pädagogisch wertvoller fernseh film

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  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 15780
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G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
[ 4]pädagogisch wertvoller fernseh film


was reden die im tivi film gedrucktes zeug!
das ist wohl weils ein nieder sexen bursch auf sagt
so wie die schauspieln oberschulisch schuhgelackt
nen gangster der entlassen wird – der die sich packt

die weggesprungen hopp ins bett zum sekretär
der hatte ihr geschrieben - heiszt: die schrieb sich ihm
ins herz - das heiszt: punktierte schwarze medizin
aus okto pussis mark und bein – befeuert ihn

hoch kant in schosz und firma ment as firm ament
und wie der den verstand verliert amens amans
der liebe lose loser lump im glück der hans –
zitiert aus wendig hadschi gigi golo mann – sssss …
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
nach WESSEN Meinung muß dieser Text "stark überarbeitet werden"

und an welchen Stellen?

und warum?
 
G

Gelöschtes Mitglied 20513

Gast
Begreife einer diesen Text. Und ob er nun überarbeitet werden soll oder nicht, da bin ich neutral, eher für Löschen.

blackout
 

HerbertH

Mitglied
wat de baua nich kennt dat frett hei nich.

Oder auch die Bäuerin ...

Einlassen muss man sich auf ungewöhnliche Texte, bevor man mal schnell nach Löschen ruft.


Ich sage: Auf gar keinen Fall löschen.
 

Tula

Mitglied
Moin Hans

Die Gedanken zum unfreiwilligen (?) Fernsehabend ... hast du doch gut getroffen. Immer wieder leer-reich.

Die Ironie versteht natürlich nicht jeder, vor allem wenn man's nicht verstehen will.

LG
Tula
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Dankeschön für die Kommentare!

Ich weiß, es ist ein altes Problem: Im Gereimten tummeln sich die Spießer, die Avantgarde-Feinde und die Lustigen.

Ich bin aber eine Beinturm-Elfe. Ich liebe Kunst, elitäre Lyrik und Mulitidimensionalität, Polyvalenz oder Vieldeutigkeit. Mein Gott ist Hermes Trismegistos. Meine heiligen Texte sind James Joyces Finnegans Wake und John Lennons Walrus.

Das Ding hier ist ein typisches Beispiel - das schreibe ich in dem Bewußtsein, daß laut Walther kein Dichter sein eigenes Werk beurteilen kann - für so ein Mondneinlied, wo die ersten Zeilen den Leser abzuholen scheinen, bei einem flapsigen Seitenblick ins Fernsehen, und dann hebt es allmählich ab, steigt die Elfe den Beinturm hoch, fliegt, fliegt ins Jenseits der verselbständigten Imaginationen - ist das noch ein "Film"? - und macht diese amentia, diesen Wahnsinn, noch reflexiv zum Thema. Da wird es ein Liedlied, ein Dichtungsstück über Dichtung, aber eines an der Schwelle, oder schon auf der schwankenden Brücke, überm Abgrund der surrealistischen Sinn-Überschreitung, wenn der Autor sich als "Hans im Glück" sieht (die Gunst der Reimer verliert) und den dreifach verkofferten (hadschi, gigolo, ...) Historiker und Schriftsteller Golo Mann für die Authentizität seiner fakes zum Zeugen nimmt.

Natürlich ist es verrückt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 20513

Gast
Mondnein, ich bekenne, ich halte nichts von Texten, die nur der Autor versteht. Denn wenn ich den Text lese, bin ich Leser. Nun weiß ich nicht, wie es sich anhört, wenn dieses Gedicht vorgetragen wird, sagen wir mal, in der Norddeutschen Tiefebene. Dann werden vielleicht einige Leute aus dem Tiefschlaf erwachen und begeistert mitklatschen, aber frag sie mal, was sie verstanden haben. Oder doch lieber nicht.

