Rolle rückwärts

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helmut ganze

Mitglied
Rolle rückwärts

Die Nato ist ganz ohne Frage
in einer ausweglosen Lage,
denn fern lm Land Afghanistan
läuft nichts mehr nach dem alten Plan.
Zehn Jahre Krieg und nichts erreicht,
kein Wunder, dass die Hoffnung weicht.
Erfolge gibt es nur zum Schein
und Missmut stellt sich darum ein.
So langsam wird dem Dümmsten klar,
dass es ein großer Fehler war,
dorthin, wo Völker anders ticken,
Soldaten in den Krieg zu schicken.

Der Präsident im fernen Land
nahm dieses selbst nun in Hand.
So hat Kasai sich unumwunden
jetzt mit den Taliban verbunden
und ist mit ihnen in der Tat
schon auf dem Weg zum Gottesstaat.
Auch die Scharia nicht zuletzt
ist wieder voll in Kraft gesetzt
und auch der Mann zu seinem Glück
hat seine alte Macht zurück
So darf er wie in alten Tagen
die Ehefrauen wieder schlagen,
wenn sie sein Macholeben stören
und nicht auf seine Worte hören.
Will Frau mal auf die Straße geh`n,
muss sie erst um Erlaubnis fleh`n
und hat dann auch an allen Tagen,
die Burka, sichtgeschützt, zu tragen.

Die Nato hat nun eingeseh`n,
so kann es dort nicht weitergeh`n,
wie sie`s auch drehen und auch wenden,
den Krieg, den gilt es zu beenden.
Doch dabei wird ihr nichts geschenkt,
es ist schon schwerer, als sie denkt.
Da heißt es nun in Natokreisen,
wir wollen Stärke jetzt beweisen
und geben diese Losung aus,
gemeinsam rein, gemeinsam raus.
Doch die Franzosen sagen`s klar,
wir gehen schon in diesem Jahr,
denn eines ist in aller Munde
den letzten beißen dann die Hunde.

Heidenau, den 29. 05. 2012
 
F

Fettauge

Gast
Hallo Helmut Ganze,
dein Text liegt nach meinem Verständnis teilweise ungefähr im Mainstream, obwohl du das sicher nicht beabsichtigt hast. Sieh mal, dass man den Frauen mit dem Krieg in Afghanistan zu mehr Freiheiten verhelfen wollte, ist nicht nur eine lächerliche Ausrede, sondern sie musste herhalten, um einen K r i e g vor der Öffentlichkeit zu rechtfertigen, weil man sonst keine von den Völkern akzeptierten Argumente mehr hatte. Dieses Argument liegt auf derselben Ebene wie das Brunnenbauen der Bundeswehr, es soll Verständnis und Kriegsbegeisterung bei den Beteiligten und Nichtbeteiligten wecken. Nur mal am Rande. Ansonsten triffst du den Punkt. Obwohl ich das vermisse, was jeden (aufgeklärten) Menschen bei diesem Thema ankommt, nämlich Abscheu und Empörung gegen Kriege, mir ist da, ich kann mich täuschen, eher Schadenfreude im Spiel. Ich weiß aber, es ist nicht ganz leicht, politische Zusammenhänge im gereimten Gedicht darzustellen, da eignet sich wohl das Prosagedicht eher.
 

helmut ganze

Mitglied
Rolle rückwärts

Die Nato ist ganz ohne Frage
in einer ausweglosen Lage,
denn fern lm Land Afghanistan
läuft nichts mehr nach dem alten Plan.
Zehn Jahre Krieg und nichts erreicht,
kein Wunder, dass die Hoffnung weicht.
Erfolge gibt es nur zum Schein
und Missmut stellt sich darum ein.
So langsam wird dem Dümmsten klar,
dass es ein großer Fehler war,
dorthin, wo Völker anders ticken,
Soldaten in den Krieg zu schicken.

Der Präsident im fernen Land
nahm dieses selbst nun in Hand.
So hat Kasai sich unumwunden
jetzt mit den Taliban verbunden
und ist mit ihnen in der Tat
schon auf dem Weg zum Gottesstaat.
Auch die Scharia nicht zuletzt
ist wieder voll in Kraft gesetzt
und auch der Mann zu seinem Glück
hat seine alte Macht zurück.
So darf er wie in alten Tagen
die Ehefrauen wieder schlagen,
wenn sie sein Macholeben stören
und nicht auf seine Worte hören.
Will Frau mal auf die Straße geh`n,
muss sie erst um Erlaubnis fleh`n
und hat dann auch an allen Tagen,
die Burka, sichtgeschützt, zu tragen.

Die Nato hat nun eingeseh`n,
so kann es dort nicht weitergeh`n,
wie sie`s auch drehen und auch wenden,
den Krieg, den gilt es zu beenden.
Doch dabei wird ihr nichts geschenkt,
es ist schon schwerer, als sie denkt.
Da heißt es nun in Natokreisen,
wir wollen Stärke jetzt beweisen
und geben diese Losung aus,
gemeinsam rein, gemeinsam raus.
Doch die Franzosen sagen`s klar,
wir gehen schon in diesem Jahr,
denn eines ist in aller Munde
den letzten beißen dann die Hunde.

Heidenau, den 29. 05. 2012
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Lieber Fettauge,

es ist bei mir keinesfalls Schadenfreude über das Misslingen dieser Nato-Operation, obwöhl man dazu allen Grund hätte, nein, ich bin betroffen über die Entscheidungen von Zivilisten, unsere Jungs in einen nicht zu gewinnenden Partisanenkrieg zu schicken. Wer laufend durch Minenfelder getrieben wird, nimmt Schaden an Gesundheit und Psyche, wie die vielen geschädigt heimgekehrten Soldaten bezeugen.
Das Traurige dabei ist, dass am Ende der Natomission der alte Zustand wie zu Beginn des Einmarsches wieder hergestellt sein wird. Unsere Jungs sind umsonst gestorben.

Liebe Grüße

Helmut
 
F

Fettauge

Gast
Sind das wirklich "unsere Jungs", die dort in Afghanistan gestorben sind? Frage ich mal sehr nachdenklich. Gruß, Fettauge
 



 
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