Prekariat 2023, Notzeit

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Outymier

Mitglied
ist eigentlich ein gesellschaftspolitischer Text, weil Sachen die der sog. "Normalverdiener" früher ohne Nachrechnen zu müssen einfach erwarb, er heute kalkulieren muss, ob es für die finanziell auch noch reicht. Drum der Titel "Prekariat 2023".
 

petrasmiles

Mitglied
Lieber Outymier,

ich glaube, es hakt an dem 'Bodenversiegeler'. Welcher in prekären Verhältnissen lebende Mensch kann einen Boden sein eigen nennen, den er versiegeln könnte? Und wenn er es hat, wie kann er dann in prekären Verhältnissen leben?
Das klingt zu sehr nach 'Jammern auf hohem Niveau', um als 'gesellschaftspolitisch' durchzugehen.
Es gäbe bessere Beispiele oder Produkte und Dienstleistungen, an denen man das von Dir Gemeinte festmachen könnte.

Liebe Grüße
Petra
 

Outymier

Mitglied
je liebe Petra, entschuldige mal, da wo ich lebe, gibt es noch einige Häuslein so sie wie ab 20er Jahre 20. Jahrhundert gebaut wurden, auch noch in den 50ern, wo du, wenn du dich streckst, mit den Händen die unterste Reihe Dachziegel anfassen kannst. Mit im Durchschnitt 8x 8 m Grundfläche. Und die darin leben sind zumeist Frauen, die von Witwenrente leben, da der Mann schon verstorben ist. Mit dem Hintergrund exorbitant gestiegener Heizkosten, Strompreisen ist das schon ein Thema, wenn die Bodendielen, also kein Parkett, sondern einfache "Bretter" die auf den Balken der Zwischendecke aufliegen, weil Betondecken sich zur Zeit der Erbauung keiner leisten konnte, mal wieder gestrichen werden sollten. Womit wir beim Thema meines Textes wären. Im übrigen ist es auch nicht mehr so, dass wer ein Haus besitzt, damit automatisch zu den potentiell "Geldigen" gehört, weil die Immobilienpreise für unsanierte Häuser beispielsweise auf dem Land stark fallen und wenn die neue EU Richtlinie bzgl. Zwangssanierung umgesetzt werden sollte, unverkäuflich werden und deshalb wertlos würden. mfG
 

petrasmiles

Mitglied
Guten Morgen,
verstehe. Ich denke mal, dass solche Texte am besten funktionieren, wenn sie bei möglichst vielen die gleichen Bilder hervorrufen und ohne Deine Erklärung hätte ich ihn nicht verstanden. Aber Du hast natürlich Recht, dass Grund-Eigentum einen nicht unbedingt reich macht, sondern mit Kosten verbunden sind, die man sich auch leisten können muss und prekäre Verhältnisse verursachen können.

Liebe Grüße
Petra
 
G

Gelöschtes Mitglied 28334

Gast
Zwangssanierung umgesetzt werden sollte, unverkäuflich werden und deshalb wertlos würden.
Komplett wertlos würden sie nicht, da der Quadratmetergrundstückspreis seinen Wert nicht verlöre.
Die Häuser, werden in der Regel einfach platt gemacht und das Grundstück neu bebaut, im Falle eines Verkaufs.
Aber die Preisunterschiede Stadt vs. Land sind signifikant. Zahlst du auf dem Land 100-150€k zahlst, zahlst du für das Gleiche in der Stadt gut 700€k+ und das wird nicht ausreichen.
In Dresden kosten ordinäre Eigentumswohnungen 600€k aufwärts.
Da bin ich mit meinem sehr billigen Waldgrundstück mit Grundwasserbrunnen und einfachen Haus mit Garage auf 1800m2 für 75k€ gut beraten. ;)

logi
 

Outymier

Mitglied
da hast du recht, der Wert ist das Grundstück. Wobei ein Haus abreissen und seine Materialien vorschriftsgemäss entsorgen (incl. Bodengutachten erstellen lassen bzgl. konterminiert oder nicht) mittlerweile schweineteuer ist, können wahrscheinlich nurmehr Baufirmen, welche die dazu nötige Logistik haben, damit einen ordentlichen Gewinn erwirtschaften. Der ist halt auf dem Land, wo die Grundstückspreise viel niedriger sind, auch dementsprechend kleiner. Waldgrundstück und Grundwasserbrunnen und 1800 qm: Was will man mehr? In der Kombination für heutige Verhältnisse schon fast die Kategorie luxuriös.
 



 
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