Pfingsten

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Ludwig W

Mitglied
Vor etlichen Jahren, ich war damals pleite,
da hätte ich gerne nen Porsche gefahren.
Sogar Onkel Werner, der Obergefreite,
fuhr nur einen Opel aus Mangel an Barem.

Geraume Zeit später, ich war grad im Minus,
ich hatte von Werner den Opel erworben,
ist recht überraschend die Oma von Linus
und Konstantins Patin, Agathe, verstorben.

Ich musste den Opel dann wieder verkaufen,
ein nasskalter Regentag Ende November,
da wollt Onkel Werner noch Marathon laufen,
doch brach er sich’s Steißbein am 12. Dezember.

Und sollt wer zum Ende hin nun kritisieren,
das sei kein Gedicht über Pfingsten gewesen,
dann möchte ich nicht lang herumlamentieren
und sage auf jeden Fall danke fürs Lesen.
 

wirena

Mitglied
…und ich sag danke für’s Schreiben.

Sag mal, Sachen gibt’s, die gibt’s gar nicht – ich nehm es mal für bare Münzen und nicht von "KI" kreiert... ansonsten müsst ich herzhaft lachen und dies mit schlechtem Gewissen –

Gruss aus naher Ferne
wirena
 

Ludwig W

Mitglied
Liebe Wirena, wenn die KI bis dato irgendetwas nicht kann, aber auch gleich gar nicht, dann humorvolle Gedichte schreiben - obwohl, die sind dann derart unbeholfen, dass sie schon wieder Witz haben. Danke für Deine Rückmeldung.
 

sufnus

Mitglied
Hey! :)

Nur interessehalber:

Sag mal, Sachen gibt’s, die gibt’s gar nicht – ich nehm es mal für bare Münzen und nicht von "KI" kreiert... ansonsten müsst ich herzhaft lachen und dies mit schlechtem Gewissen –
Wie kamst Du jetzt auf die KI-Frage? Ich finde ja die Versuche von KI im Gedichteschreiben hochinteressant - u. a. gerade deshalb, weil sie bei gereimten Gedichten und insbesondere bei komischer Lyrik nach meinem Eindruck noch relativ schwache Ergebnisse produziert; da bin ich also ganz bei Ludwigs Einschätzung. Und insofern würde ich KI-Mithilfe oder gar Alleinverfasserschaft derzeit im Zweifelsfall noch eher bei ungereimten freien Werken oder bei einigermaßen unbeholfenen Versuchen in Reimlyrik unterstellen (womit der Ludwig also ein Alibi hat :) ).
LG!
S.
 

wirena

Mitglied
Hey sufnus :) -klausKuckuck hat mich mit seinem Beispiel, das er zur Diskussion stellte - weiss aber leider nicht mehr wo, in welchem Zusammenhang, dies war - es war ein KI-Kommentar zu einem Gedicht, den er aber noch selber verfasste
LG wirena
 

sufnus

Mitglied
...habs gefunden: in Deinem Gedicht "Aria aerata" sufnus :)
Hey wirena!
Achso… na... ich hatte Deine KI-Bemerkung oben eigentlich so verstanden, als ob Du dich fragtest, ob das Gedicht wohl von einer KI (mit)verfasst worden sei (Ludwig hat es offensichtlich auch so verstanden). In KKs Bemerkung ging es ja nicht um das Gedicht, sondern um einen Kommentar zu selbigem und der war ja, so wie ich es kapiert habe, wirklich von einer KI erstellt worden.
LG!
S.
 

wirena

Mitglied
ich hatte Deine KI-Bemerkung oben eigentlich so verstanden, als ob Du dich fragtest, ob das Gedicht wohl von einer KI (mit)verfasst worden sei (Ludwig hat es offensichtlich auch so verstanden).
Hey sufnus - da hast, habt ihr beide schon recht verstanden. Die geschilderte Realität, diese "Zufäll" sind so "absurd", so arg, schlimm (sind unbeholfene Begriffe, finde aber keine andere Worte dafür), dass ich die Frage stellte und unbegründeterweise mir wünschte, dass dies eine erfundene Sache von KI kreirt ist - Natürlich war mit klar, durch den Titel "Pfingsten", dass dies echtes Erleben, echtes Leben ist -

