Huhu AD!
Ein schönes Stimmungsbild, in angenehmen, uneckigen Klangvariation (Dohlen/müde/Dächern...Kitt, Schoß, Nacht, Ruh etc.) Das klingt alles sehr schön.
Der Klang ist transparenter weil hier auch auf sonst häufig zu lesende Inversionen verzichtet wurde. Die winzigen und Elisionen (Ruh, Abendstund) fügen sich sehr schön mit langem Vokal ein.
Die Aufzählungen wirken auf mich aber-je weiter ich lese-aneinandergreiht-ohne das ich am Ende etwas finde-das hier "aufsummiert" -einen transformierenden Gedanken...
zumindest für mich ist es nicht erkennbar. Der kleine Gag mit dem Kuckuck trägt dies für mich nicht-da er auch "nur" in der Reihe steht.
ein weiterer Aspekt sind die verschiedenen Zeitebenen:
Z1 müde Dohlen (unkritisch)
Z2 Schoß der Nacht (ich deute Nacht)
Z3 fächern Blumen in der Nacht?
Z4 Abendstunde
Z 5 ,6 unspezifisch
Z7 grau, Abendstunde?
Z8 uneindeutig
Z9-12 Aktivität die für mich mit späten Abend/Nacht nicht ganz aufgehen.
In einigen sprachlichen Bildern bleibe ich hängen -meine- Bildlogik scheint da nicht folgen zu können:
"Und werfen sie (die jungen Raben) den Bäumen auf den Kopf,"
nicht erschließt sich mir:
"Und packt das Federvieh am langen Zopf."
hübsch -aber für mich nicht verständlich
sehr stimmungsvoll und gelungen lese ich:
"Der Wald lässt graue Wölfe von der Leine"
im Verhältnis dazu-fallen die meisten Bilder dann deutlich (auffallend)weniger stark aus-wie z.B. Z2
Die Reime klingen lang und sind klar.
Die Metrik läuft-und so gelesen bemerke ich die vielen "Rettungsanker" damit es läuft.
Alle Zeilen bis auf Z 6,8,11: beginnen mit Artikel+Substantiv/1xAdjektiv...es wirkt wirklich sehr aufzählend auf mich.
Dies spontan zu dem klanglich schönen Text:
Ich bemerke an einigen Texten aus der jüngsten Vergangenheit, daß Du der Metrik und dem Klang besondere Beachtung schenkst.
Ich finde es toll! Es bereichert Deine Texte!
Liebe Grüße
gitano
