiner Kerl, der weder gut (prächtig / toll / mega) kämpfen noch reiten konnte.
Aber bereitete er ihn nicht eher Sorgen?

Wieder einmal fiel Oje bei einem Ritt (beim Reiten / bei einem Ausritt) vom Pferd.
Der Vater zog ihn am Jackenkragen hoch und polterte los:
Ziehen ist eine Bewegung und hoch ein Endzustand: Der Vater zog ihn am Jackenkragen zu sich hoch … / Der Vater zog ihn am Jackenkragen herauf …

Den Esel im Stall schenke ich dir. Er heißt Baldwin.

Oje warf sich (Bäuchlings oder ähnlich, dann klappt es auch mit dem Gesicht) auf den Boden und legte seinen den (Welchen sonst) Kopf auf die Arme.

Oje beschloss in die Welt zu reiten und erst zurückzukommen, wenn er nicht mehr vom Esel fiel (War er nicht zuvor vom Pferd gefallen?) und gut (prächtig …) auf einem Pferd reiten konnte. Er stopfte sein bestes Hemd in die Lederhose (Warum tut er das? Ist die Lederhose sein Rucksack?) , zog eine wollene Jacke Wolljacke darüber (Darüber? Über die Lederhose?) und hängte seinen Umhang über die Schultern.
Du hast sicherlich den Saum des Hemdes gemeint. Aber wozu das Ganze? Ist es wichtig, das er eine Lederhose anhat?

Oje stieg auf seinen Esel (Ist bereits bekannt.) Baldwin und ritt langsam los.

Vor Schreck stürzte Oje von Baldwin vom Esel (Wiederholung) und wieder lachten die Brüder …

„Oh je, das brauchst du, damit du nicht gleich verdursten und verhungern musst. verdurstest und verhungerst.

„Die benötigst du für jede kalte Nacht (für die kalten Nächte oder wenn es nachts kalt ist) . Mach‘s (Kinderbuch: Mache es) gut, …

Die Brüder ritten weiter und Oje setzte seinen Weg langsam (Vielleicht gemächlich / bedächtig …) fort.

…, bis es dunkel wurde (Bis die Nacht hereinbrach – du sparst dir das Passiv). Oje lenkte seinen Esel in den Wald (Ritt er nicht durch den Wald?) und der strebte (Das Verb gefällt mir in diesem Zusammenhang, aber sieht das auch ein 4-jähriges Kind?) auf eine Mulde zu. Hier breitet Oje die Decke aus und legte sich darauf. Baldwin setzte (Ist er nicht ein Esel?) sich daneben.

Im Gebüsch nebenan knisterte es, ein Käuzchen schrie und kurz darauf bellte (Bellen die? Ich habe keinen blassen Schimmer) ein Fuchs.

Er streichelte den Esel ihn und schloss die Augen. Schon im nächsten Moment öffnete er sie wieder. Baldwin hatte ihn leicht angestoßen und spitzte die Ohren.
Mit den Ohren habe ich so mein Problem. Erstens ist das bloß eine Redewendung und zweitens wie kann er das sehen? Es ist Nacht, sie sind im Wald und von einem Feuer steht nirgends etwas.

Oje hörte tiefe Brummstimmen , und eine wehte bis zu ihm herüber (Wenn die andern nicht zu ihm herüberwehen, kann er sie nicht gehört haben.) :
„Noch bevor morgen die Sonne aufgeht, holen wir uns die Pferde des Ritters Edelberts (Es gibt bestimmt mehrere Ritter in der Region.) .“

Oje wollte sofort aufstehen und den Vater warnen, aber Baldwin der Esel schüttelte den Kopf (Es ist finster.) .

Dann stand er leise auf und führte den Esel Baldwin zurück zum Weg. Er stieg auf sein Tier (Worauf sonst.), …

Oje klammerte sich an Baldwins dessen / seinen Kopf.

„Der schläft, komm später wieder ,“ “, sagte der Torwächter.

Danach schmetterte der Ritter Vater oder Edelbert das Fenster zu.

Aber Oje biss sich auf die Zähne, …
Bitte? Was tat er? Hat er schon die Dritten?

Oje schritt langsam schlich auf sie zu. Sein Herz klopft laut , …

Nur zwei, die in der hintersten Ecke der Weide schliefen, konnte er nicht vor den Räubern retten.
Ob er sie rettet, kann er nicht wissen. Einen besonderen Charme hätte es, wenn es die Pferde seiner Brüder sind.

Bald würde die Sonne aufgehen. Oje verriegelte den Pferdestall und ging mit Baldwin zur vorderen Türe hinaus. Er holte sich in der Burgküche ein Brot, füllte seine Wasserflasche auf und nahm noch ein paar Möhren für seinen Esel mit. Der Tag brach an, während Oje mit Baldwin davonritt . Hörte er schon Er hörte die wilden Rufe der Räuber …


Liebe Grüße
Ahorn
 

molly

Mitglied
Hallo Ahorn,
Du bist ein Schatz, danke Dir für die vielen Ratschläge, die ich gut gebrauchen kann. Vor Weihnachten werde ich das nicht mehr schaffen, Oh je.
***** für Textarbeit

Liebe Grüße

molly
 

ahorn

Mitglied
Hallo Molly und ein gesundes 2023,

Ritter Edelbert, Ojes Vater, hörte die Pferde schreien wiehern .

