Hey Oliver,
das Problem bei dem Text ist m. E., dass er so stark mit Deiner individuellen Gefühlsebene verknüpft ist, dass er Leser außerhalb Deines Selbsts ( also alle anderen) entweder gar nicht erreicht (z. B. mich) oder nur auf einer voyeuristischen Ebene "bedient", was ein ganz schön harter Rundumschlag von mir ist, dessen bin ich mir bewusst, aber ich versuche halt das Problem lieber überdeutlich zu benennen, als zu sehr drumrum zu reden: Bereits S1 ist eine völlig erläuterungsfreie (und noch dazu Klischee-hafte) Behauptung. Ich persönlich hatte z. B diesen Eindruck bei meinen Besuchen naher Angehöriger auf einer Palli-Station überhaupt nicht. Vermutlich lags in Deinem Fall entweder an der nicht so tollen Station oder der persönlichen Überwältigung mit der Situation (was total nachvollziehbar ist)... letztlich macht das den Text aber dann eher zu einem Selbsttherapieversuch und gibt der Angelegenheit doch einen exhibitionistischen Touch. Es wär was ganz anderes, wenn anhand konkreter (aber irgendwie verallgemeinbarer) Eindrücke festgezurrt würde, was diese Trostlosigkeit bewirkt hat.
LG!
S.