Hera Klit
Mitglied
Am Abend vor dem Tag meiner Reise ins Ungewisse, ging ich, nachdem alle meine Koffer gepackt waren, noch einmal zur Entspannung auf der Hochebene spazieren. Die Sonne schien und wärmte noch prächtig. Menschen, meist Paare, sah ich nur weit in der Ferne auf parallelen Wegen.
Ein Teil meines Weges führte durch die freie Landschaft in der direkten Sonnenbestrahlung, ein anderer entlang eines Waldrandes im Halbschatten und der Längste, durch ein schattiges Waldstück. Ich hing vielen Gedanken nach. Hauptsächlich machte ich mir Gedanken, ob es richtig sei, diese Reise überhaupt anzutreten.
Als ich auf dem Rückweg aus dem Wald in die Landschaft trat, vernahm ich plötzlich ein lautes Fiepen, das ich für den Schrei eines kleineren Greifvogels hielt, weswegen ich in den blauen Himmel über mir schaute. Der Himmel war leer.
Ich lauschte und lauschte, das Fiepen schwoll an. Plötzlich wandte ich meinen Blick ins Gras neben meinem Weg, denn nun schien mir ausgemacht, es käme von dort unten.
Vorsichtig, in der Art eines Storches, der nach Kröten späht, setzte ich Schritt um Schritt nach vorne, um den Verursacher des nun mehr und mehr jämmerlich klingenden Tones nicht zu zertreten, denn er musste meiner neu gewonnenen Ansicht nach, doch recht klein und zierlich sein.
Da sah ich ihn oder vielmehr sie. Es war eine Wühlmaus, die Anstalten machte aus einem Loch herauszuschlüpfen, aber jedes Mal, wenn sie fast draußen war, rutschte oder glitt sie wieder rückwärts ins Loch hinein, jeweils quittiert mit den schrillsten Fieplauten, die ich je von einer Maus vernommen hatte.
Ich fühlte mich genötigt zu sagen. „Liebes Mäuslein, was hast du denn, warum kommst du denn nicht heraus, was hält dich zurück?“
Das Mäuslein rang ungerührt weiter mit einer sie zurückhaltenden Macht, die etwa die gleichen Kräfte wie sie zu haben schien, denn der Kampf tobte hin und her.
Da sagte ich nun mit lauterer Stimme: „Mäuslein, was hält dich denn fest, komm doch endlich heraus, ich kann dein Leiden nicht länger ertragen.“
Dieser Ruf schien das Mäuslein zu befreien, denn kaum hatte ich ihn getan, entrang sich das gequälte Wesen dem Loch und eilte in ein anderes, ganze zwei Meter entferntes, hinein.
Und jetzt schaute aus dem Loch, aus dem sie eben entflohen war, eine zweite Maus mit gefährlich geblecktem Mäusegebiss kurz hervor und zog sich, meiner vermutlich gewahr werdend, schleunigst zurück.
Der Streit schien vorerst beendet. Wer im Recht gewesen war, konnte ich nicht entscheiden,
aber ich genoss die nun eingetretene Stille des Abends und dachte, manchmal ist alles besser, als dort zu bleiben, wo man gerade ist.
Ein Teil meines Weges führte durch die freie Landschaft in der direkten Sonnenbestrahlung, ein anderer entlang eines Waldrandes im Halbschatten und der Längste, durch ein schattiges Waldstück. Ich hing vielen Gedanken nach. Hauptsächlich machte ich mir Gedanken, ob es richtig sei, diese Reise überhaupt anzutreten.
Als ich auf dem Rückweg aus dem Wald in die Landschaft trat, vernahm ich plötzlich ein lautes Fiepen, das ich für den Schrei eines kleineren Greifvogels hielt, weswegen ich in den blauen Himmel über mir schaute. Der Himmel war leer.
Ich lauschte und lauschte, das Fiepen schwoll an. Plötzlich wandte ich meinen Blick ins Gras neben meinem Weg, denn nun schien mir ausgemacht, es käme von dort unten.
Vorsichtig, in der Art eines Storches, der nach Kröten späht, setzte ich Schritt um Schritt nach vorne, um den Verursacher des nun mehr und mehr jämmerlich klingenden Tones nicht zu zertreten, denn er musste meiner neu gewonnenen Ansicht nach, doch recht klein und zierlich sein.
Da sah ich ihn oder vielmehr sie. Es war eine Wühlmaus, die Anstalten machte aus einem Loch herauszuschlüpfen, aber jedes Mal, wenn sie fast draußen war, rutschte oder glitt sie wieder rückwärts ins Loch hinein, jeweils quittiert mit den schrillsten Fieplauten, die ich je von einer Maus vernommen hatte.
Ich fühlte mich genötigt zu sagen. „Liebes Mäuslein, was hast du denn, warum kommst du denn nicht heraus, was hält dich zurück?“
Das Mäuslein rang ungerührt weiter mit einer sie zurückhaltenden Macht, die etwa die gleichen Kräfte wie sie zu haben schien, denn der Kampf tobte hin und her.
Da sagte ich nun mit lauterer Stimme: „Mäuslein, was hält dich denn fest, komm doch endlich heraus, ich kann dein Leiden nicht länger ertragen.“
Dieser Ruf schien das Mäuslein zu befreien, denn kaum hatte ich ihn getan, entrang sich das gequälte Wesen dem Loch und eilte in ein anderes, ganze zwei Meter entferntes, hinein.
Und jetzt schaute aus dem Loch, aus dem sie eben entflohen war, eine zweite Maus mit gefährlich geblecktem Mäusegebiss kurz hervor und zog sich, meiner vermutlich gewahr werdend, schleunigst zurück.
Der Streit schien vorerst beendet. Wer im Recht gewesen war, konnte ich nicht entscheiden,
aber ich genoss die nun eingetretene Stille des Abends und dachte, manchmal ist alles besser, als dort zu bleiben, wo man gerade ist.
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