ARIIOOL
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In einem Schrank tief im Flur lebten zwei Kleider. Ihre Namen waren Paillette und Seidenweich und gaben aufs Vortrefflichste ihr Äußeres wieder. Es gab einen Spalt im Holz der Türe, und von dort drang Licht in den Schrank. Es war nur ein Spalt, doch er reichte, um Paillette vor Freude strahlen zu lassen. Sie war diejenige, die Ballsäle und Opernmusik kannte, und sie erzählte Seidenweich gerne von ihren Erlebnissen. Wie Sekt sich in Gläsern spiegelt, wie es war, wenn das Licht erlosch und die Musik erklang.
Die beiden Kleider waren, so wie es die Enge des Schranks und die Einsamkeit gebot, unzertrennlich. Um so mehr betrübte es sie - nur von Zeit zu Zeit – wenn das Knarren der Holztür erklang. Meist war es Seidenweich, die zu diesen Gelegenheiten verschwand. Doch Paillette hatte gelernt, dass dies auch Neues in ihre Schrankwelt brachte. Gerüche von Rosen und Rauch, von allerlei Süßem in der Art von Lebkuchen und Zimt. Dies alles brachte Seidenweich von ihren Ausflügen mit. Dann war es Seidenweich, die schwärmte, ausschmückend von ihren Erlebnissen berichtete.
Doch selbst in einem solchen von Glück und Zufriedenheit erfülltem Leben mag es Veränderungen geben.
Und so kam eines Tages ein Anzug in ihre Welt, in seinen wattierten Schultern und dem Bund der Hose durchaus stattlich. Es mag Abend gewesen sein, Seidenweich bemerkte nicht das errötende Flattern der Pailletten. Der Anzug war schweigsam, vielleicht stumm, und nur ganz selten, wenn die Kleidergespräche in Lachen übergingen, zitterten seine Falten. Was sollte er auch erzählen, von der Schreibstube und dem Einerlei der Bücher? So tat er wohl das Richtige, wie er sich einredete, und Beschied sich aufs Zuhören und von Zeit zu Zeit atmete er den Duft von Rosen … Und ich habe mir sagen lassen, das sie dort immer noch leben und sich Geschichten erzählen oder einfach nur zuhören …
Die beiden Kleider waren, so wie es die Enge des Schranks und die Einsamkeit gebot, unzertrennlich. Um so mehr betrübte es sie - nur von Zeit zu Zeit – wenn das Knarren der Holztür erklang. Meist war es Seidenweich, die zu diesen Gelegenheiten verschwand. Doch Paillette hatte gelernt, dass dies auch Neues in ihre Schrankwelt brachte. Gerüche von Rosen und Rauch, von allerlei Süßem in der Art von Lebkuchen und Zimt. Dies alles brachte Seidenweich von ihren Ausflügen mit. Dann war es Seidenweich, die schwärmte, ausschmückend von ihren Erlebnissen berichtete.
Doch selbst in einem solchen von Glück und Zufriedenheit erfülltem Leben mag es Veränderungen geben.
Und so kam eines Tages ein Anzug in ihre Welt, in seinen wattierten Schultern und dem Bund der Hose durchaus stattlich. Es mag Abend gewesen sein, Seidenweich bemerkte nicht das errötende Flattern der Pailletten. Der Anzug war schweigsam, vielleicht stumm, und nur ganz selten, wenn die Kleidergespräche in Lachen übergingen, zitterten seine Falten. Was sollte er auch erzählen, von der Schreibstube und dem Einerlei der Bücher? So tat er wohl das Richtige, wie er sich einredete, und Beschied sich aufs Zuhören und von Zeit zu Zeit atmete er den Duft von Rosen … Und ich habe mir sagen lassen, das sie dort immer noch leben und sich Geschichten erzählen oder einfach nur zuhören …
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