perspektivwechsel

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Ralf Langer

Mitglied
Hach Hölderlin, Hälfte des Lebens, Benn hält es für eines der besten "nicht vollends gelungenen" Gedichte...

"Mit gelben Birnen hänget
Und voll mit wilden Rosen
Das Land in den See,
Ihr holden Schwäne,
Und trunken von Küssen
Tunkt ihr das Haupt
Ins heilignüchterne Wasser.

Weh mir, wo nehm’ ich, wenn
Es Winter ist, die Blumen, und wo
Den Sonnenschein,
Und Schatten der Erde?
Die Mauern stehn
Sprachlos und kalt, im Winde
Klirren die Fahnen. "

Eine schöner Perspektivwechsel!

LG
Ralf
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
ach ja, ralf, benn und seine komischen ansichten :D im ernst, ich halte hölderlins gedicht für eines der wenigen gedichte, bei denen ich mir denke, das ist perfekt! deswegen habe ich es ja auch als fläche der verballhornung gewählt.

übrigens; es gibt in der experimentellen lyrik eigentlich eine arbeit mit allen erdenklichen stilformen, bis hinein in die vollkomme dekonstruktion des umgangssprachlichen und/oder ästhetischen, ich erinnere nur an jandl. nur den hölderlin stil, habe ich noch nie gesehen, dabei bietet er eigentlich so viel potenzial an.

mein erster gedanke für den perspektivwechsel von mensch und tier war nämlich ein anderer. dieser hier;

nagelneuer pool
ein mensch springt hinein
o das geräusch seines aufklatschenden arsches!

allerdings ist das dann eben doch kein haiku, deswegen hab ich es wieder verworfen.

lg
patrick
 

Ralf Langer

Mitglied
Na ja, Benn verhält sich wie immer ambivalent. Er zitiert ihn ja auch: In Kunst und Staat schließt das Essay mit:
"Was aber bleibet stiften die Dichter" ( Hölderlin)
und in seinem letzten verüffentlichtem Gedicht " Kann keine Trauer sein", wird Hölderlin ja auch namentlich eingeführt...
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
stimmt, ich erinnere mich. leider habe ich meine schöne benn ausgabe nicht mehr. wird zeit für eine neue!
 



 
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