QUOM SABERA
eine Weihnachtsgeschichte
Es begab sich vor aller Zeit, dass man Quom ein zweites Mal um Hilfe anrief. Seit langem hatten die Nebel der Galaxien grundlegende Veränderungen vorausgesagt. Veränderungen in der Art, dass sich das gesamte Wesen der Sabera ins Gegenteil kehren sollte.
Die Sabera waren Seelenwesen, im unendlichen Raum des Universums in einer Art geistig konzentrierter Energieblase seit langem unterwegs, auf der Suche nach einem Planeten, auf dem sie eine neue Heimat finden könnten. Einen Planet, dessen Oberfläche hohe Temperaturen, kein Leben und möglichst viel atomare Strahlung aufzuweisen hatte. Nun beobachteten sie ein seltsames, einzigartiges Phänomen.
Ein Feuerball aus glühendem, flüssigem Gestein bewegte sich langsam durch ein Sonnensystem. Zwei Monde umkreisten ihn. Einer davon war aus purem, klirrendem Eis und auf einer Innenspirale, auf Kollisionskurs mit der gewaltigen Feuermasse. Mit einem kleinen, sanften Schubs kam es zur Verbindung. Das Eis wurde zu Wasser. Zischend wehrte sich der brodelnde Feuerbrei gegen das neue, kalte Element, das ihn in eine wunderschöne, blaue Kugel verwandelte. Ganz langsam beruhigte sich das ständige Auf- und Abtauchen der entstandenen Kontinente. Bolazul, wie ihn die Sabera nun nannten, war bei der Fusion in eine Umlaufbahn geraten, war ein Planet, der sich seit der Verschmelzung langsam drehte. Das war der Beginn von Math, wie es die Pharaonen später nennen würden, der kosmischen Ordnung. Bei etwas höheren Temperaturen und stärkerer Strahlung wäre das, als neue Heimat der Quom, mehr als ideal.
Doch die Feststellung, dass sich dort plötzlich Leben entwickelte, löste Entsetzen aus. Im Eis waren Zellen konserviert gewesen, die sich nun zu teilen begannen und, entsprechend ihres Umfeldes, unendlich viele Lebensformen hervorbrachten. Alles harmonierte, war in perfektem Zusammenspiel, war im Gleichgewicht. Quom war eine sehr hohe Instanz bei der man um Hilfe bat, Bolazul zu präparieren, um ihn in Besitz zu nehmen. Quom hatte die geniale Idee, eine Krankheit, ein Virus zu erschaffen und die Biostruktur des neuen Planeten zu impfen. Etwas, das mit tödlicher Sicherheit alles in seiner Umgebung zerstören würde. Dabei war es wichtig, dass diese Biowaffe an die Vermehrungsmechanismen der Lebewesen auf dem neuen Planeten angepasst waren. Bomben, die sich selbst vermehrten und durch Gier und Egoismus funktionierten.
Quom nahm die höchstentwickelten Lebewesen, die sich auf Blolazul entfaltet hatten und formte sie um. Er schuf fast selbstständig handelnde, denkende Wesen, aufrecht gehend, mit wenig Fell. Jedes Wesen hatte einen individuellen geistigen „Lenker“ und jede neu geborene Einheit würde einen Lenker haben, einen Sabera der nur durch die Körperlichkeit seines „Menschen“, die viel zu kalte und strahlenfreie Umgebung überdauern konnte. Nun brauchten die Sabera nur zuzusehen, wie auf Bolazul systematisch alles Leben vernichtet und die Temperaturen auf den Pegelstand stiegen, der für die neuen Herren angenehm war. Durch die Lenker konnte man, wenn die Zeit gekommen war, Ideen in einzelnen Menschen aufkeimen lassen, die alles ein wenig schneller geschehen ließen. Die Idee der Kernspaltung war vorprogrammiert und würde irgendwann zur Blüte kommen. Das Erdöl, das sich durch sterbende Wälder bilden würde, sollte durch Ideen verwandelt und in die Atmosphäre gelangen, die Temperatur erhöhen.
