passiver Peter

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fabuliern

Mitglied
@SilberneDelfine @hein

Für die Hinweise herzlichen Dank (ich glaub, der Text ist zu knapp gehalten).

In einem Satz: Jemand steigt unbeabsichtigt, unverhofft und ohne eigenes Zutun durch unternehmensübliche Irrationalitäten in der Unternehmenshierarchie auf. Die Titel sollte auf das 'Peter-Prinzip' anspielen (kurz: in einer Hierarchie neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen) - und 'passiv' deshalb, weil es ohne eigene Aktion passiert.

Die skizzierte Person landet in einem Unternehmen und hat dort eigentlich keine feste Funktion - offenkundig ist sie auch ohne nachvollziehbar sachlichen Grund eingestellt worden (man wollte halt eine Stelle besetzen ... damit sie nicht verschwindet). Sie übt auch keine Funktion aus, die man in einer der üblichen Funktionsbeschreibungen finden würde, ist dennoch wohl doch so bedeutsam, dass sie zumindest nicht stört und irgendwie sinnvoll wahrgenommen wird. Sie macht das, was manchmal mit "die Stellung halten" bezeichnet wird und hat wohl 'nur' eine gewisse Sozialkompetenz (vielleicht ist es nur Langmut und Duldsamkeit).
Im Text gibt es ein paar Abschweifungen zu üblichem (?) Bürogedöns: Abteilungen werden mal kurzerhand aufgelöst, manche Ausgaben werden übersehen (weil unter 50 €), es gibt irrationale Raumplanungen, Arbeitsformen passen nicht zum Arbeitsplatz, es gibt bekloppte Benamsungen (Bürostuhlinhaber nennen ihre Arbeitsform 'Scrum' und machen im sitzen 'Sprints' und nennen das alles auch noch 'agil') - und wenn letzteres sogar funktioniert, muss zur Führungskraft jemand nominiert werden, der mit dem fachlichen Tun so gar nichts zu tun hat.

Und als ich mit dem Text fertig war, dachte ich mir, dass ich mir eigentlich so eine Vorgesetzte durchaus wünschen würde: geprägt von Geduld, Langmut, Rücksicht, Umsicht und ohne ohnehin unsinnige Entscheidungsgedöns.
 
Hallo fabuliern, hallo hein,

danke für die Erklärungen! Besonders für die ganz lange :)

In einem Satz: Jemand steigt unbeabsichtigt, unverhofft und ohne eigenes Zutun durch unternehmensübliche Irrationalitäten in der Unternehmenshierarchie auf. Die Titel sollte auf das 'Peter-Prinzip' anspielen (kurz: in einer Hierarchie neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen) - und 'passiv' deshalb, weil es ohne eigene Aktion passiert.
Ich muss zugeben, dass ich von diesem Prinzip noch nie etwas gehört habe. Wahrscheinlich habe ich die Geschichte deswegen nicht verstanden.

Besser gefunden hätte ich es aber, wenn „sie" einen Namen hätte (man hätte sie auch von Anfang an „Schokotante" nennen können). Nicht dieses unpersönliche „sie". Aber vielleicht war genau das auch Absicht.

Schöne Grüße
SilberneDelfine
 

fabuliern

Mitglied
Vielen Dank für den sehr hilfreichen Hinweis - nun weiss ich genau, was "immer schlecht" ist. Gerade in einem Forum, wo es um den achtsamen Umgang, um Texte, um Ausdrucksmöglichkeiten, um hilfreiche Diskussion geht, ist es förderlich, dass korrekte Abqualifizierungen klar, deutlich, direkt benannt werden. Als neues Mitglied weiss man dann genau und vor allem flott und gleich zu Anfang, in welche Kreise man geraten ist.
 

fabuliern

Mitglied
Hallo @SilberneDelfine,

der Text ist recht knapp gehalten und offenbar nur im gedachten Kontext (Bürowelten, Karrierewelten) unmittelbar verständlich. Für Leser ausserhalb dieses eigenartigen Kosmos sind die eigenartigen Mechanismen sehr abstrus - und das ja nun auch zu recht. Da sollte ich mir überlegen, etwas vorweg zu notieren, um das schräge Geschehen einzuordnen oder halt mittendrin. Ich denk noch mal nach.
Namen hatte ich weggelassen, weil es vor allem um die Mechanismen geht - und die sind unabhängig von einer konkreten Person. Wenn ich es ausführlicher schreiben würde - etwa aus der Perspektive der Schokotante oder vielleicht eines Hausmeisters - würden Namen passen.
Für die Hinweise vielen Dank (und auch für den Anschubser von @hein)!
 

