Rio

Mariaan

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Sie stieß ihre Schuhe von den Füßen und seufzte wohlig als ihre Zehen sich in den feinen, warmen Sand gruben. Der Blick über die türkisfarbene Bucht war herrlich und sie genoss die warmen Sonnenstrahlen auf ihrer Haut. Himmlisch!

Wie lange hatte sie darauf warten müssen. Sie nahm einen Schluck von ihrem Caipirinha und erfreute sich an der Geschmacksmischung aus Süße, Säure und dem Zuckerrohrschnaps. Die grünen Limetten und der orange Strohhalm leuchteten in der Sonne und die Eiswürfel im Glas glitzerten.

Der junge Mann hinter der Bar gefiel ihr, die wohl definierten Muskeln unter seinem Shirt und die Shorts, die mehr betonten als verdeckten. Schon länger war sie nicht mehr so angelächelt worden, ja, glatt ein wenig geflirtet hatte er mit ihr. Da könnte sie sich mehr vorstellen.

Langsam lief sie zum Wasser, blieb stehen, als es warm ihre Füße umspülte und schlenderte dann an den auslaufenden Wellen entlang. Hin und wieder blieb sie stehen, hielt ihr Gesicht mit geschlossenen Augen in die Sonne und nahm einen Schluck von ihrem Caipirinha. Herrlich diese Ruhe. Nur das leise Plätschern der auslaufenden Wellen. Hier könnte ich ewig bleiben, dachte sie und ließ sich in den Sand sinken.

Von einer Stimme wurde sie aus ihren Träumen gerissen.

Mama! Mama! Kommst Du mal wieder aus aus dem Badezimmer? Ich will Fahrrad fahren. Aber draußen regnet es ganz doll.

Julia seufzte wehmütig und blickte auf die Postkarte in ihrer Hand. Heute Morgen war sie im Briefkasten gewesen. Rio de Janeiro. Fernweh hatte sie erfasst. Ich sitze am Strand von Ipanema in der Sonne und schlürfe grüne Kokosnuss, hatte ihre Freundin Anne geschrieben.

Sie schmunzelte, denn die Karte aus Rio de Janeiro war in Jena in den Briefkasten geworfen worden. Auch Rio de Janeiro war eine Phantasie, eine wohltuende und aufmunternde. Ihre Freundin Anne saß im Regen in Deutschland, genau wie sie selbst mit den Kindern.

Ein bisschen würden sie noch durchhalten müssen. Doch bald würden sie wieder in die Sonne reisen dürfen.

Sie atmete tief durch, stand auf und öffnete die Badezimmertür.
 
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Franke

Foren-Redakteur
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Hallo Mariaan,

Wie lange hatte sie darauf warten müssen. Sie nahm einen Schluck von ihrem Caipirinha und erfreute sich an der Geschmacksmischung aus Süße, Säure und dem Zuckerrohrschnaps. Die grünen Limetten und der orange Strohhalm leuchteten in der Sonne und die Eiswürfel im Glas glitzerten.

Der junge Mann hinter der Bar hatte ihr gefallen, die wohl definierten Muskeln unter seinem Shirt und die Shorts, die mehr betonten als verdeckten. Schon länger hatte sie niemand mehr so angelächelt, ja, glatt ein wenig geflirtet hatte er mit ihr. Da könnte sie sich mehr vorstellen.
Die Häufung von "hatte" in diesen Absätzen ist nicht schön.

Liebe Grüße
Manfred
 



 
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