Pantun in Doppelschüttelreimen

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(1) In Foren toll geht‘s zu in Westerland:
(2) Es wollen Sachsen sich um Zahlen streiten.
(3) Von Toren voll beschmiert die Lästerwand:
(4) Es sollen wachsen Sonnenstrahlenzeiten.

(2) Es wollen Sachsen sich um Zahlen streiten.
(5) Von dünnem Grill wird einem trist der Magen.
(4) Es sollen wachsen Sonnenstrahlenzeiten.
(6) Mit grünem Dill lässt sich kein Mist ertragen.

(5) Von dünnem Grill wird einem trist der Magen.
(7) Aus Siegen rät ein Mann: Geläster streichen!
(6) Mit grünem Dill lässt sich kein Mist ertragen.
(8) Bis Rügen seht ein Bild gestresster Leichen!

(7) Aus Siegen rät ein Mann: Geläster streichen!
(3) Von Toren voll beschmiert die Lästerwand.
(8) Bis Rügen seht ein Bild gestresster Leichen!
(1) In Foren toll geht‘s zu in Westerland.
 

Tula

Mitglied
Hallo Friedhelm

Lass dich ob der ausbleibenden Kommentare bitte nicht entmutigen. Bei diesem stört zwar ein wenig die Satzstellung, was allerdings inhaltlich voll wettgemacht wird, vor allem mit 7 und 8'

LG
Tula
I
 
Tula schrieb:

Hallo Friedhelm

Lass dich ob der ausbleibenden Kommentare bitte nicht entmutigen.
Tue ich gewiss nicht, ich weiß ja, dass Schüttelreime nicht jedermanns Ding sind. Allerdings habe ich zurzeit als Folge einer Gürtelrose mit heftigen Nervenschmerzen im Gesicht und Augen zu kämpfen, die mich zu Einschränkungen zwingen könnten.


Bei diesem stört zwar ein wenig die Satzstellung, was allerdings inhaltlich voll wettgemacht wird, vor allem mit 7 und 8'
Dieser Eindruck mag dem Umstand geschuldet sein, dass das Pantun neben den gewöhnlichen Endreimen auch Binnenreime am Anfang enthalten, was die Schwierigkeit, ein Pantun zu schütteln, zusätzlich steigert. Von der Schwierigkeit, ein Pantun zu schütteln, habe ich vor Jahren hier schon mal mit einem Pantun berichtet.

Danke fürs Lesen und Kommentieren.

LG Friedhelm LL
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Ja, Friedhelm, auch dies hier ist ein gutes, ein sehr gutes Stück!

Es ist von ganz besonderem Reiz, die Reimsymmetrien des Pantuns noch in die Überkreuzsymmetrien der Schüttel-Chiasmen verstrickt zu finden.

Gerade, daß sie nicht unmittelbar untereinander stehen, sondern scheinbar aufgelockert, weitet den Blick über das ganze Gedicht. Es ist immer wünschenswert, "locker" daherzukommen, gerade dann, wenn es eine pingelige Fisselarbeit ist. Konsistenz des Inhalts, des Themas, durch die knoblige Feinarbeit der immer neu einander zugeordneten Verse. Was für eine Musik!

grusz, hansz
 



 
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