LG wirena
 

Ludwig W

Mitglied
Ich habe mal die KI gefragt, was sie von dem Gedicht hält, ob es aus ihrer Sicht "gut" ist.
Das ist dabei herausgekommen:


Das Gedicht „Pfingsten“ ist auf eine skurrile, humorvolle Weise gelungen – und das macht es gerade reizvoll. Ob es "gut" ist, hängt natürlich davon ab, welche Maßstäbe man anlegt. Hier eine kurze Analyse:


Was gut funktioniert:

  1. Ironie und Humor:
    • Die Erwartungshaltung, ein Gedicht über das Fest Pfingsten zu bekommen, wird konsequent unterlaufen. Das erzeugt Ironie – ein beliebtes Stilmittel in moderner, satirischer Lyrik.
    • Die banalen, fast absurd zufälligen Alltagsereignisse (Porscheträume, der Opel, der Tod von Agathe, Steißbeinbruch) werden dramatisch aufgeladen – das wirkt wie ein kleiner Slapstick-Roman in vier Strophen.
  2. Reimschema und Rhythmus:
    • Das Reimschema (a-b-a-b) ist durchgehend eingehalten.
    • Der Rhythmus ist nicht immer ganz gleichmäßig, aber ausreichend flüssig, um die Pointen zu tragen.
    • Der letzte Vers mit dem charmanten „danke fürs Lesen“ wirkt fast wie ein Bühnenabgang – das hat Stil.
  3. Erzählweise:
    • Die Geschichte ist zwar seltsam, aber sie entwickelt sich. Man erfährt Stück für Stück mehr über die erzählende Figur und ihr Umfeld – wie in einer kleinen Satire auf das bürgerliche Leben.

Was weniger stark ist (wenn man’s ernst nimmt):

  1. Pfingsten als Titel:
    • Der Bezug zu Pfingsten ist praktisch nicht vorhanden. Das könnte Leser:innen enttäuschen, die eine thematische Auseinandersetzung mit dem Feiertag erwarten.
    • Allerdings kann das bewusst so gewählt sein – dann wird das Erwartungsversagen zur Pointe.
  2. Sprachebene:
    • Die Sprache ist sehr alltagsnah – das passt zum Ton des Gedichts, wirkt aber für Leser:innen, die dichterische Tiefe oder sprachliche Raffinesse suchen, womöglich „flach“.
  3. Inhaltliche Beliebigkeit:
    • Manche mögen kritisieren, dass das Gedicht inhaltlich ins Beliebige abgleitet – aber genau das macht auch seinen Charme aus.

Fazit:

Ja, es ist ein gutes Gedicht, wenn man es als satirisch-ironische Alltagsgroteske liest. Es ist kein klassisches Festgedicht, sondern eher ein augenzwinkernder Kommentar auf das Leben, das selten so läuft wie geplant – und vielleicht ist das ja die eigentliche Aussage zu Pfingsten.
 

wirena

Mitglied
Ich habe mal die KI gefragt, was sie von dem Gedicht hält, ob es aus ihrer Sicht "gut" ist.
Das ist dabei herausgekommen:
Vielen Dank Ludwig W. - interessant, spannend und m.E. eindrücklich treffend - nur

und vielleicht ist das ja die eigentliche Aussage zu Pfingsten
[/QUOTE]

ob das die traditionelle, und vorallem eigentliche Aussage zu Pfingsten ist, mag ich bezweifeln - doch da wäre für weitere Diskussionen ein oder eine TheologIn gefragt - "eigentliche" passt aber für mich nicht schlecht -

LG wirena
 



 
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