Quintessenz

Quintessenz

Die Geschmeidige bleibt hüllenlos
eine vermittelnde Schmeichlerin
zwischen hämoglobinen Rottönen
und orange marmoriertem Weltenlicht

Solang das Gewölbe des Bauches Mama
noch Himmel ist leben wir aquatil
und träumen in Isokaedern
bis zum Tage des achtkanten Rauswurfs

An die Luft gesetzt
zettelt eine spröde Grenzgängerin
den Aufstand an
gegen die Schwerkraft

Sie sammelt Blessuren wie Brombeeren
im Sommer und winters
wachsen dreist Frostbeulen
auf der feinen Textur

Immer auf dieselbe angeschlagene Seite
fällt ein schiefer Würfel
und fragt das Oktaeder
ob Spürsinn sich anstacheln lässt durch
Tätowieren Depilieren Perforieren
und zählt seine traurigen Augen

Die schlicht Empfindsame steht statuenstill
im Skelett des Tetraeders und schnuppert
Sonne die mit Feuerlilien eine Korona
des westlichen Wolkenmeeres entflammt

In der Tiefe liegt die
Quintessenz
nahe die Berührung einer anderen
Haut


© Elke Nachtigall
Oktober 2006

http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Tetraeder.jpg