Die Lenker waren Sabera und mit ihrer Einheit, ihrem Menschen, eins, eine Einheit. So lernten sie Bolazul kennen und lieben. Schnell stellten sie fest, dass es hier wunderschön war. Die ganze Art der Sabera veränderte sich. Sie passten sich den Lebensgewohnheiten immer besser an. Auch die Temperaturen waren plötzlich sogar angenehm.
Sie fühlten sich hier wohl. In einer Welt die so war und so bleiben sollte. Die Lenker, sie wurden von den Menschen „Schutzengel“ genannt, waren die mächtigste Instanz bei den Sabera und so kam es zu einem prinzipiellen Umdenken. Auch die Beobachter, draußen im All, auch Quom erkannte, dass es sehr viel mehr Vorteile hatte, wenn man den Planeten so ließ wie er war, sich dem Gleichgewicht anpasste, statt es zu vernichten. Doch die Bombe tickte. Alles war vorbereitet und die Krankheit „Mensch“ machte ihren Job vorbildlich. Bei den Sabera musste man nun schnell handeln. Man musste die Krankheit stoppen oder sie in eine andere Richtung leiten. Quom hatte das Projekt geleitet und Quom war es, der die Sache wieder in Ordnung bringen sollte. Die Sabera hatten sich durch das „Eins sein“ mit den Menschen so stark verändert, dass sie nun, auf einem zu heißen, verstrahlten Planeten nicht mehr existieren könnten. Auch waren sie in keiner Weise feindlich gestimmt. Im Gegenteil. Die Liebe die sie ausstrahlten, war ansteckend. Und so baten sie ein zweites Mal um Hilfe. Quom sah eine kleine Chance, die Krankheit, das Virus, umzupolen. Er hatte die Menschen dual gestaltet. Für jedes Argument gab es ein Gegenargument, so konnte man alles in eine andere, in seine Richtung lenken. Durch Manipulation. Doch wie soll man einer tödlichen Krankheit das „Tödlichsein“, ausreden?
Seine einfache Aufgabe war es also, einem Maschinengewehr, das sich selbst vermehrt, zu erklären, dass es, für unser aller Wohl, in Zukunft besser sei, sich wie ein Bücherregal zu verhalten und seine Kinder zu lehren, dass auch sie Bücherregale seien. Ganz einfach. Die einzige Möglichkeit für Quom und die letzte Chance für den Planeten war die Liebe. Gier, Selbstsucht, Hass und vieles andere Negative mit, aus sich selbst strahlender Liebe zu besiegen. Diese Liebe, die die Menschen fast nur hervorholten, wenn es ans Vermehren ging (und fast immer falsch verstanden wurde), musste in den Herzen zum Hauptanliegen des Lebens gemacht werden. Die Menschen sollten sich in jeder Situation fragen: „Was würde die Liebe jetzt tun?“ Noch war Hoffnung. Quom beschloss, selbst nach Bolazul zu reisen und bei der Krankheit eine Umformung zu versuchen. Für die Sabera war es kein Problem, sich in eine Einheit, in einen Menschen zu klinken. Quom wollte einer von ihnen sein und mit seiner Botschaft die Krankheit von sich selbst heilen. Die Bot-schaft der Liebe. Er bündelte einige Lichtstrahlen auf denen er reiten konnte und machte sich auf den Weg in den Körper eines Knaben, der Heute in einem Stall in bitterer Armut geboren werden sollte.
In einer klaren Wüstennacht waren drei Nomadenhäuptlinge unterwegs. Von ihren Lenkern waren sie auf den Stern aufmerksam gemacht worden, der heller als die anderen war und einen Schweif hatte.
