Osterlied für Kinder

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O

orlando

Gast
Hallo mondnein,
ich akzeptiere deine Autorenmeinung zum Inhalt, habe mich deshalb auch einer Wertung enthalten.
Gleichwohl möchte ich dich darum bitten, mich jetzt und in Zukunft nicht mit nationalsozialistischen Parolen wie "hart wie Kruppstahl" u. Ä. in Verbindung zu bringen.
Dies empfinde ich ebenso unpassend wie den Vergleich mit "ekelerregenden, geilen Alten", dem ich hier unlängst aufgrund eines surrealen Textes unterworfen war.
Beleidigende Äußerungen dieser Art haben in einem Literaturforum nichts zu suchen!

orlando
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
meinst Du meine Jugenderfahrungen?

Ich habe Dir glaubich nicht unterstellt, Du hättest die Mundorgellieder geschrieben. Wieso sollte ich auch - die können gar nicht von Dir stammen, da müßtest Du schon 120 Jahre alt sein. Und bist Du das? Wohl eher nicht. Ich auch nicht, bin nur halb so alt. Fast. Und schrieb längst selbst Kinderlieder, vor 15 Jahren. Aber keine, die auf den Willen zielen. Den Eigenwillen der Kinder wecke ich nicht von außen, mit meinen Liedern. Den wecken die selbst, ohne meine Einwirkungen. Willen ist individuell: es ist etwas komisch, altertümlich, und auch nicht freiheitsförderlich, ihn durch kollektiv gesungene Lieder anregen zu wollen. Ich sage das nur, um zu begründen, warum das meine Lieder nicht tun.
 
O

orlando

Gast
Die Foderung: "Macht eure Kinder stark!" ist hochaktuell und beispielsweise im Zusammenhang mit Kindesmissbrauch (wieder) erhoben worden. Das konntest du weltweit und in verschiedenen Sprachen an "jeder" Straßenecke lesen.
Nationalsozialistisches Denken hingegen ist nicht an die Zeit der deutschen Hitlerdiktatur gebunden, sondern leider - zeitübergreifend - in einigen Köpfen vorhanden.
Und wie ich schon sagte: Ich verbitte mir ausdrücklich jedweden Zusammenhang dieser verbrecherischen Denkweise mit meiner Person.
Ich habe die Moderatoren deshalb gebeten, deinen Kommentar auszublenden.
Mir reicht es allmählich!
 

Label

Mitglied
holde heidrunenorlando

oi, deine Allergiereaktionen werden schon bei NICHTKONTAKT ausgelöst, schlimm, schlimm
Ich denke an Mundorgellieder, die fast immer dann, wenn sie nicht witzig sind wie "rutsch.....oft aus irgendeinem Jungvolkfundus stammen und dieses Jungvolk zäh wie Leder und hart wie Kruppstahl machen sollte: "Wir lieben die Stürme...... ist mir auch egal, ob sie aus dem Wandervogel, der Gewerkschaftsbewegung, dem Pfadfindertum, der Nazijugend oder den Jungpionieren stammen - sie sind nur nicht meine, und meine Lieder gehören nicht in diese "Willensbildung"
von da :rauf: nach da :runter:
Gleichwohl möchte ich dich darum bitten, [blue]mich[/blue] jetzt und in Zukunft nicht mit nationalsozialistischen Parolen wie "hart wie Kruppstahl" u. Ä. in Verbindung zu bringen.
kommst du auf sowas :rauf: ???

kopfschüttelnd
Label
 

molly

Mitglied
Kinder brauchen viele verschieden Lieder und Gedichte, solche, die Sinne stärken , wie Deines Mondnein, andere sollen mutig und stark machen, wie orlando sagt. Und es gibt Texte für Kinder, die scheinbar unsinnig sind, die aber Freude an der Sprache wecken.

