Pamphlete

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Yeti

Mitglied
Pamphlete
(ein Dichter in düsteren Zeiten)


In diesen finstern Zeiten fließen
allein Pamphlete von allein.
Dem müden Dichter pinkelt
der Geist der Zeit ans rechte Bein.

Ihm ist das Herz so kalt geworden,
der Kopf so voll, das Ohr so taub;
durch immer neue Geister
zerfiel die Feder ihm zu Staub.

Er schrieb` so gerne von der Liebe,
von Mythen, Sonne, fremdem Wein...
Erlebtes und Geträumtes,
das gibt es nurmehr als Gestein.

Und will kein warmes Wort sich finden,
schreibt er mit Eis aus seinem Herz
und Steinen von der Seele
Pamphlete aus Fieber und Schmerz.
 
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Ludwig W

Mitglied
Grüß Dich Yeti,

Dein Gedicht gefällt mir sehr gut.

Ich gehe davon aus, der Rhythmuswechsel in der letzten Zeile ist beabsichtigt - was ja auch durchaus einen eigenen Reiz hat.

Nur 3 Kommaverbesserungen:

In der letzten Strophe sollte ein Komma nach "finden" stehen, dafür sollten die Kommata nach "Herz" und "Seele" entfernt werden.

Liebe Grüße
Ludwig
 

Yeti

Mitglied
Hallo Ludwig!

Wo Du recht hast... Schon geändert. Danke dafür.
Und für Deine tolle Bewertung!

Der Rhytmuswechsel der Verse3 (nur 3 Hebungen) ist beabsichtigt, bzw. nach der ersten Stophe, die mich meistens einfach überkommt, weitergeführt.
Ebenso das Silbenschema 9/8/7/8, das einem Bach ähnelt, der nach einer Engstelle wieder frei fließt.

Liebe Grüße,
Yeti
 

Scal

Mitglied
Das "Herzstück" ist:

Ihm ist das Herz so kalt geworden,
der Kopf so voll, das Ohr so taub;

Eine Einladung zu einem Ort der Besinnung.

LG
Scal
 

Didi Costaire

Mitglied
Hallo Yeti,

die erste Strophe gefällt mir extrem gut und die nachfolgenden elf Verse gefallen mir sehr gut. Der letzte Vers klingt allerdings durch den Rhythmuswechsel viel fluffiger als der Rest und das passt nicht so recht zum Inhalt, finde ich.

Beste Grüße,
Dirk
 

Yeti

Mitglied
Hallo Dirk!

Ich freue mich, daß es Dir so gut gefallen hat und sage herzlichen Dank für Deine lobenden Worte und Deine Bewertung.

Ich fürchte, ich verstehe das Problem, welches Du mit der letzten Zeile hast nicht so ganz. Würde eine andere Wortwahl helfen, oder müßte ich den Rythmus wechseln (was ich ungern täte)? Kannst Du mir vielleicht mit einem Beispiel unter die begriffsstutzigen Arme greifen?

Liebe Grüße,
Yeti
 

Didi Costaire

Mitglied
Hallo Yeti,

an der einen Zeile herumzubasteln würde jetzt kaum etwas bringen und das Gesamtergebnis eher verschlechtern. Wenn Worte und Klang dir als Autor gefallen und für dich mit dem restlichen Gedicht konvenieren, ist es doch okay. und mein Statement ist nur eine einzelne Meinung dazu.

Beste Grüße,
Dirk
 

Yeti

Mitglied
Hallo Dirk,

Du hast wohl recht. Da ich keinen, wie auch immer gearteten, Bruch bemerken kann, werde ich es erstmal so lassen. Ich werde Deinen Einwand aber im Hinterkopf behalten und mir das Ganze mit einem gewissen Abstand noch einmal vornehmen. Denn oft genug bekommen ältere Gedichte bei mir noch neuen Schliff durch neue Sichtweisen oder Ideen.
Danke für Deine Antwort
und liebe Grüße,
Yeti

********

An dieser Stelle auch noch einen herzlichen Dank an Oscarchen, Ing.B, dmity, Morgenlandfahrer und Scal für ihre tollen Bewertungen und aufbauenden Kommentare!
 
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