Du schreibst, du seiest eine Beinturm-Elfe. Kann ich nur sagen: Merkt man. Wenn der Text wenigstens einen Anflug von Witz oder Komik hätte, würde ich ihn dir verzeihen. Bei evtl. Vorhandensein ist dein Text schuld, wenn ich ihn nicht bemerkt habe. Und pass auf, dass dir Tula nicht schreibt, dass du bierernste Propaganda fürs Fernsehen machst.

Und dann mal eine technische Frage: Weshalb trennst du die Wörter so ohne Sinn? Einfach nur mal mit dem Daumen an die Leertaste gekommen? Echt, interessiert mich.

blackout
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Wenn der Text wenigstens einen Anflug von Witz oder Komik hätte, würde ich ihn dir verzeihen.
Da bin ich ja froh, daß ich keinen Humor habe. Archaische Kouroi grinsen ihr archaisches Lächeln; klassische Figuren dagegen bleiben entspannt ernst. Sagen die Kunsthistoriker.

Und natürlich bin ich auch darüber glücklich, daß Du, liebes blackout, nicht einmal einen Anflug von Humor hast. Daß du nicht lachen kannst, das macht dich groß, und daß du nichts begreifst, das ist dein Los. Echt klassisch.

Da haben wir ja was gemeinsam.

grusz, hansz im glück
 
G

Gelöschtes Mitglied 20513

Gast
Mondnein, du bist ja schlimmer als der schlimmste Berliner in seiner Großschnäuzigkeit. Ich habe an keiner Stelle behauptet, dass du keinen Humor hast. Was ich geschrieben habe, dass dein Gedicht keinen Humor hat und dass, falls er vorhanden sein sollte, ich den nicht bemerken kann, weil dein Gedicht daran schuld ist. So wird ein Schuh draus.

Übrigens brauchst du nicht Golo Mann ranzuziehen, um deine Beinturm-Elfe zu bekräftigen.

Mach doch mal einen Feldversuch: Schick dieses Gedicht an ARD oder ZDF, dort sind Sprachjongleure professionell tätig.
Vielleicht verstehen sie deinen kritischen Beitrag auf Anhieb.
Ich sehe mich leider außerstande.

blackout
 
Nunja, die Qualitätsjournalisten und -Macher vom Fernseh' würd ich nicht gerade als Richter über ein Gedicht anrufen, welches in gewisser Weise den geistzerfetzenden Schmäh, den die so produzieren und von sich geben, parodiert,
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Kritik an bestimmten Fernsehfilmen ist immer schwierig, allzu schnell wird sie zu einer Kunstschelte oder zu einem allgemeinen Intelligenzbashing.

Hier gehts eher um die unrealistische Künstlichkeit der Inszenierung, was ich als technische Mängel oder positiv gesehen, als eigene Auffasung der Darreichungsform verstehen würde.
Die Umsetzung eventueller pädagogischer Intentionen ist schon wieder etwas andres. Falls so etwas in Filmen überhaupt etwas zu suchen hat.

Sprachlich zwar wieder berauschend, aber inhaltlich ist mir das Gedicht zu schwammig in Bezug auf den programmatischen Titel.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
inhaltlich ist mir das Gedicht zu schwammig in Bezug auf den programmatischen Titel
Ja, das Verhältnis von Titel zu Gedicht. Oder gar: vom "programmatischen Titel" zum Gedicht.

Ach so, jetzt, beim Blick nach oben in die bisherigen Kommentare, sehe ichs, warum Du, lapismont,

das Verhältnis von Titel ("programmatisch"?) zu Gedicht nicht mehr im Blick hast. Du hast die Erklärung, die ich geschrieben hatte, als Nörgelei rausgeknipst.

