Pauls bester Freund

Annette Paul

Mitglied
Paul ist fünf Jahre alt. Jeden Morgen geht er in den Kindergarten. Dort spielt er immer mit Stefan. Stefan ist sein bester Freund. Seitdem sie in den Kindergarten gekommen sind, sind sie schon Freunde.
Am liebsten spielen sie mit Autos. Manchmal bauen sie auch mit den Bausteinen eine Burg. Oder graben große Tunnel in der Sandkiste. Meistens lehnen sie es ab, wenn andere Kinder fragen, ob sie mitspielen dürfen.
Im Herbst wird Paul krank, er hat Husten und Schnupfen und darf eine Woche nicht in den Kindergarten. Zum Glück kommt Oma und passt auf ihn auf. Sie kocht sein Lieblingsessen und spielt mit ihm Bilderlotto, baut mit ihm Burgen und liest ihm vor. Trotzdem vermisst er Stefan. Leider darf Stefan ihn nicht besuchen. Stefan soll sich doch nicht anstecken, sagt Mama.
Paul findet das blöd. Er könnte so gut mit ihm spielen. Zum Spielen ist er gar nicht zu krank.
Nach einer Woche darf Paul wieder in den Kindergarten. Doch als er am Morgen in die Gruppe kommt, spielt Stefan schon mit einem fremden Jungen mit ihren Autos.
Das ist Jan, erklärt Linda, seine Erzieherin. „Jan ist neu. Er ist gerade hergezogen und kennt noch niemanden hier. Es ist toll, dass ihr jetzt mit ihm spielt.“
Paul sieht eine Weile zu. Stefan ist sein Freund. Wieso spielt er jetzt mit Jan? Nie haben sie mit anderen Kindern gespielt. Auch als Stefan krank war, hat Paul nur ein bisschen mit Emma und Bernd gespielt. Aber als Stefan wieder gesund war, hat er sofort mit ihm gespielt.
Außerdem hat Stefan ihm noch nicht einmal guten Morgen gewünscht. Paul schluckt, am liebsten würde er nach Hause gehen. Ob Oma noch da ist? Sie wollte heute zurück fahren. Opa wartet auf sie. Aber wenn Paul nun ganz doll krank ist? Sein Hals kratzt noch. Und er fühlt sich ganz schlapp und elend. Sicher ist er noch immer krank.
Er will gerade Linda sagen, dass er krank ist und nach Hause will, da kommt Emma zu ihm. „Puzzelst du mit mir?“, fragt sie.
Langsam nickt Paul. Denn eigentlich puzzelt er nämlich sehr gern. Nur Stefan mag es nicht. Also setzt er sich mit Emma an den Tisch und gemeinsam schaffen sie das schwierige Puzzle. Emma holt gleich ein weiteres Puzzle aus dem Regal. Und als sie damit fertig sind, kommt Bernd und fragt, ob sie eine Burg bauen wollen. Gemeinsam mit Emma bauen sie eine Riesenburg. Zum Schluss hilft ihnen Linda, damit sie ganz hoch wird.
Kurz vor dem Mittagessen gehen sie hinaus. Paul klettert mit Bernd und Eva auf den Turm und rutscht auf der Rutsche. Nach einer Weile kommt Stefan und fragt, ob er mit ihm und Jan einen Tunnel gräbt.
„Ja, aber nur wenn Emma und Bernd auch mitmachen“, antwortet Paul. Und weil das Spielen zu mehreren Spaß macht, bauen sie am Nachmittag weiter an ihrem Tunnel.
Am Abend erzählt Paul Mama, dass er ganz toll mit Emma und Bernd gespielt hat.
„Hast du auch mit Stefan gespielt?“, fragt Mama überrascht.
„Ja, und auch mit Jan. Jan ist neu, der ist erst letzte Woche hergezogen.“
Eigentlich ist es gar nicht so schlecht, mehrere Freunde zu haben, überlegt Paul. Morgen will er wieder mit Emma und Bernd puzzeln und mit allen in der Sandkiste spielen.
 



 
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