Projektionen

Hi Dio!

Irgendwo hab ich hienieden in einem Kommentar von anderer Seite (wars Frodomir? Mein Gedächtnis... )zu einem anderen Text von Dir das Stichwort "Barock" gelesen und ich hoffe, dass Dir dieses Attribut ganz gut gefällt (ich mag ja Barockizität in den diversesten Spielarten des Daseins).
Bei diesem Werk von Dir ist für mein Dafürhalten der barocke Impetus voll am Start. Dabei zeigt Dein Lied keine Scheu vor der Entgrenzung: Weiten, Fernen, Tiefen (man darf annehmen: unauslotbare) und Unendlichkeiten sind sich wiederholende Begriffe, ebenso wie die Herzen, die sich gar in lyrischem Übermut mit Scherzen reimen (wenigstens keine Schmerzen), wobei wohl auch diese Herzen eher ein weit in die Räume ausgreifendes Ideengebilde darstellen, nicht aber einen auf den engen Brustkorb beschränkten Muskel.
Mal abgesehen von dem formalen Einwand, dass dieses Werk m. E. eher in die Kategorie Gereimtes gehört, hab ich soweit und soschließlich nix zu meckern. Was ich mich nur (unmeckerisch) frage, ist, ob bei so viel Verve nicht sogar noch eine Reglerstärke mehr Wumms dem Text noch besser getan hätte. Könnte man einen Text unter Drogen setzen, so würde ich ihm gerne eine Prise LSD spendieren und wäre neugierig, was dann passiert. Könnte ziemlich umwerfend sein.

LG!

S.

Hi @sufnus

zunächst einmal herzlichen Dank für die Beschäftigung mit dem Text und den wunderbaren Schluss des Kommentars, der mich gleichsam zum Lachen, wie zum Staunen gebracht hat ;-) Nun habe ich mit LSD zu wenig Erfahrungen (genauer gesagt, keine), um kompetent beurteilen zu können, welches Ergebnis eingetreten wäre. Ich finde aber, die Idee, das barocke Gewand "aufzuwummsen" hochinteressant. Ob diese Kombination dann bewußtseinserweiterne Wirkung hätte darf bezweifelt werden. Allerdings würde es recht gut zum Thema das Stückchens passen

merci für deine Eindrücke !

mes compliments

dio