Das Ding hier ist ein typisches Beispiel - das schreibe ich in dem Bewußtsein, daß laut Walther kein Dichter sein eigenes Werk beurteilen kann - für so ein Mondneinlied, wo die ersten Zeilen den Leser abzuholen scheinen, bei einem flapsigen Seitenblick ins Fernsehen, und dann hebt es allmählich ab, steigt die Elfe den Beinturm hoch, fliegt, fliegt ins Jenseits der verselbständigten Imaginationen - ist das noch ein "Film"? - und macht diese amentia, diesen Wahnsinn, noch reflexiv zum Thema. Da wird es ein Liedlied, ein Dichtungsstück über Dichtung, aber eines an der Schwelle, oder schon auf der schwankenden Brücke, überm Abgrund der surrealistischen Sinn-Überschreitung, wenn der Autor sich als "Hans im Glück" sieht (die Gunst der Reimer verliert) und den dreifach verkofferten (hadschi, gigolo, ...) Historiker und Schriftsteller Golo Mann für die Authentizität seiner fakes zum Zeugen nimmt.

Natürlich ist es verrückt.
Dankeschön fürs Lesen und Kommentieren. Ich hoffe, die hier per Zitat wiedergeholte Erklärung hilft ein bißchen. Ich frage auch nicht nach, inwiefern der Titel "programmatisch" sein soll. Er ist doch nur ironisch. Es geht auch nicht (wie meine Erklärung erklären sollte) nicht um ein konkretes Fernsehstündchen, sondern um die Verselbständigung der Imagination, des "inneren Films" in der Dichtung.

Hast Du dieses schlangenhafte Zischen am Ende gesehen? Es ist nicht irgendein (falsches) Genetiv-S nach dem Gigolo Mann, sondern ein kopfschüttelndes Zischen ohne Silbenwert für die Versklausel. Natürlich ist das humorlos gemeint (bevor die humorvermietenden Berliner wieder den Mietspiegel mißachten).

grusz, hansz
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Moin Hansz,

ich bin ja auch rein von meiner eigenen Interpretation ausgefangen. Ein Titel lenkt ja auch immer er bisschen und ob er Ironie enthält, ist ebenfalls sehr subjektiv.
Gerade als Berliner unterhält man meist ein völlig anderes Humor- und Ironieverständnis.

cu
lap
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Danke und ja, lapismont,

Du weißt, daß ich als Prinzip das Prinzip pflege, "der Leser macht das Gedicht; der Autor ist nur noch als erster Leser dabei"; d.h. ich freue mich, wenn Du von Deiner und vor allem von Deiner Interpretation ausgehst. Das belebt zumindest die Vielfalt der Sichtweisen, und es ist die authentische eigene des jeweiligen Lesers.

Das mit dem Humorverständnis der Berliner muß ich noch lernen, ich begegne dem seit einigen Jahrzehnten, und es ist derartig disparat zu dem der Kölner, - - wobei ich das selbstgefällige Humorverständnis der Kölner fast schon hasse, aber das hilft mir wenig dazu, den transzendenten Humor der Berliner zu verstehen. Was mir auffällt, ist: daß jemand die Humorlosigkeit eines Gedichtes bemängelt, das weder mit dem Kölner Dreifachtuschbrecher noch mit preußischer Schärfe und Schlagfertigkeit arbeitet, sondern nur mit verspielter Verrücktheit. Es ist doch nur ein Gedicht, bewegt auf Pegasusflügeln durch die Lüfte. Oder mit dem Gezisch Quetzalcoatls.
Es muß nicht lustig sein, also ist es gelinde gesagt eine Frechheit, ihm vorzuwerfen, daß es nicht eine Spur von Humor habe.
Ich vermute, dieser Humorlosigkeitsvorwurf war typischer Berliner Humor.
Aber wen interessiert das.

Ich trinke jetzt einen schönen heißen Tee, das tut gut in der Hitze, man schwitzt nicht so extrem, merkwürdigerweise erfrischt es (alte Erfahrung, habe ich in Indien gelernt),

grusz, hansz
 



 
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