Palliativ

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G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Konjunktiv I

Auf dem Präsens-Hintergrund des Satzes heißt es "finde"; "fände" wirkte wie ein Irrealis, der hier nicht passend wäre (<= das ist übrigens selbst ein Beispiel für solch einen Irrealis, denn ich gehe davon aus, daß Du hier keinen solchen Irrealiseindruck beabsichtigst).
Die Reimklausel ist also durch einen tempus/modus-Fehler erkauft, und das "geht" eigentlich nur bei Parodien oder Texten, die komisch wirken sollen.
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Ein Gethsemane-Gedicht, ja, in bescheidenem Tonfall, still.
 

Curd Belesos

Mitglied
moin moin Mondnein,

für deinen konstruktiven Kommentar danke ich dir. Es ist richtig, dass die Reimklausel durch einen Tempus Fehler erkauft ist.

das "geht" [blue]eigentlich[/blue] nur bei Parodien oder Texten, die komisch wirken sollen.
LG
CB
 

Curd Belesos

Mitglied
Die Schmerzen
Bleiben bis zum Ende.
Er leidet,
Faltet seine Hände
Und bittet,
Dass man es beende,
Sein Leben,
Oder Gott es wende.
 
Hallo Curd,
dein Gedicht hat mich sehr berührt, zumal zur Zeit ein Freund meines Sohnes, der auch Dieter heißt, auf der Palliativ-Station liegt.
Ich würde "fände" stehen lassen, denn, wenn einer auf dieser Station liegt, wendet sich sein Schicksal wohl nicht, wie du in der zweiten Version angibst.
Viele Grüße,
Marie-Luise
 
Hallo Curd,
ich bin es noch einmal.
Die zweite Version könnte doch passen, da der Kranke ja betet, und wie der Lateiner sagt:

Dum spiro, spero.

Nochmals Grüße von mir.
 

Label

Mitglied
Hallo Curd Belesos

ein berührendes Gedicht, eines das ich nachvollziehen kann.

"fände" wirkte wie ein Irrealis, der hier nicht passend wäre (<= das ist übrigens selbst ein Beispiel für solch einen Irrealis, denn ich gehe davon aus, daß Du hier keinen solchen Irrealiseindruck beabsichtigst).
warum eigentlich nicht? denn mit dem Konjunktiv 2 = Irrealis drückt man auch Hoffnungen Wünsche Phantasien aus, nicht nur irreale Bedingungen oder Vergleiche, ach ja und höfliches natürlich auch.
In der Umgangssprache wird der Konjunktiv heutzutage kaum noch verwendet, demzufolge von den jüngeren Zeitgenossen als antiquiert empfunden und die Ersatzform mit würde gebildet.
Also eine Vereinfachung oder Verflachung

Mir gefiele deine ursprüngliche Version besser

Label
 

poetix

Mitglied
Hallo Curd,
dein Gedicht ist berührend. Ich würde auf jeden Fall die Kommata setzen.
Viele Grüße
poetix
 

Curd Belesos

Mitglied
moin moin,

label,ich kann mich nicht zwischen den beiden von mir eingestellten Versionen entscheiden.

poetix, die zweite Version ist mit Satzzeichen und die erste soll im Ursprung erhalten bleiben.

rogate, ich verstehe was du mit der Verkürzung zum Ausdruck bringen willst, doch stellt sich dann für den Leser die Frage: wen bittet er, den Arzt, einen Gott?" Es ist für mich daher problematisch.

Danke euch allen für die Gedanken und die Hilfe.

LG
Curd
 



 
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