Im Hochdeutschen gibt es die beiden Formen:
das Haus meiner Mutter (meiner Mutter Haus)
(mit Genitiv)
und
das Haus von meiner Mutter
(mit Präposition und Dativ)
---
Zusätzlich aber gibt es die (wohl schon sehr alte) heute als "falsch" betrachtete Form mit Dativ:
* meiner Mutter ihr Haus
(anderes Beispiel:
Horsts Schwester
die Schwester von Horst
* Horst seine Schwester )
Die Form mit Dativ taucht schon in einem der ältesten deutschen Dokumente auf, dem 2. Merseburger Zauberspruch (zitiert nach http://www.sungaya.de/schwarz/germanen/merseburger.htm ):
Phol ende Uuodan vuron zi holza.
du uuart demo balderes volon sin vuoz birenkit.
thu biguol en Sinthgunt, Sunna era suister;
thu biguol en Friia, Volla era suister;
thu biguol en Uuodan, so he uuola conda:
sose benrenki, sose bluotrenki, sose lidirenki:
ben zi bena, bluot zi bluoda,
lid zi geliden, sose gelimida sin!
---
Die Übersetzung wird folgendermaßen angegeben:
Phol und Wodan wollten zu Wald.
Da ward Balders Fohlen der Fuß verrenkt.
Da besprach ihn Sinthgunth und Sonna, ihre Schwester,
Da besprach ihn Frija und Volla, ihre Schwester;
Da besprach ihn Wodan, wohl, wie er es konnte:
„Sei es zur Beinverrenkung, sei es Blutverrenkung, sei`s Gelenkverrenkung -
Bein zu Bein und Blut zu Blut,
Gelenk zu Gelenk, wie wenn geleimt sie wären!”
oder
http://www.geocities.com/odinicde/poet/music.html
Phol (=Balder) und Wodan ritten in den Wald.
Da wurde Balders Fohlen sein Fuß verrenkt.
So besprach ihn Sinthgunt, Sunna ihre Schwester,
So besprach ihn Frija, Volla ihre Schwester,
So besprach ihn Wodan, der wohl wußte wie:
Sei es Beinverrenkung,
Sei es Blutverrenkung,
Sei es Gliederverrenkung:
Bein zum Beine,
Blut zum Blute,
Glied zu den Gliedern,
Als wenn sie geleimt wären!
---
Mir erscheint die zweite Übersetzung plausibler. Sie war ähnlich auch im Deutschlehrbuch angegeben.
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Die Form ist auch in anderen Sprachen vorhanden.
Interessieren würde mich, wo diese Form noch zur "normalen" Umgangssprache im deutschen Sprachbereich gehört, insbesondere, in welchen Dialekten.
Viele Grüße von Bernd
das Haus meiner Mutter (meiner Mutter Haus)
(mit Genitiv)
und
das Haus von meiner Mutter
(mit Präposition und Dativ)
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Zusätzlich aber gibt es die (wohl schon sehr alte) heute als "falsch" betrachtete Form mit Dativ:
* meiner Mutter ihr Haus
(anderes Beispiel:
Horsts Schwester
die Schwester von Horst
* Horst seine Schwester )
Die Form mit Dativ taucht schon in einem der ältesten deutschen Dokumente auf, dem 2. Merseburger Zauberspruch (zitiert nach http://www.sungaya.de/schwarz/germanen/merseburger.htm ):
Phol ende Uuodan vuron zi holza.
du uuart demo balderes volon sin vuoz birenkit.
thu biguol en Sinthgunt, Sunna era suister;
thu biguol en Friia, Volla era suister;
thu biguol en Uuodan, so he uuola conda:
sose benrenki, sose bluotrenki, sose lidirenki:
ben zi bena, bluot zi bluoda,
lid zi geliden, sose gelimida sin!
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Die Übersetzung wird folgendermaßen angegeben:
Phol und Wodan wollten zu Wald.
Da ward Balders Fohlen der Fuß verrenkt.
Da besprach ihn Sinthgunth und Sonna, ihre Schwester,
Da besprach ihn Frija und Volla, ihre Schwester;
Da besprach ihn Wodan, wohl, wie er es konnte:
„Sei es zur Beinverrenkung, sei es Blutverrenkung, sei`s Gelenkverrenkung -
Bein zu Bein und Blut zu Blut,
Gelenk zu Gelenk, wie wenn geleimt sie wären!”
oder
http://www.geocities.com/odinicde/poet/music.html
Phol (=Balder) und Wodan ritten in den Wald.
Da wurde Balders Fohlen sein Fuß verrenkt.
So besprach ihn Sinthgunt, Sunna ihre Schwester,
So besprach ihn Frija, Volla ihre Schwester,
So besprach ihn Wodan, der wohl wußte wie:
Sei es Beinverrenkung,
Sei es Blutverrenkung,
Sei es Gliederverrenkung:
Bein zum Beine,
Blut zum Blute,
Glied zu den Gliedern,
Als wenn sie geleimt wären!
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Mir erscheint die zweite Übersetzung plausibler. Sie war ähnlich auch im Deutschlehrbuch angegeben.
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Die Form ist auch in anderen Sprachen vorhanden.
Interessieren würde mich, wo diese Form noch zur "normalen" Umgangssprache im deutschen Sprachbereich gehört, insbesondere, in welchen Dialekten.
Viele Grüße von Bernd