Liebe Mitdiskutierer von der LL,
Ich danke Euch erstmal ganz lieb, dass Ihr alle mein Gedicht durchgelesen und Eure Gedanken dazu geäußert habt.
An wie wenig Worten sich doch eine geistreiche Auseinandersetzung entzünden kann !
Danke Vera- Lena für Deine Worte zum Spreewald. Er ist eine einmalige Landschaft und die Bräuche sind hier wirklich noch sehr bodenständig und Bestandteil des täglichen Lebens.
Wer zu Besuch kommt, wird dieses schnell merken.
Liebe Irene, obwohl es nicht meine Absicht war, sind die beiden angesprochenen Zeilen an Rilke angelehnt. Ich danke Dir für Deinen Zuspruch und Deine Auffassung.
Aber gareth, sie sind kein Zitat und damit muss ich sie nicht gleich mit einer extra Fußnote versehen.Der geneigte Zuhörer und Leser wird einen AHA-Effekt verspüren und sich sagen: "Ähnliches habe ich schon einmal bei Rilke gefunden."
Warum auch nicht? Es gibt unzählige Gedichte, die haben gleiche Titel, gleiche Themen und manchmal eine ähnliche Wortwahl, um den Sinn zu vertiefen.
Deshalb ist es jedoch noch kein Plagiat, es sei denn der Autor zitiert, nimmt eine ganze fremde Sentenz in sein Werk auf und veröffentlicht dies unter seinem Namen.
Erinnern möchte ich an andere Dichter,an andere Werke, wie z.B.Opern: denken wir nur einmal an "Nabucco" und "Fidelio".
Beide Werke, von unterschiedlichen Komponisten geschrieben, haben einen"Gefangenenchor" ,bzw. "Chor der Gefangenen".In beiden Gesängen geht es um den Verlust der Freiheit, der Heimat und das harte Los der Gefangenschaft.
Die Librettoschreiber verwendeten sogar an einigen Stellen eine ähnliche Wortwahl.
Beethovens einzige Oper wurde 1805 in Wien , Verdis Oper 1841 uraufgeführt.
Als Beethoven "Nabucco" schrieb, marschierten die Franzosen gerade in Wien ein.
1841 drängte das unter österreichischer Herrschaft stehende Volk der Lombarden nach einer Vereinigung mit dem übrigen Italien und nach seiner Befreiung von der Fremdherrschaft.
Kann ich deshalb Verdis Librettoschreiber bzw. dem Komponisten Verdi einen Vorwurf machen? Sie hätten die Idee nicht eigenständig entwickelt?
Das Feld der Kunst des Wortes ist ein weites.
Für ähnliche Anliegen, ähnliche Beschreibungen und unter ähnlichen Gefühlen ist es schwer, immer wieder etwas ganz neues zu erfinden.
Das alles soll keine Entschuldigung sein.
Ich kann diese Zeilen überarbeiten, auch ganz herausnehmen.
Auch Dir mirami einen herzlichen Dank für Deinen Beitrag zur Diskussion.
Noch eine letzte Bemerkung zu Lotte.
Wie Ihr gelesen habt, fühlte ich mich keinesfalls beleidigt.
Ich habe ihre Reaktion verstanden, da nun mal Rilke zu ihren Lieblingsdichtern gehört.
Vielleicht hat sie im ersten Moment nicht die richtigen Worte gefunden.
Das kann jedem von uns einmal passieren.
Eine sachliche Diskussion bereichert jedes Literaturforum.
Ich bin jederzeit bereit, dazu beizutragen.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen noch viele gute Einfälle, einen frischen Wortsinn und weitere gute Auseinandersetzungen.
Alina