Räuberballade

Hera Klit

Mitglied
Räuberballade oder in einem früheren Leben

Unten an den Trauerweiden, wo der Bach abknickt,
schieden sich für immer unsre Wege.

Die Beute hatten wir geteilt, du zogst hin zu Stadt,
gegen meinen Rat, du solltest es bereuen.

Sie fanden ihn zwar nie,
aber wenn einer wie du soviel im Beutel hat,
dann macht er sich verdächtig, dort, wo man ihn kennt.

Unter schlimmster Folter,
verschwiegst du meinen Namen,
hab Dank, hab Dank dafür, guter Freund.

Sie spannten dich aufs Rad
und brachen manchen Knochen,
mit Eisenstangen, schonungslos.

Hier machte ich mein Glück,
es war nicht schwer als reicher,
fremder Mann zu reüssieren.
Sie nahmens gern und fragten nicht, woher es kam.

Das Gewissen plagt mich nicht,
nur um unsre Freundschaft find ichs schad.
Du warst mein einzig richtiger Kamerad.

Und ein echter Satansbraten,
der mich zu so mancher Schandtat trieb.
Jetzt bin ich rechtschaffen geblieben,
mag das meine Sünden verzeihn.

Die Sehnsucht wiegt oft tonnenschwer,
doch die Vernunft führt sie am Nasenring.
 
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