Liebe Grüße an Euch alle und eine gute Woche
molly
 

Thylda

Mitglied
Lieber Mondnein

Öffne leise deine Hände
Erde gib ihn frei
daß er wie ein Schmetterling
neugeboren sei

Öffne leise deine Hüllen
Knospe weite dich
daß er wie ein Blütenstern
komm hervor ans Licht

Öffne leise deine Augen
Mensch in deinem Sinn
leuchtet eine Sonne auf
Trost und Neubeginn
Mir hat Dein Kindergedicht sehr gefallen. Ich habe es meinen Kindern vorgelesen, die es auch mochten, nur mein Jüngster fand den Vergleich mit dem Schmetterling nicht stimmig, was wahrscheinlich daran liegt, daß die Drei nicht an eine Auferstehung glauben, sondern nach langen Diskussionen eine Heilung für wahrscheinlicher halten. Sie waren sich aber einig, daß das Gedicht eine schöne Stimmung hat, O-ton: "es schwebt". The prove of the pudding is in the eating. Deiner Zielgruppe sagte der Text jedenfalls zu.

Meiner Meinung nach ist dies ein Text für wache Kinder, Kinder die nicht verroht sind und von der flimmernden Welt vereinnahmt. Keine laute Effektheischerei. Für Kinder, die denken können und nicht unhinterfragt schlucken und weiter den ausgetrampelten Pfad entlangwalzen.

Dieser Text hat nichts Kitschiges, Süßliches. Gerade im Gegenteil: keine vorgegebene emotional aufgeladene Meinung, sondern ein offenes Fenster für den Geist, der nicht pariert, sondern verstehen will.

Der verschlossene Geist, der gewohnt ist, Befehle auszuführen, Alles zu glauben, was man ihm vorsetzt und brav auswendig lernt, um dann das Erlernte unverdaut wieder hervorzubringen, mag ein starkes Arbeitstier werden. Die Person aber bleibt schwach und angreifbar. Wenn die Blase platzt und das Kartenhaus in sich zusammenfällt, ist da kein eigenes gewachsenes Skelett darunter, das Halt gibt.

Stärke erreicht ein Kind nicht dadurch, daß man es vortwährend abschreckt und abhärtet. Stärke erwächst aus einem inneren starken Kern, geformt aus Werten und dem geradezu instinktiven Wissen um Moral in einer zivilisierten Gesellschaft. Während das Kind nach und nach die Stufen Kohlbergs Moraltheorie erklimmt, wird es stärker und stärker. So stark, daß es einst körperliche, geistige und seelische Schmerzen kontrollieren kann, um zu agieren, statt zu reagieren und sich mit Furcht oder Gier gängeln zu lassen. Das ist dann ein Mensch, dem nicht Opfer auf die Stirn geschrieben steht, aber auch nicht Täter.

Ich denke, Dein Gedicht ist genau für solche wirklich starken und vielleicht mehr akademisch veranlagte Kinder. Vielen Dank dafür.

Liebe Grüße
Thylda

Liebe Heidrun

Ich denke, zu Deinen Ausführungen und den darin gezeigten Mißverständnissen kann man zunächst auf den Titel verweisen. "Für Kinder" steht da. Aus Deinem ersten Kommentar geht nicht hervor, daß Dir dies aufgefallen war, vielmehr läßt Dein Kommentar darauf schließen, daß das Gegenteil der Fall war und daß es Dir erst durch Mondneins Kommentar aufgefallen ist. Statt zuzugeben, daß Du nicht aufmerksam gelesen hast, reagierst Du in der bekannten Weise. Du bunkerst und setzt noch einen oben drauf im nächsten Kommentar. Das Ganze ist ein wenig unglücklich, da Du mangels eigener Kinder nicht wirklich die nötige Erfahrung hast, welche Erziehung nun wirklich starke und entschlußfreudige Erwachsene hervorbringt. Du sprichst auch von Verantwortung übernehmen. Bist Du der Meinung, daß Dir das immer gut gelingt? Ich habe da so meine Zweifel. Statt dessen fühlst Du dich beleidigt, weil Du in einem Deiner Werke (das zweite Zwillengedicht von Dir von zweifelhaftem Geschmack) eine Erläuterung, die gar nichts mit Dir zu tun hat, auf Dich beziehst. Ebenso wie Du der Meinung bist, man bezichtige Dich nazionalsozialistischer Tendenzen. Ich glaube Dir sogar, daß Du dort nicht involviert bist, dennoch machen mich einige Deiner Äußerungen immer wieder mal stutzig ( http://www.leselupe.de/lw/showthread.php?threadid=102413&pagenumber=3 ; http://www.leselupe.de/lw/showthread.php?threadid=114294&pagenumber=6 : die Wortwahl der Bespannung sind das Einzige was meine Mutter und ich Dir wirklich übel genommen haben; http://www.leselupe.de/lw/titel-Zu--quot-Experimentelles-quot--von-Achter-Zwerg-108134.htm ) und die Vehemmenz Deiner Empörung.

