reliquienschrei

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Ralf Langer

Mitglied
reliquienschrei'n

jeder tag hat recht, hat sein urnengrab
in mir – lebt und stirbt ein stück von moses
jeden tag - komm' ich an meine grenze
schau hinüber, schau zurück
und verbleibe still, in moab

sammle ich erinnerungen;
täuferschädel, leichentücher
von aposteln reste,unerfülltes
press' ich aus jedem tag
- den einen tropfen öl,

und jedes wort ißt fleisch,
wird stein, wird sarkophag.
 
O

orlando

Gast
Hallo Ralf,
dies ist zweifelsfrei ein sehr gutes Gedicht, dem du aber durch überflüssige Apostrophierung den Schraubenzieher ins Herz jagst.
Warum nicht einfacher?

[blue]reliquienschrei[/blue]

jeder tag hat recht, hat sein urnengrab
in mir – lebt und stirbt ein stück von moses
jeden tag - komm ich an meine grenze
schau hinüber, schau zurück
und verbleibe still, in moab

sammle ich erinnerungen;
täuferschädel, leichentücher
von aposteln reste, [blue]Leerzeichen[/blue] unerfülltes
press [strike]ich[/strike] aus jedem tag
- den einen tropfen öl,

und jedes wort isst fleisch,
wird stein, wird sarkophag.
So wäre es perfekt!
Ein Relquienschrei schreit halt tatsächlich, deine Abart hüstelt nur. - Das n denkt sich der Halbgebildete ohnehin dazu ... ;)
Am (Mythen-)Inhalt hingegen gibt es - wie immer - rein gar nix zu meckern. - Leider hat Moses ja das versprochene Glücksland selber nie gesehen. Woran erinnert uns das?
In Lesetreue
orlando
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo orlando,

das macht mir mut:

"Das n denkt sich der Halbgebildete ohnehin dazu ..."

obwohl ich denke das nur du die jenige bist die es tut.

das werde ich ändern,

über deinen zweiten kleinen vorschlag werde ich nachdenken.


herzlichen dank für dein feedback

ralf
 

Ralf Langer

Mitglied
reliquienschrei

jeder tag hat recht, hat sein urnengrab
in mir – lebt und stirbt ein stück von moses
jeden tag - komm' ich an meine grenze
schau hinüber, schau zurück
und verbleibe still, in moab

sammle ich erinnerungen;
täuferschädel, leichentücher
von aposteln reste,unerfülltes
press' ich aus jedem tag
- den einen tropfen öl,

und jedes wort ißt fleisch,
wird stein, wird sarkophag.
 
O

orlando

Gast
Hallo Ralf,
wie ich sehe, machst du eine Erfahrung, die ich schon mehrfach beobachten musste: Etwas wirklich Gutes findet wenig Resonanz.
Ich frage mich oft, woran derlei wohl liegen mag. Ist es "nur" Unverständnis? Nur Sperre gegen Ungewohntes? Vielleicht Bequemlichkeit?
Irgendwie betrübt mich das. Und es erstaunt mich gleichermaßen. - Ich meine, Lyrik ist doch aus ihrer Natur heraus etwas Seltenes, Anspruchsvolles, auch Schwieriges ... Warum kann ein Leser nicht einmal nachfragen, wenn etwas unverständlich bleibt? Oder googeln?
Ist ja nicht so, dass derzeit die Beiträge überborden.
Kurzum: Schade um dieses wunderbare Gedicht. :(
LG, orlando
 



 
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