Pretty Woman

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george

Mitglied
Pretty Woman

Du nicht Julia Roberts,
ich nicht Richard Gere.
Doch suchend genauso,
illusionslos hastend, tastend,
offen für mehr,
„wanting more!“.

Gegen die Regeln, Moral und Familien,
alleine und doch nicht alleine zu zweit.
Es geht nicht, weder in Beverly Hills
noch in unserer Stadt,
nicht am Tag,
kaum in der Nacht.

Kein Ort, kein Penthouse, keine Zeit für uns,
für eine Beziehung, kein Happy End.
“Are you in town for business or pleasure?“
Die Nähe gestohlen, „Like cars and selling them in pieces“,
die Träume verschwiegen, „No romantic hassles this week“,
die Zärtlichkeiten verheimlicht, "Not in love".

Doch wir gehen, gemeinsam einsam,
„Just geography!,” nebeneinander,
Minuten gestohlen, „Like similar people“
zahlen den Preis für "Sympathie", gemeinsam getrennt,
bezahlen, hoffend,
am Ende bleibt wenigstens
Freundschaft.
 

Carlo Ihde

Mitglied
Struktur:

Assoziative Überschrift
Ausgangssituation
prosaisches Vorantreiben
Problem
Lösung



Diese: Wir bleiben Freunde, sosehr es auch einseitig ist, also nicht einvernehmlich und letztendlich schon an und für sich die schlechteste Lösung, aber: es ist eine Lösung. es ist in diesem text einer relative Lösung für die aufgebaute Spannung zwischen Wunsch und Wirklichkeit.

Die Anglizismen sind nur Floskeln, quasi die billige, filmische Wichsvorlage um den Text in Fluss zu halten und damit zu übertynchen, dass mindestens eine Strophe locker und unbemerkt hätte wegfallen können.

Sein wir mal ehrlich: Pretty Woman ist ein Scheiß-Film. Sein wir weiterhin ehrlich: dass du nicht Richard Gere bist, ist klar, und es ist dir auch gegönnt. Dass deine Pretty Woman nicht Julia Roberts war, war ihr auch gegönnt.
Und angesichts dessen hätte mich mehr interessiert, wie du als "george" die Sache beurteilst, und nicht wie sie klingt im Abgleich mit einer der am meisten überschätzten Schmonzetten der Neuzeit.
 

petrasmiles

Mitglied
Hallo george,

das deutsch-englische scheint mir nicht wesentlich inhaltlich begründet, und der Titel stellt auch keinen inhaltlichen Bezug her. Daher bin ich ein bisschen ratlos.
Im Grunde gefällt mir Dein Text, das Hastige, Rastlose, im Begehren schon Verzicht, im Wunsch schon die Entsagung, nicht herauszufinden, was es sein könnte, weil es nichts werden kann.
Das ist schon stark genug, auch ohne die in die Irre führende Assoziation zu 'Pretty Woman' - es sei denn, die Frau im Text ist auch Prostituierte, was wiederum ganz neue Möglichkeiten eröffnete ...
Nur die 'Freundschaft' stört mich. Leute, die keine Zeit fanden, richtige Liebende zu sein, die werden auch keine Freunde bleiben/werden/sein können.

Gruß
Petra
 

george

Mitglied
Hallo Carlo,
Deine sogenannten "Kritiken" bringen leider recht wenig. Danke trotzdem, dass Du Dich mit dem Text auseinander gesetzt hast. Inhaltlich bringt sie mir nichts. Und dann gibt es da noch den zwar geringen, aber wesentlichen Unterschied zwischen Lyrischem Ich und george.
Jürgen
 

george

Mitglied
Liebe petrasmiles,

die englischen Texte sind wörtliche Zitate aus dem Film "Pretty Woman". "Like selling cars in pieces" bezieht sich z.B. darauf, das Julia Roberts das Aufkaufen und Zerlegen von Firmen mit anschließedem Weiterverkaufen mit dem Stehlen von Autos und dem Weiterverkaufen von Teilen vergleicht. Ich wollte den Vergleich mit gestohlenen Stunden und dem Minimalgewinn von Minuten für eine Liebesbeziehung ziehen. Ähnlich ist es mit anderen Metaphern/Begriffen. "Not in Love", eine Illusion, der sich auch die Protagonsten im Film hingaben. "No romantic hassles this week", ebenso eine Illusion. Die beiden glaubten, dass sie eine rein geschäftliche, sexuelle Beziehung vor der Romantik bewahren könnte.
Zugegeben, ein großer Teil meines Textes erschließt sich nur, wenn man den Film und seine Dialoge in der englischen Version kennt. Genau das aber machte für mich als Autor den Reiz beim Schreiben aus, der Unterschied zwischen Fiktion und Realität.

Vielen Dank für die konstruktive Kritik.
Jürgen
 
H

HFleiss

Gast
Mir gefällt das Gedicht. Obwohl ich skeptisch bin gegen lange unübersetzte Passagen. Wobei mir der Bezug auf "Pretty Woman" nicht so ganz klargeworden ist. Da ist einer abgeblitzt, und nun sucht er scheinbar die Rettung in Freundschaft - nicht ohne Hintergedanken. Eine mögliche, gar nicht so unalltägliche Situation.
All unsere Liebe in all unserer Vielfalt. Hanna
 

george

Mitglied
Nicht ganz, Hanna. Es geht nicht ums Abblitzen, sondern um den Versuch beider Seiten, ohne Schaden davon zu kommen. Im Film gelang das. Jürgen.
 
H

HFleiss

Gast
Das ist meine Reaktion auf die unübersetzten Passagen. Sie verdunkeln die Aussage. Hanna
 

petrasmiles

Mitglied
Hallo george,

mit dieser Erläuterung kann ich zwar Deine Intention besser verstehen und als 'Kunstgriff' anerkennen.
Dennoch meine ich, dass Dir jenseits von der Absicht etwas gelungen ist, was sich aus der Mitte eines jeden Menschen speist und damit besser ist oder sein kann als alles, was ausgefeilte 'Aufmotzerei' bewirken kann.
Die Frage bleibt offen, ob es sich bei Deinem Text auch um eine Prostituierte handelt, was den Beziehungsaspekt betonen würde, oder ob es Dir eher um die Begegnung dieser beiden Welten ('reich' 'arm') vor dem Hintergrund einer 'Beziehung' geht. Die Fokussierung auf Pretty Woman trägt m.E. am wenigsten weit.
Hier ist viel angelegt, und witzigerweise spricht den Leser das an, was bei Dir nicht so im Zentrum stand.

Trotzdem natürlich ein schöner Text.

Viele Grüße
Petra
 

george

Mitglied
Liebe Petrasmiles,
nein, es geht nicht um Prostitution, sondern um eine "unmögliche" Liebesbeziehung. Darin besteht die Ähnlichkeit mit dem Film von Pretty Woman und seinen Dialogen.
Herzliche Grüße von Jürgen.
 



 
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