Nach späterer Zeitrechnung war es der 24. Dezember und es war kalt.
eine Weihnachtsgeschichte
Es begab sich vor aller Zeit, dass man Quom ein zweites Mal um Hilfe anrief. Seit langem hatten die Nebel der Galaxien grundlegende Veränderungen vorausgesagt. Veränderungen in der Art, dass sich das gesamte Wesen der Sabera ins Gegenteil kehren sollte.
Die Sabera waren Seelenwesen, im unendlichen Raum des Universums in einer Art geistig konzentrierter Energieblase seit langem unterwegs, auf der Suche nach einem Planeten, auf dem sie eine neue Heimat finden könnten. Einen Planet, dessen Oberfläche hohe Temperaturen, kein Leben und möglichst viel atomare Strahlung aufzuweisen hatte. Nun beobachteten sie ein seltsames, einzigartiges Phänomen.
Ein Feuerball aus glühendem, flüssigem Gestein bewegte sich langsam durch ein Sonnensystem. Zwei Monde umkreisten ihn. Einer davon war aus purem, klirrendem Eis und auf einer Innenspirale, auf Kollisionskurs mit der gewaltigen Feuermasse. Mit einem kleinen, sanften Schubs kam es zur Verbindung. Das Eis wurde zu Wasser. Zischend wehrte sich der brodelnde Feuerbrei gegen das neue, kalte Element, das ihn in eine wunderschöne, blaue Kugel verwandelte. Ganz langsam beruhigte sich das ständige Auf- und Abtauchen der entstandenen Kontinente. Bolazul, wie ihn die Sabera nun nannten, war bei der Fusion in eine Umlaufbahn geraten, war ein Planet, der sich seit der Verschmelzung langsam drehte. Das war der Beginn von Math, wie es die Pharaonen später nennen würden, der kosmischen Ordnung. Bei etwas höheren Temperaturen und stärkerer Strahlung wäre das, als neue Heimat der Quom, mehr als ideal.
Doch die Feststellung, dass sich dort plötzlich Leben entwickelte, löste Entsetzen aus. Im Eis waren Zellen konserviert gewesen, die sich nun zu teilen begannen und, entsprechend ihres Umfeldes, unendlich viele Lebensformen hervorbrachten. Alles harmonierte, war in perfektem Zusammenspiel, war im Gleichgewicht. Quom war eine sehr hohe Instanz bei der man um Hilfe bat, Bolazul zu präparieren, um ihn in Besitz zu nehmen. Quom hatte die geniale Idee, eine Krankheit, ein Virus zu erschaffen und die Biostruktur des neuen Planeten zu impfen. Etwas, das mit tödlicher Sicherheit alles in seiner Umgebung zerstören würde. Dabei war es wichtig, dass diese Biowaffe an die Vermehrungsmechanismen der Lebewesen auf dem neuen Planeten angepasst waren. Bomben, die sich selbst vermehrten und durch Gier und Egoismus funktionierten.
Quom nahm die höchstentwickelten Lebewesen, die sich auf Blolazul entfaltet hatten und formte sie um. Er schuf fast selbstständig handelnde, denkende Wesen, aufrecht gehend, mit wenig Fell. Jedes Wesen hatte einen individuellen geistigen „Lenker“ und jede neu geborene Einheit würde einen Lenker haben, einen Sabera der nur durch die Körperlichkeit seines „Menschen“, die viel zu kalte und strahlenfreie Umgebung überdauern konnte. Nun brauchten die Sabera nur zuzusehen, wie auf Bolazul systematisch alles Leben vernichtet und die Temperaturen auf den Pegelstand stiegen, der für die neuen Herren angenehm war. Durch die Lenker konnte man, wenn die Zeit gekommen war, Ideen in einzelnen Menschen aufkeimen lassen, die alles ein wenig schneller geschehen ließen. Die Idee der Kernspaltung war vorprogrammiert und würde irgendwann zur Blüte kommen. Das Erdöl, das sich durch sterbende Wälder bilden würde, sollte durch Ideen verwandelt und in die Atmosphäre gelangen, die Temperatur erhöhen.