Aber dann vernahm er fremde Stimmen auf der Pferdekoppel. Sofort verließ er sein Zimmer, weckte Ojes Brüder.

Schon setzte sich ein Räuber auf das (Haben sie bloß einen Rappen?) schwarze Pferd. Doch der Ritter packte ihn am Fuß und zog ihn vom Pferderücken. Unsanft landete der Räuber im Misthaufen und Dreck spritzte hoch herauf.

„Wie eklig“, rief der Ritter aus , und eilte flugs zur Burg zurück. Hug und Grant liefen ihm entgegen.
„Ihre Schlafmützen“, donnerte schrie / brüllte der Ritter.

Reitet sofort los, weit wird er noch nicht gekommen sein.

Hug und Grant schlenderten gemütlich in die Burg zurück. Hug meinte, dass sie Oje auf ihren schnellen Pferden bald einholen würden und setzte sich zusammen mit Grant in die Küche KOMMA um zu frühstückten.
„Stimmt“, sagte Grant. Wenn mein Magen knurrt, kann ich schlecht reiten reite ich schlecht.

Grant sagte DOPPELPUNKT „Eigentlich wollte ich heute mit Pfeil und Bogen schießen. Immer dieser Oh je!“

Komm, lass uns schnell reiten mit dem Wind zügig aufbrechen , dann fangen wir unser Brüderlein bald ein“, antwortete Hug.
Gesagt getan , die . Die Brüder stoben los.

Liebe Grüße
Ahorn
 

molly

Mitglied
Danke Ahorn, habe schon einige Deiner guten Vorschläge umgesetzt.
Ein Dank an Dich, Inge, für Dein treues Lesen und die Sterne. Das ist jetzt zum Glück nicht hochpusht.
Ich wünsche allen eine gute Woche
molly
 

ahorn

Mitglied
Hallo molly,

in drei fand ich das eine oder andere. ;)

Ihm gefiel der Waldweg und auch Baldwin trotte zufrieden dahin.
Erstens entweder und oder oder und nicht und auch und zweitens ergibt der Satz keinen Sinn. Ist da eine weitere Person ein Tier, wenn auch / und Baldwin zufrieden dahin trottet, denn Oje reitet.

Schnell stieg er ab und Er sprang ab, führte den Esel in den Wald hinein. Sie versteckten sich hinter einer hohen Hecke versteckten sich die beiden .
Oje wusste nicht, dass die Banditen kein Pferd von seinem Vater gestohlen hatten und dachte, die Räuber ritten vorüber. Oje dachte, die Räuber ritten vorüber. Denn er wusste nicht, dass die Banditen kein Pferd von seinem Vater gestohlen hatten. Er wartete noch eine Weile, bevor er zusammen / gemeinsam mit Baldwin sein das Versteck verließ.
Gemütlich ritten sie weiter.
Oh, hat Baldwin ein Pferd bekommen? Wer reitet, wer wird geritten. Ob es für Baldwin gemütlich ist, müsste man ihn fragen.

Hug hielt stoppte sein Pferd an . Er sagte: „Wir haben lange genug gesucht. Ich habe Durst, komm, Bruder, reiten wir nach Hause und sagen dem Vater, dass wir oje nicht gefunden haben.“
Grant ritt langsam weiter.
Wie kann sich dann mit seinem Bruder unterhalten. Es sei denn, er schreit.
„Sieh nur, Hug, da vorne steht sehe ich / ist ein kleines Haus eine Hütte, vielleicht hält sich Oje dort auf, lass uns nachschauen. Bestimmt gibt es in der Bude (Wo sonst) etwas zum Trinken.“ Damit war Hug einverstanden und nun sie galoppierten sie auf das Haus die Hütte zu.
Sie hielt einen Stock in mit beiden Händen (Du meinst bestimmt den Griff des Stockes) und hatte ihren den Kopf daraufgelegt.

Hug sagte: „He, Alte, wir haben Durst, hol uns etwas zum Trinken .“

Das ließen sich die Brüder nicht zweimal sagen. Sie führten die Tiere hinein, direkt auf den großen Futtersack mit dem Futter zu. Die alte Frau sprang auf, lief zur Scheune und sperrte sie das Tor mit einem großen hölzernen Riegel zu. Die Brüder merkten gleich, dass das Scheunentor geschlossen wurde und noch ehe bevor die Pferde satt waren, pochten sie heftig gegen das Tor.

Liebe Grüße
Ahorn
 

VeraL

Mitglied
Hallo molly,
wie schön, ich hab mich über Teil 5 gefreut. Ich mag Oje einfach gerne. Und ich bin gespannt auf den nächsten Teil.
Viele Grüße
Vera
 

VeraL

Mitglied
Hallo molly, jetzt bin ich endlich dazu gekommen, den 6. Teil zu lesen. wirklich ein schönes Ende :)
Viele liebe Grüße vom Niederrhein
 



 
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