Den ganzen Tag schon überflog er sein Leben: Hatte er wenigstens einmal einen präzisen Plan gefasst, hatte er sich dieses eine Mal überlegt, wie er etwas erreichen könnte, was ihm erstrebenswert schien? Die Antwort war so klar wie an allen Tagen, die er so verbrachte, rückschauend versunken, treibend melancholisch, sein Leben war ihm eine ewige Nebelbank, was kein furchtbares Problem war, Roscoff liebte die milchige Feuchte einer Nebelbank.
Seine Freunde hatten ihn Roscoff getauft, weil er ihnen regelmäßig von dieser bretonischen Schönheit vorschwärmte, obwohl er nie dort war, er schwärmte auch mehr von dem Klang dieses Städtenamens, und er schwärmte oft vom Klang einzelner Wörter, er verbrachte Stunden damit, sich solche Klänge in den Kopf zu holen, es war eine kleine Manie, er ließ sich gerne davon befallen.
Heute konnte er nicht von dem Begriff Regenwind ablassen, der ihm plötzlich in den Sinn kam, als er durch die Straßen kreuzte, in absichtsloser Manier, wie es seine liebste Art war, eine Beschäftigung, die ihn glücklich machte. Der Regen blies ihm ins Gesicht, da war es nicht weit zu diesem Wort gewesen, das er nun in seinem Kopf skandierte, bis er es so selbstverrückt fand, immer und immer wieder Regenwind zu flüstern, dass er leichte Angst bekam, man könnte ihm ansehen, wie er woanders war als im Leben.
Andere Menschen würden auch dauernd an Dinge denken, die nichts mit der Situation zu tun haben, das war sicher, aber sie würden nicht dauernd Regenwind denken, sondern an Klamotten, die sie irgendeinem Passanten vom Leib rissen, aber nicht an ein einzelnes Wort, das war anfänglich krank.
Er wollte nicht weg von diesem Zustand, er wollte lieber so krank bleiben, es fiel auch nicht auf, es machte nichts, dass man ihn manchmal auf sein Abwesendsein ansprach: „Wo bist du denn gerade?“, das war er gewohnt, er brauchte nur zu lächeln und nichts verraten, es passierte nichts Schlimmes in diesen Absencen, niemand nahm es ihm sonderlich übel.
Roscoff war ein großer Junge geblieben, es war immer schon so, dass er bestimmte Wörter umwerfend gut fand: Über Sitzbadewanne konnte er sich kaputtlachen, und Schnibbelbohnen konnten ihn genauso erfreuen wie Fischstäbchen, kaum spektakuläre Wörter, deren Klang ihn ohne besonderen Grund erheiterte.
Manchmal empfand er auch Trauer bei Wörtern wie Liebeswunsch, dann musste er sehen, wie ihm der Klang dieses Wortes wieder aus dem Sinn kam, bevor es zu schlimm wurde damit.
Dann fasste er einen präzisen Plan: Er würde sich ein anderes Wort in den Sinn einpflanzen, dann ging er durch die Straßen, bis der Regenwind kam.
Seine Freunde hatten ihn Roscoff getauft, weil er ihnen regelmäßig von dieser bretonischen Schönheit vorschwärmte, obwohl er nie dort war, er schwärmte auch mehr von dem Klang dieses Städtenamens, und er schwärmte oft vom Klang einzelner Wörter, er verbrachte Stunden damit, sich solche Klänge in den Kopf zu holen, es war eine kleine Manie, er ließ sich gerne davon befallen.
Heute konnte er nicht von dem Begriff Regenwind ablassen, der ihm plötzlich in den Sinn kam, als er durch die Straßen kreuzte, in absichtsloser Manier, wie es seine liebste Art war, eine Beschäftigung, die ihn glücklich machte. Der Regen blies ihm ins Gesicht, da war es nicht weit zu diesem Wort gewesen, das er nun in seinem Kopf skandierte, bis er es so selbstverrückt fand, immer und immer wieder Regenwind zu flüstern, dass er leichte Angst bekam, man könnte ihm ansehen, wie er woanders war als im Leben.
Andere Menschen würden auch dauernd an Dinge denken, die nichts mit der Situation zu tun haben, das war sicher, aber sie würden nicht dauernd Regenwind denken, sondern an Klamotten, die sie irgendeinem Passanten vom Leib rissen, aber nicht an ein einzelnes Wort, das war anfänglich krank.
Er wollte nicht weg von diesem Zustand, er wollte lieber so krank bleiben, es fiel auch nicht auf, es machte nichts, dass man ihn manchmal auf sein Abwesendsein ansprach: „Wo bist du denn gerade?“, das war er gewohnt, er brauchte nur zu lächeln und nichts verraten, es passierte nichts Schlimmes in diesen Absencen, niemand nahm es ihm sonderlich übel.
Roscoff war ein großer Junge geblieben, es war immer schon so, dass er bestimmte Wörter umwerfend gut fand: Über Sitzbadewanne konnte er sich kaputtlachen, und Schnibbelbohnen konnten ihn genauso erfreuen wie Fischstäbchen, kaum spektakuläre Wörter, deren Klang ihn ohne besonderen Grund erheiterte.
Manchmal empfand er auch Trauer bei Wörtern wie Liebeswunsch, dann musste er sehen, wie ihm der Klang dieses Wortes wieder aus dem Sinn kam, bevor es zu schlimm wurde damit.
Dann fasste er einen präzisen Plan: Er würde sich ein anderes Wort in den Sinn einpflanzen, dann ging er durch die Straßen, bis der Regenwind kam.