Phantomschmerz

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mori

Mitglied
Hallo Elke,

der Text ist sehr reizvoll.Ich habe die Kommentare diesmal nur überflogen um einen spontanen Vorschlag zu machen- so aus dem Bauch heraus.Die letzten Zeilen sind mir zu vermutend, deshalb würden sie mir als Frage logischer erscheinen.

Phantomschmerz

Gänsehaut hatte ich noch immer
wenn ich an dich dachte
da steckte ich aber schon
in deiner Schublade

Ein Stückchen von mir blieb
hängen an einem Span
als ich Reißaus nahm

Streichlst du es manchmal
insgeheim ?


Mit einem Blick

Liebe Grüße
Annette
 

ENachtigall

Mitglied
heilloser Blick

nun überrascht ihr mich doch mit eurem "Gefallen gefunden haben" am heillosen Blick.

Da das Gedicht - wie lapismont zu recht bemerkt - inhaltlich nicht wirklich Aufregendes hergibt, Gänsehautbraut leicht verletzt aus Holzschublade entkommen, scheint der heillose Blick dem Ganzen einen kontrastierenden Beigeschmack zu geben.

"Da ist nichts mehr zu retten", sagt der heillose Blick und der Mensch sortiert dennoch fast zwanghaft, um etwas sicherzustellen oder überhaupt etwas zu tun(,) zu haben, nur einen Anschein zu erwecken oder weil es gerade möglich ist; in immer mehr und differenziertere Systeme vermehrt er doch nur sein Durcheinander, das er Wohlstand nennen soll und funktionalisiert seine Sozialkontakte, denen er Geborgenheitsfaktoren zuordnet, um sich dann wieder in seinem heillosen Blick einsam zu verlieren wie Aguirre der Zorn Gottes auf dem dahindümpelnden Floß Richtung Eldorado.

Ihr habt mich überzeugt; er muss wieder her!

Danke für´s hartnäckige Verfolgen!

Liebe Grüße. Elke.
 

ENachtigall

Mitglied
Phantomschmerz

Ich hatte noch Gänsehaut
immer wenn ich an dich dachte
da steckte ich aber schon
in deiner Schublade

Ein Stückchen von mir blieb
hängen an einem Span
als ich Reißaus nahm

Manchmal streichelst du es
insgeheim

Mit deinem heillosen Blick



© elkENachtigall
 

ENachtigall

Mitglied
Die letzten Zeilen sind mir zu vermutend, deshalb würden sie mir als Frage logischer erscheinen.
Liebe Annette,

schön, dass du dich zu Wort meldest! Ja, das Vermutete wird hier benutzt, um als Erklärung für den Phantomschmerz herzuhalten und als Gewissheit "verkauft". Ob das legitim ist, sei dahingestellt. Mir erscheint es reizvoller als die direkte Fragestellung, weil es spinnerter rüberkommt und darurch mehr Bezug zu der verqueren Vorstellung von der Enge der teilzeitbewohnten Schublade herstellt.

Ich freue mich trotzdem sehr, anhand deines Vorschlags den Text mit deinen Wahrnehmungsnuancen lesen zu können! Herzlichen Dank!

Liebe Grüße von Elke.
 



 
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