Raskolnikow`s Traum

texxxter

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Ich laufe an Großvaters Hand

durch nachtentschlafene Dörfer

meine Seele hat Heimat erkannt

in meinem Herzen spielt eine Leier



Ein Wirtshaus, daraus Betrunkene laufen

ich rück näher an Opas schützende Arme

ein dicker Bauersmann,

vor Anstrengung schnaufend

treibt einen Eselskarren an



Doch das Vieh hat keine Kraft

die Beine laufen ins Leere

und die Ohren hängen schlaff

mich umgibt eine traurige Schwere



Der Mann peitscht den Esel

stark übers ganze Gesicht

seine Augen in betrunkenem Nebel

der Esel stöhnt unter diesem Gewicht



Er schlägt ihn mit eiserner Stange

schlägt ihm den Rücken ganz wund

da wird meinem Herzen ganz bange

weit offen steht mein kindlicher Mund



"Warum schlägt er den Esel halb tot?"

von dessen Kopfe fließt flüssiges Rot

Opa blickt ernst und schweigt stille

doch er weiß die Antwort schon längst:

Der Mann ist betrunken und er ist ein Mensch.
 
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