Hallo Sandra,
ich kann leider wenig mit deinem Gedicht anfangen.
… das kommt vor. Ich nehme sogar an, dass es den meisten mit diesen Zeilen so geht, weil ihnen erstens die „Geschichte zum Gedicht“ fehlt und ich zweitens – wie bonanza schon feststellte – nicht „kunstfertig“ agierte (und es auch nicht vorhatte). Was auch beinhaltet, dass ich hier keine „generell gültige Aussage“ treffen, sondern „nur “ (, natürlich gibt es immer noch einen Grund mehr) – wir sind hier im Tagebuch – meinen ganz persönlichen „Zustand“ abbilden wollte.
Bei dem Rat, den so viele Lyriker geben: Streiche stets den letzten Satz
Ach, ist das so?! Dann lesen viele Lyriker wohl vor allem „schlecht gemachte“ Texte. Für mein Verständnis gehört der richtige letzte Satz zu den Schlüsseln eines ver-dichteten Textes.
Dieses ‚Danke’ ist so unnütz, wie eine Entschuldigung, die nicht ernst gemeint ist. Die Ironie bildet hier keinen Reiz.
Es ist weder eine Entschuldigung (, dann stünde da „Trotzdem: Danke!“), noch ist es ironisch gemeint (, dann stünde da „Na danke!“) noch ist es „nicht ernst gemeint“ (, dann stünde es gar nicht da).
Du möchtest dich nicht bedanken und erst recht nicht nach den Sätzen, die vorab gesagt wurden.
Ach! Dafür, dass du mit dem Gedicht nichts anfangen kannst (, also gar nicht weißt, worum es {mir} geht), weißt du aber sehr genau, was ich möchte.
Das „Danke“ ist so ernst gemeint wie ich selten etwas sonst ernst meine. Es steht auch da, warum.
Und: Das ist kein Live-Bericht. Da steht nicht „Du tust das und das. – Danke.“ da steht „Musste es so passieren? – Danke.“ Das ist (oh mein Gott, erklär ich das wirklich einem Lyriker?) ein himmelweiter Unterschied.
Und wenn es dennoch so ist, dann mache es in einer anderen Form, damit es nicht sarkastisch, höhnisch, ironisch daher kommt.
Wenn das Ganze bei dir höhnisch, ironisch ankommt, kann ich das verstehen (siehe oben). Was nichts daran ändert, dass es nicht so gemeint ist. Was wiederum aber auch nichts daran ändert, dass ich nicht die geringste Vorstellung habe, wie ich genau
das sagen soll, ohne es
so zu sagen.
Diese Art von Richten u. Selbstgefälligkeit tut m.E. keinem Gedicht gut.
Schon wieder: Obwohl du nichts damit anfangen kannst, weißt du, dass da selbstgefällig gerichtet wird? Wow!
(Ernst gemeinte Frage: Was hast du gelesen: Wer richtet über wen?)
Das ist eine Aussage, die ich dreimal täglich, bin ich schlecht gelaunt, meinem Mann oder meinen Kindern in abgeschwächter Form um die Ohren haue.
…und? Was hat das mit diesem Fall zu tun?
Ernst gemeint: Wenn du wirklich zu deinem Mann/Kind sagst „Ich weiß zwar nicht, was du mir versprochen hast, aber ich krieg es ja sowieso nicht“, dann habt ihr ein ernsthaftes Kommunikationsproblem in der Familie.
Nirgends, wie ich bonanza schon erklärte. Es ist ganz und gar wörtlich gemeint.
Ich lese in den weiteren Zeilen Schmerz u. Betroffenheit, als wäre ich unfreiwillig Zuhörerin eines Streitgespräches,…
Unfreiwllig? Was bitte erwartest du zu lesen, wenn du in ein Forum mit dem Titel „Tagebuch“ hinein klickst?
Weil es etwas Privates ist, was hier gesprochen wird und mit mir selbst nichts zu tun hat.
Noch mal: Was hast du erwartet in einer Ribrik, die „Tagebuch“ heißt?
Genauer gesagt, weil ich hier deine Geschichte…
Du kennst diese meine Geschichte doch gar nicht, sonst wäre so eine Interpretation wie deine gar nicht möglich. Das ist kein Vorwurf, niemand verlangt, dass du vorher recherchierst. Nur: Tu dann bitte nicht so, als würdest du die Geschichte kennen!
Das ist kein Streit. An keiner Stelle. Dass du es so liest, liegt daran, dass du andere Erfahrungen in den Text legst als die, aus der heraus er geschrieben wurde. Aber eben deshalb – weil es nicht allgemeingültig ist sondern speziell auf diese eine – meine – Erfahrung abzielt, steht es in „Tagebuch“ und nicht in einem der anderen Lyrik-Foren. Glaub mir: Wenn ich streite, klingt das erheblich anders! Mit viel mehr „!“, mehr Spitzfindigkeiten und durchaus „kunstfertiger“. Aber da stehen – und zwar nicht zufällig – lauter „?“.
…oder nachempfinden lässt, wie ich mich fühlen würde.
Natürlich nicht! Du würdest nicht so fühlen (, hoff ich zumindest für dich). Denn du gehst von zwei ganz anderen Personen aus – von dir und wem auch immer, mit dem du dich gelegentlch zoffst, satt von mir und Peter – und von einer völlig anderen „Geschichte zum Gedicht“.
Fazit: Ich verstehe, wie man so sehr auf den falschen Dampfer geraten kann (, ein bisschen hat „nicht richtig lesen“ auch damit zu tun). Allerdings hab ich keine Lust, dir beim Umsteigen zu helfen – das wäre dann definitiv zu persönlich.