Prosit Neujahr - Der Mann

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Rudolf Barth

Mitglied
Prosit Neujahr – Der Mann

Mein Gott, es ist der erste Januar,
ein neues Jahr beginnt,
doch krieg ich davon noch nichts mit,
weil meine Augen noch verquollen sind.

Meine Gedanken schweifen ultraleicht
und ziellos durch das Firmament,
der Mann, der aus dem Spiegel schaut,
der ist mir völlig fremd.

Aus der Küche zieht ein Duft vorbei,
doch riecht es nicht nach Tee und Toast,
nein, nein es riecht nach Sauerkraut
mein Magen der ist leicht erbost..

Seit ewig ist es Tradition
in Nord und Süd, in Ost und West,
an Neujahr da wird Kraut gegessen,
auch mein holdes Weib hält daran fest.

Seit Jahrhunderten, so ist´s der Brauch,
die Weisheit schallt durch jedes Haus,
an Neujahr esst viel Sauerkraut,
dann geht bestimmt das Geld nicht aus.

Wer weiß, woher der Schwachsinn kommt,
was hat das Kraut mit Geld zu tun?
Ich hab den Trick noch nicht begriffen,
wie wandelt man Kraut in Euro um?

Doch nicht nur das bleibt mir ein Rätsel,
nein auch mein Magen rebelliert,
ich schaff´s grad noch ins Bad hinein,
da ist das Malheur auch schon passiert.

Der Rest des Tages geht voran,
mein holdes Weib lässt mich in Ruh,
ich lieg im Sessel, wie im Tran,
meine Sehschlitze, die bleiben zu.

Erst spät am Abend werd´ ich wach
mein Blick der wird allmählich klar,
jetzt grüße ich mein holdes Weib:
„Hallo mein Schatz, Prosit Neujahr“!
 



 
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