Restaurant zur fetten Stulle
Die Gäste von Tisch sechs und acht,
Hatten ihre Teller nicht leer gemacht.
Die Schnitzel waren nur angebissen,
Ein wenig Kartoffel und Gemüse zerrissen.
Der Vater lächelt jetzt sehr verträumt,
Als er von den Tischen die Teller räumt.
Den dürren Mann freute es gar sehr,
So ein gutes Mahl hatte er lange nicht mehr.
Er hatte die Beute noch nicht weit getragen,
Da sprangen ihn an seine fetten Blagen.
Entrissen ihm voller Gier beide Teller,
Denn dicke Kinder sind meistens schneller.
Doch meistens nur wenn es ums Fressen geht,
Kommen solch fette Kinder nie zu spät.
Um die Mutter sollte sich keiner sorgen,
Sie werkelt in der Küche von Früh bis Morgen.
Niemand frisst von dieser Sippe gemeiner,
Im Lokal werden die Portionen immer kleiner.
Ob Hirsch, ob Reh, Schwein, Kuh, selbst Aal,
Das ist der fünf Zentnerfrau vollkommen egal.
Die Gute schlemmt sich in der Küche kugelrund,
Nur auf den Tellern sieht man den Schwund.
Wenn man sie hört kommt einem das frieren,
Sie käme gar nicht zum Essen vor lauter probieren.
Und nicht nur die eingefleischten Gäste wissen,
Die dicken Kinder betteln gern um Bissen.
Jeder Hund und wäre er nur halb so dreist,
Man sofort auf die hinteren Plätze verweist.
Nur niemals beim Essen zur Toilette gehen,
Sonst ist’s ums Essen schnell geschehen.
Manchmal ist auch der Vater schneller,
Dann stiehlt er das Schnitzel dir vom Teller.
Doch jeder Gast wird hier einigermaßen satt,
Solange er überhaupt keinen Hunger hat.
Auf der Speisekarte steht es schon sehr nett,
"Selber fressen, genau -- das macht fett!"
Wanderer kommst du einmal in dieses Gebiet
Und wenn Hunger dich in diese Kneipe zieht,
Hast du dieses Gedicht nicht bis dahin vergessen,
Pass auf dich auf und dir wird nichts weg gefressen.
©RT