ich wollte erst schreiben: "schaff dir doch bitte erstmal die rhythmik drauf, bevor du dich an schuettelreime wagst", aber dann las ich deine terzanelle und die ist doch sauber, warum also nicht hier auch? extrem holprig.
zu den schuettelreimen: schon besser. so langsam scheinst du dich dem prinzip anzunaehern. allerdings gibts immer noch einiges zu meckern:
"Liese, die haben die Eide getrogen,
liegt auf ´ner Wiese Getreide-Rogen,"
du kannst die "ge" vorsilbe nicht einfach so umtauschen, die muss schon an ihrer stelle bleiben. es muss gleich klingen. richtig waere also:
eide getrogen
treide geogen
aber das macht ja keinen sinn.
solche vertauscher tauchen bei dir haeufig auf, das geht nicht.
getreide belogen
leide betrogen
sowas wuerde rein prinzipiell gehen. der schuettler gilt ja erst ab "treide", die vorsilbe "ge" ist ihm egal. aber hauptsache das "be" in der mitte bleibt.
was heisst denn eigentlich "rachewuensche weise leint"? was heisst leinen? wie einen hund an der leine? na gut.
"liese wars
wiese las" - wars reimt sich nicht wirklich auf las, zumindest recht unsauber. richtig waere "liese wars - wiese, lars"
jedem loch
lehm jedoch
trank einsinken
einsank trinken
sind weitere beispiele fuer das oben beschriebene vertauschen der "ziwschenvorsilber" von der mitte an den anfang. das sind keine klassischen schuettelreime. zumindest nicht in der dimension meines verstaendnisses eben dieser.
sehnend waehnt
waehnent sehnt usw. sind doch alles saubere schuettler. warum nicht immer so. und dann krieg das bitte mit der metrik und rhythmik in den griff, du kannst es doch.
ein schuettler ist schon etwas anspruchsvoller und ist nicht mal eben einfach so dahinzuklatschen. ich denke, du bringst aber das ruestzeug mit, um es zumindest formell gebacken zu bekommen. ob es dann inhaltlich auch stimmig wird, muss man sehen. bin auf jeden fall gespannt, obs klappt.
gruss janosch