Rinderwahn

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hornerwalter

Mitglied
Die Neugier-Henne fragt den Hahn:
„Wieso hast du den Rinderwahn?
Du bist kein Ochse, bist kein Stier -
mein lieber Hahn, jetzt sage mir:
Wie stelltest Du es bloß nur an,
dass Du erkrankt an Rinderwahn?“
Da sprach der Hahn zur Neugierhenne:
„Ach, weißt Du, unlängst auf der Tenne
stand Lisi unsre schönste Kuh.
Sie sagt „Ein edler Hahn bist Du!
Dein Krähen tut mir richtig taugen!‘
Verliebt blickt sie mir in die Augen.
Da bin auch ich in Lieb‘ entbrannt,
ganz kopflos auf- und abgerannt.
Seitdem tu ich nur rumstudieren
wie wir nur könnten kopulieren.
„So, liebe Henne“, sprach der Hahn,
„kam es bei mir zum Rinderwahn!“
Da sprach die Henne wutentbrannt:
„Und sowas ist mit mir verwandt!
Ach Hahn, was bist Du für ein Narr,
vor Dir im Staub die Hühnerschar
verschmähst Du wegen einer Kuh –
ach noch einmal: Wie blöd bist Du!
Ich hab ihn satt den Rinderwahn
Und such‘ mir einen andren Hahn!“
Und mit erzürntem Gackerton
Macht unsre Henne sich davon.
Verdattert bleibt der Hahn zurück.
Zerstört ist nun sein ganzes Glück.
Mit Hennen hats verscherzt der Hahn
und s’Rindvieh bleibt doch leerer Wahn.
 

SánchezP

Mitglied
Hallo hornerwalter,

willkommen auf der Leselupe!

Obwohl ich selbst auch noch nicht ganz so lange dabei bin, wage ich dennoch mal als Erster eine Einschätzung: Ich finde dein Gedicht richtig gelungen und sehr humorvoll. Weiter so:)!

Viele Grüße
Sánchez
 



 
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