Retrospektive

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G. Neville

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„Na dann erzähl mal, wie war denn dein erster Arbeitstag, mit den neuen Kollegen?“
„Tja, was soll ich sagen, ein ziemlich verrückter Haufen. Herr Jambus z. B. gab sich unbetont betont. Herr Trochäus dagegen war betont unbetont. Und Herr Daktylus schoss den Vogel ab, der Kerl war die ganze Zeit betont, unbetont, unbetont.

„Und Frau Anapäst?“

„Oh je, die gab mir den Rest!“
 
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G. Neville

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Ich gestehe, habe mich tatsächlich damit beschäftigt, werde versuchen das auch weiterhin zu tun. Obwohl es ein schreckliches Korsett ist. Keine Luft zum Atmen. Riechsalz. Notarzt!
Aber ich glaube ich bin hier verkehrt, das Ding hätte ich besser bei Kurzprosa eingestellt. Oder?
 
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Ich habe es wieder weggelegt nach einiger Zeit, aus dem selben Grund... Hexameter und Pentameter habe ich mal ausprobiert nach den Xenien von Goethe und Schiller, da kamen ganz sinnige Sachen bei raus.
 

G. Neville

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@Sperlich
Hat alles sein Für und Wider. Aber was nützt das perfekte Versmaß bzw. Metrik, wenn keine zündende Idee dahinter steht.
 
Ich habe den Eindruck, dass die glatte Form oftmals die Funken erstickt und wenn es gelingt ist kaum einer in der Lage es überhaupt zu würdigen. Es passt vielleicht einfach nicht in diese Zeit, die sich von aller Tradition - die ja in den Formen mitschwingt- befreien will.
 

G. Neville

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@Sperlich
Ich habe eine Seite gefunden hinsichtlich der verschiedenen Formen der Dichtkunst. Muss ich mir mal reinziehen bei Gelegenheit. https://abi.unicum.de/abitur/abitur-lernen/expressionismus-gedichte

Ich als Dilettant achte lediglich auf die Anzahl der Silben und auf einen gewissen Rhythmus. Wenn ich von Anfang an auf Jambus, Trochäus, Daktylus und Anapäst achten soll, dann krieg ich überhaupt nichts mehr raus. Korsett. Gefängnis. Aber das ist natürlich nur mein subjektives Empfinden. Einmal Geschriebenes dann in Form zu bringen, kann aber schon Spaß machen. Die hohe Kunst der Dichtkunst geht eben spielerisch mit den verschiedenen Formen um. Wie in jeder Kunstform. Dazu muss man aber schon eine gewisse Stufe an dichterischer Virtuosität erreicht haben. Aber auch der Dilettantismus hat seine Berechtigung.

Zitat: "Ein Dilettant ist ein Liebhaber einer Kunst oder Wissenschaft, der sich ohne schulmäßige Ausbildung und nicht berufsmäßig damit beschäftigt. Als Amateur oder Laie übt er eine Sache um ihrer selbst willen aus, also aus Interesse, Vergnügen oder Leidenschaft und unterscheidet sich somit von einem Fachmann."

Hauptsache es macht Spaß, denn das ist doch das Wichtigste.

An der Leselupe gefällt mir auch, dass man Ungereimtes einstellen kann, und eine erneute Bearbeitung immer möglich ist.
 
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Ich hab das mal studiert und bin dann einfach über den Ton eingestiegen, die strengen Formen haben mich einfach nur kastriert, klang immer gekünstelt oder angestrengt. Es soll Spaß machen oder wie das mal so schön hieß, es soll nachher dann so schön fliegen....
 



 
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