Der Neue

Mitglied
Vielen Dank für den sehr hilfreichen Hinweis - nun weiss ich genau, was "immer schlecht" ist. Gerade in einem Forum, wo es um den achtsamen Umgang, um Texte, um Ausdrucksmöglichkeiten, um hilfreiche Diskussion geht, ist es förderlich, dass korrekte Abqualifizierungen klar, deutlich, direkt benannt werden. Als neues Mitglied weiss man dann genau und vor allem flott und gleich zu Anfang, in welche Kreise man geraten ist.
Hallo,

die Feedbacks hier sind zum Teil recht hart. Ich weiß auch nicht, ob „achtsam“ zum Anspruch des Forums gehört, jedenfalls habe ich manchmal nicht den Eindruck. Aber es ist nicht leicht ein Forum zu finden, in dem nicht alles pauschal mit höflichen Höchstbewertungen zugeschmissen wird und in dem man auch etwas lernt. Ich bewerte daher den Nutzen der Kommentare im Moment höher als den Schaden in Form von verletztem Stolz, deshalb bin ich hier. Das muss jeder für sich entscheiden.
Viele Grüße
 
Hallo fabuliern, hallo Der Neue,
es mag sein, dass manche Kommentare etwas zu hart formuliert werden, aber wenn man bereit ist, Kritik anzunehmen, weil man nur so einen Anstoß bekommt, wie es vielleicht besser geht, dann sollte man nicht jedes 'falsche' Wort auf die Goldwaage legen. Ich habe solche Kommentare auch schon bekommen, aber ich weiß damit umzugehen, denn in der Regel ist auch nicht wirklich böse gemeint. Es gibt genug nette Mitglieder, die wirklich gute und konstruktive Kritik üben, die dann auch hilfreich ist. Ich habe hier auf jeden Fall schon eine Menge gelernt.
Schöne Grüße,
Rainer Zufall
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ein Text, der erst mit langer Erklärung verständlich ist, ist immer schlecht.
Noch einmal: Darum geht es. Wenn ein Text erst einer langen Erklärung bedarf, ist er schlecht. Ein Text kann sich manchmal erst nach dem zweiten Lesen erschließen, aber er muss es eben tun. Bei Deinem fand ich das nicht.

Der Anfang ist aber vielversprechend. Wenn Du die Intention irgendwie einbauen kannst, wird sich der Text verbessern.
 
Hallo DocSchneider,
ich hoffe, ich hatte mit meiner Umschreibung 'es gibt genug nette Mitglieder' nicht den Anschein erweckt, dass es genauso viele böse gäbe ;)
Dein Kommentar war halt recht hart in den Worten. Aber ich weiß, was Du damit sagen wolltest. Von daher ist er nachvollziehbar. Mit Deinem Nachhaken gerade eben machst Du auch Mut, dass aus einem schlechten Text mit der nötigen Muße durchaus ein guter werden kann. Das ist ja auch der Sinn der Kommentare, dass sie eben aufzeigen, wo das Problem liegt. Ich fühle mich hier in der Regel immer gut beraten. Kritik, ob positiv oder negativ, ist das Brot des Künstlers.
Schöne Grüße,
Rainer Zufall
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Oh keine Sorge, ich kann noch viel härter ... :)

Zurück zur Textarbeit:

Beim Titel stört mich die Groß- und Kleinschreibung. Entweder beide Wörter groß oder beide klein!

Ist die jetzige Form bewusst gewählt?

Auf jeden Fall hast Du zumindest mir den Anstoß gegeben, mich über das Peter-Prinzip zu informieren. Erstaunlich, auf wie viele Menschen das zutrifft, wenn man so überlegt ...
 



 
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