Die Lenker waren Sabera und mit ihrer Einheit, ihrem Menschen, eins, eine Einheit. So lernten sie Bolazul kennen und lieben. Schnell stellten sie fest, dass es hier wunderschön war. Die ganze Art der Sabera veränderte sich. Sie passten sich den Lebensgewohnheiten immer besser an. Auch die Temperaturen waren plötzlich sogar angenehm.
Sie fühlten sich hier wohl. In einer Welt die so war und so bleiben sollte. Die Lenker, sie wurden von den Menschen „Schutzengel“ genannt, waren die mächtigste Instanz bei den Sabera und so kam es zu einem prinzipiellen Umdenken. Auch die Beobachter, draußen im All, auch Quom erkannte, dass es sehr viel mehr Vorteile hatte, wenn man den Planeten so ließ wie er war, sich dem Gleichgewicht anpasste, statt es zu vernichten. Doch die Bombe tickte. Alles war vorbereitet und die Krankheit „Mensch“ machte ihren Job vorbildlich. Bei den Sabera musste man nun schnell handeln. Man musste die Krankheit stoppen oder sie in eine andere Richtung leiten. Quom hatte das Projekt geleitet und Quom war es, der die Sache wieder in Ordnung bringen sollte. Die Sabera hatten sich durch das „Eins sein“ mit den Menschen so stark verändert, dass sie nun, auf einem zu heißen, verstrahlten Planeten nicht mehr existieren könnten. Auch waren sie in keiner Weise feindlich gestimmt. Im Gegenteil. Die Liebe die sie ausstrahlten, war ansteckend. Und so baten sie ein zweites Mal um Hilfe. Quom sah eine kleine Chance, die Krankheit, das Virus, umzupolen. Er hatte die Menschen dual gestaltet. Für jedes Argument gab es ein Gegenargument, so konnte man alles in eine andere, in seine Richtung lenken. Durch Manipulation. Doch wie soll man einer tödlichen Krankheit das „Tödlichsein“, ausreden?
Seine einfache Aufgabe war es also, einem Maschinengewehr, das sich selbst vermehrt, zu erklären, dass es, für unser aller Wohl, in Zukunft besser sei, sich wie ein Bücherregal zu verhalten und seine Kinder zu lehren, dass auch sie Bücherregale seien. Ganz einfach. Die einzige Möglichkeit für Quom und die letzte Chance für den Planeten war die Liebe. Gier, Selbstsucht, Hass und vieles andere Negative mit, aus sich selbst strahlender Liebe zu besiegen. Diese Liebe, die die Menschen fast nur hervorholten, wenn es ans Vermehren ging (und fast immer falsch verstanden wurde), musste in den Herzen zum Hauptanliegen des Lebens gemacht werden. Die Menschen sollten sich in jeder Situation fragen: „Was würde die Liebe jetzt tun?“ Noch war Hoffnung. Quom beschloss, selbst nach Bolazul zu reisen und bei der Krankheit eine Umformung zu versuchen. Für die Sabera war es kein Problem, sich in eine Einheit, in einen Menschen zu klinken. Quom wollte einer von ihnen sein und mit seiner Botschaft die Krankheit von sich selbst heilen. Die Bot-schaft der Liebe. Er bündelte einige Lichtstrahlen auf denen er reiten konnte und machte sich auf den Weg in den Körper eines Knaben, der Heute in einem Stall in bitterer Armut geboren werden sollte.
In einer klaren Wüstennacht waren drei Nomadenhäuptlinge unterwegs. Von ihren Lenkern waren sie auf den Stern aufmerksam gemacht worden, der heller als die anderen war und einen Schweif hatte.
Nach späterer Zeitrechnung war es der 24. Dezember und es war kalt.