Sei nicht traurig, meine Aufmerksamkeit bleibt Dir treu, wie Du es gewohnt bist.

Liebe Grüße
Thylda
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Danke!

Allen Lesern und Kommentatrixen, die sich hier zu Wort gemeldet haben, ein herzliches Dankeschön!
Liebe Thylda, wunderbar, was Du anführst, alles, jeder Absatz Deines Kommentarbriefs. Folgendes war mir besonders wichtig:
Dieser Text hat nichts Kitschiges, Süßliches. Gerade im Gegenteil: keine vorgegebene emotional aufgeladene Meinung, sondern ein offenes Fenster für den Geist, der nicht pariert, sondern verstehen will.
Und zwar deshalb, weil ich befürchte, mit der dritten Strophe ein wenig zu dicht am sentimentalen Klischee gelandet zu sein, mit dem "Öffne leise deine Augen". Und deshalb habe ich ja Orlandos Kritik an der Weicheierei zugestimmt und das Lied nur "eingeordnet" in seinen Zusammenhang.
Ich gehe auch in mich, was mutbildende Gesänge angeht. Ich gestehe zu, leise lächelnd (haha, das ist eine hier völlig unpassende Tristan-Anspielung), daß eines meiner Lieblingslieder Blakes "Jerusalem" ist. Und wenn das kein mitreißendes Kampflied ist ("Und ich will das Schwert nicht sinken lassen") ...!
Aber ein Kinderlied ist es gewiß nicht, zumal es in England ganz "falsch" gesungen wird, auf einer pathetischen Ohrwurm-Melodie: Blake beklagte in rhetorischen Fragen ("And did those feet in ancient times walk upon Englands mountains green?"), das Jesus nicht durch das Land der "satanischen Mühlen" geschritten sei, - und es wird (z.B. immer in The last night of the Proms) gesungen, als habe er gefragt: "Na, habt ihr auch gestern das Mondschaf auf unseren grünen Hügeln Gras rupfen gesehen?" Nein, es ist (beim empörten Blake) in Wirklichkeit heftig, und natürlich propagandistisch, d.h. im religiöser Absicht "missionarisch", ruft zur Ausdauer im "mental fight" auf -- und ich, Hansz, lodere auf in Begeisterung!
Wie gern würde ich so ein starkes Lied schreiben (können)!
(Ach ...)
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
homo homini lupa

Während ich den vorigen Beitrag schrieb, verfaßte und sandte Orlande mir eine Art "Kündigung" zu: Sie sei die einzige, die mich gefördert und gestützt hätte in der Lupe. Nun aber nicht mehr usw.
Seufz
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
gerundivum - als Satzsubjekt doch wohl nicht Akkusativ?

meinst Du "providenda" (f.) oder "providendum" (n.)?
(Obwohl sich das inhaltlich nicht wirklich trennt)
 

Thylda

Mitglied
Natürlich ein "u" statt eines "a"s.
9 Jahre Latein und Pruefungsfach, aber zuletzt vor Jahrzehnten, da vergisst man schon mal was ;) Ich hoffe, Du siehst es mir nach.

lg~
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Vorsicht und Nachsicht

semper providendumst postvidendumque
 



 
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