Querflötist begleitet eigene Gehirn-OP

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WALZ. Der cancanisch-amerikanische Querflötist Valentine R. Nimmerkenning verlor in der diesjährigen fünften Jahreszeit durch heftige Stammtischmusik sein Gefühl für Flötentöne und produzierte seitdem ausschließlich alarmierende Geräusche. Da eine gewöhnliche Therapie Jahre gedauert hätte und wenig aussichtsreich schien, nahm er das Angebot seines Tanzorchesters „Glattes Parkett“ zu einer kostenlosen Benefiz-Gehirnoperation unter Teilnahme internationaler Medien an. Seine Stellungnahme im Vorfeld zu Gefahren, Chancen, Nutzen und Notwendigkeiten: „Dies ist eine einzigartige Gelegenheit, denn ich habe eine Familie zu ernähren und diese Beeinträchtigung bedroht mein Engagement im Orchester. Eventuellen kognitiven Einschränkungen sehe ich gelassen entgegen, wenn nur meine kompromisslose künstlerische Integrität erhalten bleibt.“

Der Eingriff fand in der cancanischen Hauptstadt Walz am 33. Märzember im Musikklinikum St. Cäcilien statt. Es operierte das Team des international renommierten Spezialisten Bartholomew V. Eisenfloeten. Da das Gehirn selbst, mit Ausnahme der Hirnhaut, schmerzunempfindlich ist, blieb Nimmerkenning während des Eingriffs bei vollem Bewusstsein und spielte Querflöte. Durch Standard-Notenblätter konnten die Chirurgen nun mit präzisen Eingriffen das Spiel kalibrieren. Beratend zur Seite stand der Orchesterleiter Adolphe Herbert von der Teppich. Ob der erzielte Effekt von Dauer ist, wird sich innerhalb der nächsten Wochen zeigen. Bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz im Klinikum am Tag nach der Operation meinte Eisenfloeten: „Die natürliche Beschaffenheit des Cerebrums ersparte uns die Anästhesie. Durch die somit mögliche Echtzeitkontrolle erreichten wir hohe Präzision und reduzierten die Zahl der nachfolgenden Justagen auf ein Minimum. Unsere zusätzlich erfolgte Schmerzfreimachung der Hirnhaut durch dauerhafte Analgesie, befreit den Patienten von Kopfschmerzen aller Art. Dies wird ihm das künftige Spiel entscheidend erleichtern. Abschließend möchte ich mich für den häufigen Zwischenapplaus bedanken: Er wirkte äußerst motivierend auf das Team und den Patienten. Das Walzer Publikum ist großartig!“

Der Orchesterleiter erwiderte Journalistenfragen zu humanitären Aspekten, sowie weiteren Plänen: „Die Gehälter der Chirurgen werden von diesen vollständig an die Hilfsorganisation ‚Falschspieler in Not‘ gespendet. Dafür sei Mister Eisenfloetens Team noch einmal herzlichst gedankt. Das Gleiche geschieht mit dem Überschuss der Einnahmen aus Eintritt, Übertragungsrechten und Sponsoring. Was die Zukunft betrifft, ist uns nicht nur an der Besserung des Mitgliedes gelegen, sondern auch daran, solche tragischen Fälle zu minimieren. Wir griffen als Orchester zu dieser radikalen Methode, da es weder sinnvoll noch machbar ist, Querflötisten zu Blockflötisten umzuschulen. Nun erreichen wir Ähnliches eventuell auf andere Weise: Wir beabsichtigen Herrn Nimmerkennig künftig als gut klingendes Vorbild an andere cancanische Klangkörper auszuleihen, denn dies hätte bereits kurz- bis mittelfristig stark qualitätssteigernde Wirkungen.“
 



 
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